Tribes of Europa

Zwar stand der Termin für die neue deutsche SciFi-Serie „Tribes of Europa“ schon länger fest, doch überschatteten andere Serien und Blockbuster dieses Ereignis. Netflix hat diese Serie sehr aufwendig produziert und mit Recht große Hoffnungen in den Erfolg gehabt. Seit dem 19.02.2021 ist nun die erste Staffel komplett zu sehen. Hält sie, was sie verspricht?

STORY:

Man schreibt das Jahr 2074. Nach einer mysteriösen globalen Katastrophe herrscht Krieg unter den Tribes, die aus den Trümmern Europas hervorgegangen sind. Drei Geschwister vom friedfertigen Stamm der Origines – Kiano (Emilio Sakraya), Liv (Henriette Confurius) und Elja (David Ali Rashed) – werden von den anderen getrennt und sind fortan auf sich allein gestellt. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich in einem actiongeladenen Kampf um die Zukunft dieses neuen Europas ihren eigenen Weg zu bahnen.

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Daten zur Serie:

SciFi-Serie
Deutschland, 2020
mit Henriette Confurius, Emilio Sakraya, David Ali Rashed, etc.
freigegeben ab 16 Jahren*
Laufzeit: 6 Folgen – á ca. 45 Minuten
Ab 19. Februar 2021 bei Netflix
(OT: „Tribes of Europa“)

* Es ist Endzeitstimmung in Deutschland und da gehen die Filmemacher nicht zimperlich zur Sache. Es fließt eine Menge Blut und es wird gemordet, was das Zeug hält. Daher ist hier die Grenze von 16 Jahren absolut gerechtfertigt. Eine höhere Einstufung halte ich hier allerdings nicht für nötigt.

Tribes of Europa

Die Cast/Darsteller:

reviewtribesofeuropa

Henriette Confurius
als
Liv

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Emilio Sakraya
als
Kiano

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David Ali Rashed
als
Elja

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Oliver Masucci
als
Moses

Darsteller und ihre Rollen:
Henriette Confurius: Liv
Emilio Sakraya: Kiano
David Ali Rashed: Elja
Oliver Masucci: Moses
Melika Foroutan: Varvara
Robert Finster: David
Benjamin Sadler: Jakob
Ana Ularu: Grieta
Jeanette Hain: Amena
Michaël Erpelding: Atlantian Pilot
James Faulkner: General Francis F. Cameron
Johann Myers: Bracker
Klaus Tange: Mark
Sebastian Blomberg: Yvar
Jannik Schümann: Dewiat
u.a.

Henriette Confurius wurde 1991 als Tochter eines deutsch niederländischen Schriftstellers und einer niederländischen Schauspielerin in Berlin geboren. Ihre ersten Rollen hatte sie 2001 in zwei Fernsehproduktionen. 2002 folgte die Hauptrolle in „Mein erstes Wunder“. 2004 erhielt sie unter anderem für die „Polizeiruf 110“-Folge „Verloren“ den Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises. Diese Auszeichnung bekam sie überdies 2009 mit dem Ensemble des Mehrteilers „Die Wölfe“. Die Bandbreite ihrer Rollen in den folgenden Jahren reichte von Historiendramen wie „Die Gräfin“ (2009) oder „Die geliebten Schwestern“ (2014) bis zu Märchenfilmen wie „Allerleirauh“ (2012) oder „Das kalte Herz“ (2016).Einen besonderen Erfolg feierte sie mit dem TV-Sechsteiler „Tannbach – Schicksal eines Dorfes“, für den sie 2015 in der Kategorie “Schauspielerin National” mit dem Bambiausgezeichnet wurde. Ihre bislang letzte Fernsehrolle spielte sie 2020 in der Miniserie „Die verlorene Tochter“; ihr vorerst letzter Kinostart war die Hermann-Hesse-Verfilmung „Narziss und Goldmund“ (2020) von Oscar®-Preisträger Stefan Ruzowitzky. Bereits abgedreht ist „Generation Beziehungsunfähig“ von Helena Hufnagel, der 2021 in die Kinos kommen soll

Emilio Sakraya wurde 1996 in Berlin geboren und steht seit seinem neunten Lebensjahr für unterschiedliche Filmproduktionen vor der Kamera. Seine erste große Kinorolle spielte er 2010 in der Bernd-Eichinger-Produktion „Zeiten ändern dich“. Darauf folgten weitere Film- und Fernsehrollen, unter anderem in „V8 – Du willst der Beste sein“ (2013), der „Bibi & Tina“-Reihe (2014-2017), der Erfolgsserie „4 Blocks“ (2017–2019), dem Dreiteiler „Winnetou: Der Mythos lebt“ (2016) und dem Horrorfilm „Heilstätten“ (2018). 2018 war er in seiner ersten Kinohauptrolle in der Komödie „Kalte Füße“ mit Heiner Lauterbach zu sehen. Auch spielte er in verschiedenen Folgen des Tatorts. Unter anderem hatte er eine Episodenrolle in „Das verschwundene Kind“ (2019) mit Maria Furtwängler, für die er für den Studio Hamburg Nachwuchspreis nominiert war. In der ersten Jahreshälfte 2019 stand Emilio Sakraya für die internationale Netflix-Serie „Warrior Nun“ vor der Kamera, die im Juni 2020 erschien. Im Sommer 2020 übernahm er die Hauptrolle im Kinofilm „Die Rettung der uns bekannten Welt“ unter der Regie von Til Schweiger. Er ist zudem begeisterter Musiker und legte 2020 sein Debütalbum Roter Sand vor. Seine Leidenschaft für Karate, Kung-Fu und Parkour brachte ihm zwei Deutsche Meistertitel im Full Contact Karate ein.

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David Ali Rashed wurde 2002 geboren und feierte sein Filmdebüt 2016 in Ute Wielands „Tigermilch“. Vor „Tribes of Europa“ arbeitete er mit renommierten Regisseurinnen und Regisseuren wie Vanessa Jopp (Tatort: „Amour Fou“, 2016), Oscar®-Preisträger Stefan Ruzowitzky (Endzeitserie „8 Tage“, 2017) und Bora Dagtekin („Das perfekte Geheimnis“,2019).

Oliver Masucci wuchs in Bonn auf. Neben seiner Laufbahn an hoch renommierten deutschsprachigen Bühnen wie den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Zürich und dem Wiener Burgtheater, dessen Ensemble er von 2009 bis 2015/2016 angehörte, drehte er auch immer wieder fürs Fernsehen und spielte in dem Kurzfilm „Die rote Jacke“ von „Tribes of Europa“ Regisseur Florian Baxmeyer, der 2002 den Studenten-Oscar® gewann. 2015 war er als Adolf Hitler in „Er ist wieder da“ im Kino zu sehen – eine Rolle, die ihm eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis einbrachte. Zu seinen weiteren Filmprojekten zählten unter anderem „Werk ohne Autor“ (2018) von Oscar®-Gewinner Florian Henckel von Donnersmarck und „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ (2019) von Oscar®-Gewinnerin Charlotte Link. Weltweit bekannt wurde er mit der Netflix-Serie „Dark“ (2017–2020). Für Aufsehen sorgte er auch als Rainer Werner Fassbinder in Oskar Roehlers „Enfant Terrible“, der 2020 in die offizielle Auswahl des Filmfestivals von Cannes aufgenommen wurde. Seine nächste Kinorolle ist die Hauptfigur in Philipp Stölzls Stefan-Zweig Verfilmung Schachnovelle.

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Sharks Filmreview

In der Masse der Serien, hätte ich „Tribes of Europa“ fast übersehen, doch Netflix ist ja immer sehr freundlich und erinnert mich mit Empfehlungen im Portal an noch nicht gesehene Filme oder Serien. So fiel mir dann auch diese deutsche SciFi-Produktion ins Auge und ich verbrachte meinen Samstagabend, inkl. der nachfolgenden Nacht mit Henriette Confurius und Emilio Sakraya. Aus: „Ich schaue mal in die erste Folge“ sind dann alle 6 Episoden geworden. Aufhören ist auch einfach nicht meine Stärke.

Bevor ich näher auf die Story und die Einzelheiten der Serie eingehe, möchte ich zunächst ein riesiges Lob an die Kostüm-, Ausstattungs- und Make-Up-Departments aussprechen. Es kommt vielleicht noch nicht unbedingt in den ersten beiden Folgen zur Geltung, aber im Verlauf muss man beeindruckt vor dieser aufwendig inszenierten Geschichte den Hut ziehen. Damit habe ich tatsächlich nicht gerechnet und insbesondere diese Tatsache hat mich dranbleiben lassen. Bei „Tribes of Europa“ geht es darum, dass sich die Welt nach einem totalen Blackout in kleine Gruppen sortiert hat und diese leben nun teilweise miteinander, teilweise aber auch als erbitterte Feinde so gut es geht ohne die früher selbstverständliche Zivilisation und den technologischen Fortschritt. Zurück zum Leben wie im Mittelalter! Doch da scheint es noch mehr zu geben und ein Teil der Welt hat wohl diesen Rückschritt der Menschheit nicht erlebt. Nach einem Flugzeugabsturz findet Elja (gespielt von David Ali Radshed“) einen CUBE, der nicht nur auf diese „andere“ Welt hindeutet, sondern auch sein Leben komplett auf den Kopf stellt. Der CUBE ist das zentrale Stück der Serie und dient als thematisches Hauptbindeglied aller Folgen.

Tribes of Europa

In Sachen Story und Action, kann man an dieser Serie überhaupt nichts bemängeln. Es gibt immer wieder Wendungen, Überraschungen und spannende Cliffhanger, so dass es rein inhaltlich für mich eine ausgezeichnete Serie darstellt. Doch eine Kette ist ja bekanntlich immer nur so stark, wie das schwächste Glied. Dieses Glied sehe ich leider in der Qualität der schauspielerischen Leistungen. Es gibt wirklich starke Darsteller, zu denen ich vor allem die Hauptdarstellerin Henriette Confurius und auch Emilio Skraya zähle, aber gleichzeitig auch Darsteller, die für mein Empfinden die Serie enorm schwächen. Er möge es mir nicht übel nehmen, aber ich finde, dass Oliver Masucci in der Rolle des Moses zu affektiert und zu überzogen spielt. Schon nach wenigen Momenten seines Auftauchens hat mich die Figur eher genervt und gestört. Auch die zahlreichen Nebendarsteller spielen oftmals nur ein furchtbares Laientheater und man hat den Eindruck, dass hier der Sparfuchs am Werke war.

Insgesamt mag ich aber „Tribes of Europa“ trotzdem, obwohl ich den Namen sehr gewöhnungsbedürftig finde. Man ist immer geneigt „Europe“ zu sagen, oder geht das nur mir so. Sicherlich gibt es zahlreiche SciFi-Serien, die mir wesentlich besser gefallen haben, aber für einen kleinen nächtlichen Exkurs in das deutsche Nach-Blackout-Zukunft-Szenario fand ich die 6 Episoden durchaus unterhaltsam.

HaiHaiHaiHaiHai

In einem Satz:

Sehr aufwendig gestaltete deutsche SciFi-Serie, die zwar storytechnisch überzeugen kann aber durch eine sehr unterschiedliche Leistung der Schauspieler seine eigentliche Qualität enorm mindert.

Text: The Shark, Netflix
Fotos:  © Netflix / Gordon Timpen
Daten/Infos: Netflix, Wikipedia, IMDb
Video: YouTube – Channel/Copyright: Netflix

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