„Der Pfad“ von Tobias Wiemann ist eine deutsch/spanische Produktion und spielt im Jahr 1940. In den Hauptrollen sind Julius Weckauf und Nonna Cardoner. Im Film begleiten wir den jungen Rolf, auf der Flucht vor dem 2. Weltkrieg zu seiner in Amerika lebenden Mutter. Ein Abenteuer basierend auf dem Buch „Der Pfad – Die Geschichte einer Flucht in die Freiheit“ von Rüdiger Bertram.
Kinostart: 17. Februar 2022
STORY:
Im Jahr 1940 sieht der kritische Journalist Ludwig Kirsch nur einen Ausweg, um mit seinem zwölfjährigen Sohn Rolf aus dem von den Nazis kontrollierten Europa zu fliehen. Ein Pfad von Südfrankreich nach Spanien über die Pyrenäen kann die beiden in die Freiheit führen und schließlich nach New York, wo bereits Rolfs Mutter sehnsüchtig darauf wartet, sie wieder in ihre Arme schließen zu können. Das elternlose zwölfjährige Mädchen Núria soll Rolf und Ludwig über die gefährliche Trasse führen.
Daten zum Film:
Historisches Abenteuer
Deutschland/Spanien, 2020
mit Julius Weckauf, Nonna Cardoner, Volker Bruch, etc.
Freigegeben ab 6 Jahren*
Laufzeit: Ca. 100 Minuten
Warner Bros.
OT: „Der Pfad“
* Grundsätzlich bin ich aufgrund der gezeigten Darstellungen auch völlig mit einer Altersfreigabe ab 6 Jahren einverstanden, allerdings finde ich die Gesamtthematik für ein Kind unter 12- 14 Jahren zu schwer und zu bedrückend.
Die Hauptdarsteller:
Julius Weckauf
als
Rolf
Volker Bruch
als
Ludwig
Nonna Cardoner
als
Nuria
Anna Maria Mühe
als
Katja
Darsteller und ihre Rollen:
Volker Bruch: Ludwig (Vater von Rolf)
Julius Weckauf: Rolf
Nonna Cardoner: Núria
David Bredin: Karl
Jytte-Merle Böhrnsen
Ettore Colombo: Raul
Lucas Prisor: Theo
Anna Maria Mühe: Katja (Mutter von Rolf)
J. David Hinze: Murphy
Eric Klotzsch: Heinrich
Claudia Font: Maria
Thomas Sauerteig: Hans
u.a.
Julius Weckauf spielt Rolf und damit die Hauptrolle in diesem Abenteuer. Er ist ohne Zweifel eines der größten deutschen Nachwuchstalente und schon in seinen jungen Jahren ein echter Star. Der 2007 in Jüchen geborene Kinderdarsteller hatte seinen ersten großen Auftritt als junger Hape Kerkeling in „Der Junge muss an die frische Luft“. Die Resonanz bei Presse und Publikum war gigantisch und so gab es schnell weitere spannende Aufgaben. 2020 spielte er in „Lindenberg! Mach dein Ding“, im selben Jahr in „Enkel für Anfänger“ und 2021 an der Seite von Otto Waalkes in „Catweazle“. Neben seiner Schauspielkarriere besucht er das heimische Gymnasium. 2023 übernimmt er die Rolle des Justus Jonas in „Die Drei ??? – Erbe des Drachen“.
Volker Bruch spielt Ludwig, den Vater von Rolf. Der Münchner wurde 1980 in der bayerischen Landeshauptstadt geboren und besitzt zudem auch mütterlicherseits die österreichische Staatsbürgerschaft. Er absolvierte ein Studium in darstellender Kunst und gab sein Debüt mit kleinen TV-Rollen u.a. in „Vater wider Willen“ (2002), „SK Kölsch“ (2003) und „Kommissar Rex“ (2004). Los ging es dann mit der Hauptrolle in „Das wahre Leben“ (2006). Es folgten u.a. „Der Rote Baron“ (2008) in dem er Lothar von Richthofen spielte und „Der Baader Meinhof Komplex“ (2008). Weitere Produktionen, in denen Bruch mitwirken konnte waren u.a. „Der Vorleser“ (2008), „Westwind“ (2011), „Fack ju Göhte 2“ (2015), „Verschwörung“ (2018) und „Rocca verändert die Welt“ (2019). Viele werden ihn aber aus als Gereon Rath aus „Babylon Berlin“ (28 Folgen – 2017 bis 2020) kennen. Für „Unsere Mütter, unsere Väter“ erhielt er als Ensemblemitglied 2013 den Bayerischen Filmpreis.
Nonna Cardoner spielt die Wegbegleiterin von Rolf. Die Jungschauspielerin war in der Serie „Welcome to the Family“ zu sehen und startet nun mit der weiblichen Hauptrolle an der Seite von Julius Weckauf den nächsten Karrierestep!
Ein Film über eine Flucht vor einem Krieg ist wohl trotz des historischen Hintergrundes auch heute noch (leider) so aktuell wie eh und je. In diesem Fall ist es bereits knapp über 80 Jahre her, dass die Ereignisse, zumindest innerhalb der Geschichte, in der Vergangenheit liegen. Der junge Rolf und sein Vater versuchen irgendwie ihre Haut vor den Nazis zu retten und alles scheint zwar ausweglos, doch mit Vertrauen und Mut gibt es immerhin noch eine Chance. Julius Weckauf ist in seiner Rolle zwar irgendwie immer noch der unbedarfte Junge, doch spielt er diesmal deutlich ernster als in Filmen wie „Catweazle“ oder „Enkel für Anfänger“. Es steht ihm gut, denn egal wie er oder wofür er vor der Kamera steht, er ist immer enorm authentisch. Genau das ist es auch, warum ich persönlich zu einem echten Fan geworden bin.
Die Drehorte sind super gewählt und auch die einzelnen Dialoge unterstreichen die Stimmung des Films und der Situationen. Die weiteren Hauptdarsteller Volker Bruch und insbesondere auch die bisher recht unbekannte Nonna Cardoner sind ausgezeichnet ausgewählt. Die Nebenrollen sind mir im Gegenzug nicht gut genug besetzte. Das Spielen wirkt hier manchmal zu hölzern, zu auswendig gelernt. Von Anna Maria Mühe sieht man leider im Film viel zu wenig, obwohl sie eigentlich als Mutter von Rolf eine sehr wichtige Rolle einnimmt.
Der Film hat für ein Empfinden und insgesamt einen annehmbaren, aber keinen überwältigenden Unterhaltungswert. Dennoch ist „Der Pfad“ für Fans des anspruchsvollen und eher dramatischen Kinos ein echter Filmtipp. Insbesondere die Bilder, die Story und die Leistung der Hauptdarsteller gilt es hier sehr positiv zu bewerten. Ich sehen ihn allerdings nicht als Familienunterhaltung im Sinne eines Abenteuer. Man sollte nicht vergessen, dass es bei aller versuchter Leichtigkeit durch die Drehbuchautoren noch immer um Flucht innerhalb eines furchtbaren Krieges geht. Das ist nicht unbedingt ein Thema für kleinere Kinder.
Einzelbewertung:
Story: 8/10
Drehbuch/Dramaturgie: 6/10
Casting/Besetzung: 6/10
Hauptdarsteller: 8/10
Nebendarsteller: 5/10
Schauplätze/Ausstattung: 8/10
Sprache/Dialoge: 7/10
Schnitt: 7/10
Musik: 7/10
Kostüm: 6/10
Make-Up: 7/10
Unterhaltungswert: 6/10
Abenteuer: 5/10
Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 8/10
Synchronisation: –
(6,5 von 10 Sharks)