Das Drama „Sunburned“ von Carolina Hellsgård erschien 2020 in den deutschen Kinos und ist ab sofort als VoD-Version erhältlich. Vernachlässigt von ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester sieht sich die 13-jährige Claire im gemeinsamen Urlaub in Südspanien mit den weitaus größeren Problemen eines jungen senegalesischen
Strandverkäufers konfrontiert.
STORY:
Die eigenwillige Claire (13) verbringt die Ferien mit ihrer älteren Schwester Zoe (15) und ihrer Mutter Sophie (40) in einem Hotel am Strand in Andalusien. Sophie verbringt ihre Tage am Pool und zeigt nur minimales Interesse an ihren Töchtern. Anfangs klammert sich Claire an ihre ältere Schwester Zoe. Doch als sich Zoe in Michael, einen Jungen ihres Alters, verliebt ist Claire auf sich allein gestellt. Am Strand lernt sie den jungen senegalesischen Strandverkäufer Amram kennen. Sie möchte ihm helfen, doch macht dadurch unabsichtlich seine verzweifelte Situation noch aussichtsloser.
In „Sunburned“ treffen westliche Probleme und Erwartungen auf existentielle Not. Überzeugend und humorvoll verknüpft Carolina Hellsgård das Coming-of-Age eines jungen Mädchens mit der Flüchtlingssituation an den Grenzen Europas. Die 13-jährige Claire befindet sich in einem Schwebezustand zwischen Kind- und Erwachsensein und stößt in Spanien zunächst auf eine andere Realität. Als sie Amram begegnet, hilft ihr ihre kindliche Furchtlosigkeit, unbefangen auf ihn zu zugehen.
Daten zum Film:
Drama
Deutschland, Niederlande, Polen, 2019
mit Zita Gaier, Gedion Oduor Wekesa, Sabine Timoteo, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 94 Minuten
Verleih: Camino Filmverleih
(OT: „Sunburned“)
* Es ist thematisch nicht unbedingt ein Film, den man als Jugendlicher sehen muss, aber es gibt keinerlei Szenen, die eine Altersfreigabe ab 12 Jahren rechtfertigen würde. Wenn es wirklich um die gezeigten Szenen geht, hätte man ihn eigentlich auch ohne Altersgrenze einstufen können.
Die Cast/Darsteller:
Zita Gaier
als
Claire
Gedion O. Wekesa
als
Amram
Darsteller und ihre Rollen:
Zita Gaier: Claire
Gedion Oduor Wekesa: Amram
Sabine Timoteo: Sophie
Nicolais Borger: Uoe
Malik Adan: Marco
Flora Thiemann: Chantal
Anima Schwinn: Sandra
Mehdi Lamrini: Salid
u.a.
Zita Gaier spielt die junge Claire, die auf ihre ganz besondere Art in Südspanien einen ganz neuen Abschnitt in ihrem Leben kennenlernt. Die deutsche Nachwuchsschauspielerin war 2019 in 7 Folgen der Serie „Vorstadtweiber“ als Lea zu sehen und wurde 2016 durch die Rolle der Christine in „Maikäfer flieg!“ bei uns erstmals für einen Film besetzt. „Sunburned“ ist ihr nächster großer Schritt auf der Karriereleiter.
Gedion Oduor Wekesa spielt Amram den senegalesischen Jungen, er auf eigene Faust sein Leben in Südspanien meistert. Er gilt als sehr großes Schauspieltalent, obwohl er neben dieser Produktion bisher lediglich im Film „Styx“ (2018) sein Debüt gab, aber auch gleichzeitig eine wichtige Rolle einnahm.
Im Kino ist mir „Sunburned“ im Jahr 2020 leider nicht sonderlich aufgefallen und so habe ich auf die Veröffentlichung des Films als VoD-Version gewartet. Bei einem Blick auf die Thematik, ist schon im Vorfeld relativ klar, dass man es hier nicht mit einem leichten Stoff zu tun haben wird, sondern das es um einen vermutlich kritischen Blick auf Ereignisse im Leben eines jungen Mädchens gehen wird. Um die Worte der Produzentinnen zu zitieren: „Sunburned hat auf sozialer, politischer, künstlerischer und persönlicher Ebene eine Relevanz, die uns sehr wichtig ist. Es ist diese Art von Filmen, die wir produzieren wollen.“ – Damit ist fast schon alles gesagt.
Nun aber zum Film… Der Film hat eigentlich keinen richtigen Anfang und auch kein richtiges Ende. Man könnte sagen, er besteht zu 95% aus dem Mittelteil. Lege ich nun die oben zitierten Worte der Produzentinnen zugrunde, kann man diese Filmproduktion recht gut analysieren. Die soziale Ebene ist hier ganz klar für mich das zentrale Thema, denn es geht ja um das Mädchen Zita, die ihre Zuneigung zum farbigen Amram aus dem Senegal entdeckt. Sie muss verstehen, warum sein Leben so anders verläuft und zeigt in ihren Verhaltensweisen einen zumindest überwiegend vorbildlichen sozialen Ansatz. Eine politische Ebene, sehe ich hier nur sehr unterschwellig und gebe ihr wenig Relevanz. Die Kunst kann ich in dieser Produktion auch nicht so recht entdecken. Thematisch überhaupt nicht und die Machart hat auch keine besonders künstlerisch prägnanten Merkmale. Ob es eine persönliche Ebene der Filmmacher gibt, vermag ich an dieser Stelle nicht zu beurteilen. Geht es um die persönliche Ebene, die beim Betrachter angesprochen werden soll, habe ich so meine Bedenken.
Nun stelle ich mir selbst einmal die Frage: Hat mir der Film gefallen? Diese kann ich ganz klar mit einem ehrlichen NEIN beantworten. Aber warum nicht? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe, auf die ich gerne eingehen möchte. Zunächst bin ich der Meinung, dass es in „Sunburned“ keinerlei echte Höhepunkte gibt und die Story einfach so belanglos dahin plätschert. Es ist ein anspruchsvolles Thema, was einen gewissen Unterhaltungswert aber doch nicht ausschließen muss und betrachtet man die Dialoge, so muss ich tatsächlich hier von einer kleinen Katastrophe sprechen.
Kleines Beispiel, was keinen Einfluss auf die Story hat: Zita geht zu Amram, dieser hat die Hände vor dem Gesicht und sagt eindeutig und unmissverständlich „HAU AB“, sie reicht ihm subtil die Hand und in der nächsten Einstellung gehen sie gemeinsam den Strand entlang. Hier fehlen mir weitere Worte, eine Zwischensequenz oder irgendetwas, dass diesen Sinneswandel des Senegalesen erklärt. Warum hat er seine Meinung in Sekunden geändert? Solche Situationen, die einfach durch den Schnitt ad absurdum geführt werden, gibt es leider einige Male. Ich glaube durchaus, dass es Menschen gibt, denen dieser Film zusagt und die auch mit der Machart etwas anfangen können. Ich gehöre nur leider nicht dazu 🙁
Hier könnt ihr „Sunburned“ als VoD-Version sehen:
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