
Regisseurin Petra Volpe nimmt uns in dokumentarischer Ehrlichkeit mit durch die Spätschicht der Pflegefachkraft Floria. Ein Film, der nachhaltig Sichtweisen verändern kann.
Kinostart: 27. Februar 2025
Story:
Wer nach diesem Film in ein Krankenhaus kommt, der wird alles mit ganz anderen Augen sehen. In dokumentarischer Genauigkeit wird hier die Krankenschwester Floria durch ihre Spätschicht begleitet. Je länger man diesen Film schaut umso mehr wird den Menschen der Spiegel vorgehalten. Hier wird mit gnadenloser Ehrlichkeit die Arbeit einer Pflegefachkraft dargestellt und man muss sich unweigerlich hinterfragen, ob man nicht selbst schon einmal einer dieser furchtbar ignoranten Menschen war. Ich war nach diesem Film wie benommen und habe meine Sichtweise auf diese Berufsgruppe komplett neu sortiert. Neben den alltäglichen Vorkommnissen wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass hier Menschen arbeiten und unter Druck Fehler passieren können. Leonie Benesch spielt Floria und ist für meine Begriffe filmpreisverdächtig. Ein Film der sicher keine Werbung für Pflegeberufe macht, aber uns verdammt nochmal die Augen öffnet.
Daten zum Film:
Drama
Schweiz/Deutschland, 2024
mit Leonie Benesch, Sonja Riesen, etc.
Freigabe ab 6 Jahren*
Laufzeit: Ca. 92 Minuten
Tobis
OT: „Heldin“
* Ab 6 Jahren ist inhaltlich in Ordnung. In Sachen Verständnis tendiere ich ab 12 Jahren.
Darsteller und die Rollen:
Leonie Benesch: Floria
Sonja Riesen: Bea Schmid
Selma Aldin: Amelie Afshar
Alireza Bayram: Jan Sharif
Aline Beetschen: Evelyn Bühler
Jasmin Mattei: Claudia Bach
Urs Bihler: Herr Leu
Nicole Bachmann: Frau Dr. Strobel
Doris Schefer: Pascale Schneider
Margherita Schoch: Frau Kuhn
Lale Yavaş: Patientin

Dieser Film hat bei mir Spuren hinterlassen! Die Geschichte ist so einfach und doch so wirkungsvoll. In dokumentarischer Genauigkeit wird hier die Krankenschwester Floria durch ihre Spätschicht begleitet. Je länger man diesen Film schaut umso mehr wird den Menschen der Spiegel vorgehalten. Da sind die wirklich hilfsbedürftigen Patienten, die fordernden A*schlöcher, nervende Angehörige… kurz: Das volle Programm geballt in einer Schicht. Hier wird mit gnadenloser Ehrlichkeit die Arbeit einer Pflegefachkraft dargestellt und man muss sich unweigerlich hinterfragen, ob man nicht selbst schon einmal einer dieser furchtbar ignoranten Menschen war.
Die Hauptrolle der Floria spielt die deutsche Schauspielerin Leonie Benesch. Sie hat bereits in mehreren Produktionen mitgewirkt und gewann u.a. für ihre Rolle in „Das Lehrerzimmer“ den Deutschen Filmpreis. Erst kürzlich lieferte sie in „September5“ eine grandiose schauspielerische Leistung ab. Dennoch würde ich behaupten, dass „Heldin“ ihre bisherigen Top-Leistungen vor der Kamera noch einmal übertrifft. Sie ist so glaubwürdig, so echt, dass man komplett vergisst gerade einen konstruierten Film zu sehen. Die Nebendarsteller sind auch wichtig im gesamten Werk, doch liegt hier der Fokus komplett auf der Rolle der Floria. Neben den alltäglichen Vorkommnissen wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass hier Menschen arbeiten und unter Druck Fehler passieren können.
Ich war nach diesem Film wie benommen und habe meine Sichtweise auf diese Berufsgruppe komplett neu sortiert. „Heldin“ ist absolut keine Werbung für die Berufsgruppe der Pflegekräfte, zeigt aber dennoch welch tragenden Säule sie in unserer Welt haben. Jeder sollte ihn schauen, denn er öffnet und allen die Augen und ich werden garantiert bei meinem nächsten Besuch im Krankenhaus (falls es einen gibt) an diesen Film denken und mich an all das Gesehene erinnern. Ich sage es selten… aber es wird mal Zeit: Danke Petra Volpe für diesen Film!
Einzelbewertung:
Story/Idee: 10/10
Drehbuch/Umsetzung: 10/10
Darsteller/Casting: 9/10
Hauptdarsteller (Wirkung): 10/10
Nebendarsteller (Wirkung): 7/10
Schauplätze/Ausstattung: 7/10
Sprache/Dialoge: 8/10
Schnitt/Kamera: 8/10
Musik: 6/10
Kostüm: 7/10
Make-Up/Effects: 7/10
Unterhaltungswert: 8/10
Drama-Faktor: 10/10
Gesamtwertung: 8,2 / 10
Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 10/10 (passender geht nicht!)
Synchronisation: –