
Bon anniversaire, Maurice Ravel!
Zu seinem 150. Geburtstag am 7. März:
Spannende Hintergründe zum Komponisten und seinem Welterfolg Bolero
Am 7. März 2025 feiert der französische Komponist Maurice Ravel seinen 150. Geburtstag. Einen Tag zuvor, am 6. März 2025 startet mit BOLERO ein Film in den deutschen Kinos, der von der Entstehung seines größten Meisterwerks, des Bolero, erzählt und einen Blick auf das Leben und Schaffen Maurice Ravels wirft.
Bolero – ein Ballett als Auftragswerk einer Frau
Der Bolero von Maurice Ravel zählt zu den meistgespielten Orchesterstücken der Musikgeschichte. Was wir heute vor allem als Konzertstück kennen, entstand eigentlich als Ballettmusik und war ein Auftragswerk einer Frau: Die Tänzerin Ida Rubinstein bat Ravel um ein „Ballett spanischen Charakters“.
„Sein Trommelrhythmus, seine schlichte, repetitive Struktur wirken wie ein Zauber, der uns auffordert, zu tanzen – was Sinn ergibt, denn er wurde für den Tanz geschaffen.“ Regisseurin Anne Fontaine
Erster Plan gescheitert
Ravel hatte zunächst die Idee, sechs Tänze aus dem Klavierwerk Ibéria von Isaac Albéniz für Orchester umzuschreiben, um Ida Rubinsteins Wunsch zu erfüllen. Doch er bekam die Rechte nicht, da sie bereits dem Dirigenten Enrique Fernández Arbós übertragen worden waren. Eine neue Idee musste her.
Inspiriert von Maschinen
Maurice Ravels Vater war Ingenieur und Ravel war von Maschinenrhythmen seiner Zeit fasziniert. Maurice Ravel: „Ein großer Teil meiner Inspiration kommt von Maschinen. Ich liebe es, Fabriken zu besuchen und große Anlagen in Betrieb zu sehen: Es hat etwas Ergreifendes und Großartiges. Es war eine Fabrik, die den Bolero inspiriert hat. Ich wünschte, man würde ihn immer vor einer Kulisse im Fabrikstil tanzen lassen.“
Bolero nicht Boléro
Maurice Ravel nannte sein „Ballett spanischen Charakters“ übrigens Bolero, nach dem volkstümlichen spanischen Tanz, ohne den französischen Accent auf dem „e“.
Ungeliebtes Meisterwerk
„Ich habe nur ein Meisterwerk geschaffen, und das ist der Bolero; leider ist er leer von Musik.“ Dieser berühmte Satz von Maurice Ravel zeigt seinen Zwiespalt gegenüber seinem eigenen Werk. Er beschrieb es als eine „einfache Stilübung“ und betonte mehrfach, dass es ihm weniger als eine persönliche Aussage, sondern vielmehr als technische Herausforderung erschien.
Anne Fontaine erklärt: „Ravel war dafür bekannt, langsam zu komponieren – viel langsamer als Debussy oder Strawinsky. Er arbeitete so lange an seinen Werken, bis sie makellos waren. Der langwierige und komplexe Schaffensprozess des Bolero brachte ihn an seine Grenzen. Und ausgerechnet dieses Stück, sein erfolgreichstes Werk, war für ihn das am schwersten wiederzuerkennende.“
Die Uraufführung des Balletts erfolgte am 22. November 1928 in der Pariser Oper. Die 43-jährige Ida Rubinstein tanzte als einzige Frau mit erotischen Bewegungen in einem Kreis von 20 jungen Männern. Zu einer Musik, die wirkte wie die ewige Wiederholung des Gleichen mit einem orgiastischen Höhepunkt am Ende – das Publikum war schockiert und fasziniert zugleich. Auf den Ausruf einer Zuschauerin „Hilfe, ein Verrückter“ soll Ravel erwidert haben: „Die hat’s kapiert“.
Sexualität
Der Bolero gilt als höchst erotisch, doch die Sexualität von Ravel ist bis heute ein Rätsel. Er war nie verheiratet. Manche behaupten, er ging ins Bordell, andere meinen, er war schwul, habe sein Begehren unterdrückt und lebenslang unter seiner sexuellen Identität gelitten. Regisseurin Anne Fontaine: „Einige Biografen spekulieren, dass Ravel homosexuell war, aber ich denke, er war einfach ein Mensch, der sich von Sexualität distanzierte. Seine Musik wurde zu seinem emotionalen Ausdruck, zu einer Form der Liebe. Diese Idee, dass Kunst Liebe ersetzen kann, finde ich unglaublich bewegend.“
Ravel und die Frauen
Frauen spielten in Ravels Leben nichtsdestotrotz eine sehr große Rolle. Neben Tänzerin Ida Rubinstein, ohne die es den Bolero in dieser Form vielleicht nie gegeben hätte, wurde Ravel von seiner Muse Misia Sert beeinflusst. Ihre Beziehung war tiefgründig, doch deren genaue Natur bleibt ein Rätsel. Der Pianistin Marguerite Long widmete er unter anderem das Klavierkonzert G-Dur, das sie uraufführte. Auch zu seiner Mutter hatte er eine sehr enge Beziehung, lebte, nur unterbrochen vom Kriegsdienst, bis zu seinem 41. Lebensjahr mit ihr unter einem Dach. Als sie 1917 starb, fiel Ravel in eine große kreative Krise und komponierte jahrelang nicht. Nach dem Tod der Mutter zog Ravel zu seinem Bruder. Erst als dieser heiratete, kaufte er sich ein eigenes Zuhause, die Villa „Le Belvédère“ in Montfort-l’Amaury, auch Drehort im Film, wo er bis zu seinem Tod mit der Haushälterin Mme Revelot wohnte.
Fünf Mal beim Prix de Rome verloren
Der Prix de Rome war zu Ravels Zeiten die höchste Auszeichnung für junge Komponisten. Ravel nahm fünf Mal in Folge teil und scheiterte jedes Jahr. 1900 schied er schon in der Vorrunde aus, 1901 teilte er sich immerhin mit einem Kollegen den zweiten Platz. 1905, obwohl er schon großes Ansehen genoss und als Favorit galt, kam er wegen Verstößen gegen Satz- und Kompositionsregeln auch nicht über die Vorrunde hinaus. „Es ist grausam und komisch zugleich, dass der größte Komponist seiner Zeit solche Misserfolge hinnehmen musste. Doch Ravel störte sich nicht daran. Er hatte viel Selbstironie, Humor und Leichtigkeit – bis zum Schluss.“ Anne Fontaine
Zu klein für den Militärdienst
Maurice Ravel wollte, als der Erste Weltkrieg ausbrach, wie sein Bruder auch, zum Militär und für sein Vaterland kämpfen. Doch er wurde wegen seiner kleinen Körpergröße als dienstuntauglich eingestuft und als Kraftfahrer dem Sanitätsdienst zugewiesen.
Ravels Krankheit und Tod
Am 28. Dezember 1937 verstarb Maurice Ravel, eine Woche nach einer Schädeloperation. Ravels letzte Lebensjahre waren von einer schweren neurologischen Erkrankung geprägt, die sein Gedächtnis sowie seine motorischen und künstlerischen Fähigkeiten zunehmend beeinträchtigte. Er klagte zunächst über Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit, seit 1927 auch über Sprach-, Lese- und Schreibstörungen, er verlor immer mehr die Fähigkeit zu komponieren und Klavier zu spielen. Ravel beklagte sich selbst darüber, „im Nebel zu leben“. Vielleicht war das auch einer der Gründe, warum seine Stücke immer reduzierter wurden, auch der Bolero: 18 Mal hintereinander dieselbe Melodie, 169 Mal dasselbe rhythmische Muster. Einfach und reduziert, aber doch so genial!
Zum Film:
Paris 1928: Der Komponist Maurice Ravel erhält von der exzentrischen Tänzerin Ida Rubinstein den Auftrag, die Musik für ihr nächstes Ballett zu komponieren. Sie wünscht sich etwas Sinnliches und Betörendes. Ravel sieht sich zunächst nicht in der Lage, etwas zu Papier zu bringen. Er sucht Inspiration in seinem Alltag und taucht tief in sein Innerstes ein, setzt sich mit den Misserfolgen seiner frühen Jahre, dem Bruch durch den Ersten Weltkrieg und der unmöglichen Liebe zu seiner Muse Misia Sert auseinander. Eine scheinbar zufällige Idee wird die Grundlage für seinen größten Erfolg, ein faszinierendes und einzigartiges Werk, das dem Komponisten zu Weltruhm verhelfen wird: der Bolero.
Alle 15 Minuten ist irgendwo auf der Welt der Bolero zu hören. Mit seinem gleichbleibenden, geradezu hypnotischen Rhythmus zählt das Werk zu den meistgespielten Orchesterstücken der Musikgeschichte. Doch wer war der Mann, der dieses zeitlose Meisterwerk erschaffen hat und was ist die Geschichte hinter der eingängigen Melodie, die bis heute Menschen auf der ganzen Welt fasziniert?
Der Film BOLERO erzählt von der Entstehung des gleichnamigen Ballett- und Orchesterstücks und wirft einen Blick auf das Leben und Schaffen seines Schöpfers: der französische Komponist Maurice Ravel.
Die Regisseurin Anne Fontaine (COCO CHANEL – DER BEGINN EINER LEIDENSCHAFT), selbst in einer von Musik geprägten Atmosphäre aufgewachsen, beleuchtet mit viel Feingefühl den kreativen Schaffensprozess eines Musikgenies, seine obsessive Suche nach Inspiration und musikalischer Perfektion.
Gedreht unter anderem in Maurice Ravels Original-Wohnhaus und an seinem Klavier, nimmt uns Anne Fontaine mit auf eine sinnliche Reise in die Welt Ravels und lässt uns eindrücklich spüren, wie dieses Meisterwerk der Musikgeschichte entstanden ist.
Text: X Verleih / Limelight PR
Fotos: X-Verleih
Daten/Infos: Limelight PR
Videos: YouTube Channel: MovieShark – Copyright: X-Verleih
Der Artikel Hintergründe zum Geburtstag von Ravel enthält Werbung!