„Hexen Hexen“ war 1990 einer der Filme des Jahres und er ist zum absoluten Kult geworden. Anjelica Houston war damals die böse Oberhexe. Jetzt wird das Zepter weitergegeben und Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“) inszeniert die Neuverfilmung mit Anne Hathaway in der Hauptrolle. Kinostart war am 29. Oktober 2020, doch da die Kinos nach wenigen Tagen aufgrund der Corona-Pandemie wieder schließen mussten, kann man ihn ab sofort auf SKY TICKET kostenpflichtig bestellen.
STORY:
Zemeckis’ visuell innovativer Film, eine Neubearbeitung Dahls beliebter Geschichte für ein modernes Publikum, erzählt die schwarzhumorige und herzerwärmende Geschichte eines jungen Waisenjungen (Bruno), der Ende 1967 zu seiner liebevollen Großmutter (Spencer) in die ländliche Stadt Demopolis in Alabama zieht. Als der Junge und seine Großmutter auf einige trügerisch glamouröse, aber durch und durch teuflische Hexen treffen, verfrachtet diese unseren jungen Helden klugerweise in ein opulentes Seebad. Bedauerlicherweise kommen sie genau zur selben Zeit an, zu der die Hoch-Großmeisterhexe der Welt (Hathaway) ihre Weggefährtinnen aus allen Teilen des Erdballs – unter falscher Identität – versammelt hat, um ihre ruchlosen Pläne zu verwirklichen.
Das Drehbuch, das auf dem Buch von Roald Dahl basiert, stammt von Robert Zemeckis & Kenya Barris (TV-Serie „Black-ish“, „Shaft“) und dem Oscar-Preisträger Guillermo del Toro („Shape of Water: Das Flüstern des Wassers“). Zemeckis verantwortet ebenfalls die Produktion neben Jack Rapke, del Toro, Alfonso Cuarón und Luke Kelly. Als Executive Producer sind Jacqueline Levine, Marianne Jenkins, Michael Siegel, Gideon Simeloff und Cate Adams beteiligt.
Daten zum Film:
Fantasy-Familien-Komödie von Robert Zemeckis
mit Anne Hathaway, Octavia Spencer, Stanley Tucci, etc.
Laufzeit: Ca. 105 Minuten
USA 2020
Freigegeben ab 12 Jahren
Verleih: Warner Bros.
(OT: The Witches)
Die Cast/Darsteller:
Anne Hathaway: Grand High Witch
Octavia Spencer: Grandma
Stanley Tucci: Mr. Stringer (Hotelmanager)
Jahzir Bruno: Hauptdarsteller Junge
u.a.
Mit den Originalstimmen von:
Kristin Chenoweth: Daisy/Mary
Chris Rock: Maus (Hauptdarsteller)
u.a.
Anne Hathaway spielt die böse Oberhexe und übernimmt damit die Rolle der Anjelica Houston aus der Verfilmung von 1990. Mit der Fernsehserie „Sechs unter einem Dach“ hatte sie nicht nur den ersten kleineren Durchbruch, sondern gleich auch noch ihr Debüt. So richtig startete sie dann aber mit den Filmen „Plötzlich Prinzessin“ (2001/2004) und „Der Teufel trägt Prada“ (2006) in Hollywood durch. Neben den vielen unterhaltsamen Spielfilmen, ist sie auch in der Lage ernste Rollen, wie z.B. in „Vergiftete Wahrheit“ (2020) oder „Les Misérables“ (2012) zu übernehmen. Auch Action ist im Repertoire der 1982 in New York geborenen Schauspielerin. Sie wirkte u.a. in „The Dark Knight rises“ (2012) mit. Die Liste der erfolgreichen Filme ist mittlerweile enorm lang und sie ist noch ganz lange nicht fertig… da kann man sicher sein.
Octavia Spencer spielt die Grandma in „Hexen Hexen“. Ihre Rolle in der Neuverfilmung ist an Oma Helga (gespielt von Mai Zetterling) angelehnt, die 1990 eine der Hauptfiguren in der Verfilmung darstellte. Spencer ist schon sehr lange im Schauspielgeschäft, doch schaffte sie es erst in den vergangenen Jahren aus dem Schatten der Nebenrollen ins Rampenlicht der Hauptrollen zu treten. 2019 war sie mit dem Blumhouse-Horrormovie „Ma“ in aller Munde. Zu ihren vorherigen Referenzen gehören u.a. „Plötzlich Familie“ (2018), „Bad Santa 2“ (2016), „Die Bestimmung“ (2016), „Halloween II“ (2009), „Miss Undercover 2“ (2005), „Natürlich Blond 2“ (2003) und „Spider-Man“ (2002).
Stanley Tucci spielt zwar eigentlich die Nebenrolle des Hotelmanagers im Film, doch gehört er zu den bekannten Gesichtern der Cast. Er schlüpft damit in die Fußstapfen von Rowan Atkinson (Mr. Bean) aus dem ersten Film. Der Schauspieler und Produzent gab in „Die Ehre der Prizzis“ (1985) bereits sein Debüt. Man kennt ihn aber u.a. aus „Der Teufel trägt Prada“ (2006), „Manhattan Love Story“ (2002), „In meinem Himmel“ (2009), „Die Tribute von Panem“ (2012), u.v.a. Er erhielt für einen Gastauftritt in der Serie „Monk“ im Jahr 2007 den Emmy. Dazu kommen noch zwei Golden Globes und eine Oscar-Nominierung.
Ein Remake eines solchen Films ist sowohl für die Darsteller, als auch für die Filmemacher eine echte Herausforderung. „Hexen Hexen“ von 1990 war und ist auch heute noch immer ein Kultfilm unter den internationalen Horrorkomödien. Auch wenn er mir nicht mehr komplett in Erinnerung ist, so sind doch die wichtigen Eckpfeiler eingebrannt. Ich war nun also echt gespannt, was sie daraus gemacht haben. Vor allem freue ich mich immer auf Anne Hathaway, da sie eigentlich auch ein Garant für gute Filme ist.
Es beginnt mit einer Szene, die man noch nicht so recht deuten kann, sich aber im Nachhinein noch aufklären wird. Die Geschichte wurde im Vergleich zur ersten Verfilmung in einigen Punkten doch schon sehr gravierend verändert. Zwar bleibt die gesamte Aussage und auch die grundsätzliche Story bestehen, doch der Weg zum Ziel ist anders, als man ihn in Erinnerung hat. Das kann nun gut oder schlecht sein, im Grunde Ansichtssache. Ich betrachte daher nun erst einmal nur die neue Verfilmung und die ist sehr anspruchsvoll und technisch aufwendig gemacht. Viele Special-Effekts und aufwendige FX-Make-Ups helfen, alles unrealistische so realistisch wie möglich darstellen zu lassen. Die Animation der Mäuse ist ausgezeichnet gelungen und doch bleibt alles irgendwie mit einem Augenzwinkern erhalten. Man sieht, an welcher Stelle die Computerexperten eingegriffen haben, was zum Großteil aber auch den eigentlichen Gruseleffekt der Szenen verharmlost. Nehmen wir beispielsweise die „Joker“-ähnliche Gesichtskirmes der Oberhexe, die ziemlich eindeutig aus den Rechnern ins Gesicht gebastelt wurde. Es gibt viele gute Momente, die man nur bei genauem Hinsehen entdeckt… ein Film, den man also mehr als einmal schauen kann… ganz wie die erste Verfilmung.
Was mir allerdings nicht ganz schlüssig ist, ist die Zuordnung in eine Zielgruppe. Für kleine Kinder ist er nicht geeignet, da dann doch einige gruselige Szenen vorkommen. Für Teenager sehe ich spätestens bei Übernahme der Mäuse als Hauptdarsteller ein Coolness-Problem und Erwachsene brauchen wohl eine große Portion kindlichen Humor und begeistert sein zu können. Bleiben am Ende die Fans des alten Filmes, um Vergleiche anzustellen und junggebliebene Erwachsene, die moderne Arten Märchen lieben.
Fazit:
Ich bin nicht mehr so ganz im Thema des Films gewesen, aber nachdem ich noch einmal die alte Geschichte nachgelesen habe, stelle ich doch einige gravierende Unterschiede fest. So habe ich mal einfach die Vergangenheit ausgeblendet und unter dem Strich einen durchaus unterhaltsamen Film gesehen, der sicherlich nicht in die Top100 meiner allerliebsten Movies eingehen wird, aber bestens für einen Familiennachmittag geeignet sein könnte… zumindest, wenn die Kinder zwischen 12 und 14 Jahren sind.