Johnny Depp in einer ganz besonderes Rolle und in einem ganz besonderen Film, denn es geht um den eiskalten Mord des US-Kultrappers Notorious BIG aus dem Jahr 1997 in Los Angeles! „City of Lies“ ist die verzweifelte Geschichte eines Cops, er versucht den Fall gemeinsam mit einem Journalisten zu klären. Homevideostart: 26. August 2021
STORY:
Los Angeles in den 90er Jahren: Der hoch angesehene LAPD-Detective Russell Poole soll den Mord an der weltberühmten Rap-Größe Christopher George Latore Wallace, auch bekannt als Biggie Smalls, Notorious B.I.G., Big Poppa und Frank White, aufklären. Notorious B.I.G. wurde aus einem vorbeifahrenden Auto erschossen, nur wenige Monate, nachdem sein Erzrivale Tupac Shakur das gleiche Schicksal erlitten hatte. Doch auch Jahre später sind die Fälle nicht aufgeklärt. Da bekommt Poole unverhofft Hilfe durch den Investigativ-Journalisten Jack Jackson. Die beiden rollen den Fall neu auf und kommen dabei einer Verschwörung enormen Ausmaßes auf die Spur …
Daten zum Film:
Krimi-Thriller
USA, 2018
mit Johnny Depp, Forest Whitaker, Toby Huss u.a.
Freigegeben ab 16 Jahren*
Laufzeit: Ca. 112 Minuten
KOCH FILMS
OT: „City of lies“
* Es geht um den eiskalten Mord der Musiklegende, wobei in diesem Film trotz des Thriller-Hintergrunds recht wenig Brutalität gezeigt wird. Daher kann ich zwar story-technisch die Grenze ab 16 Jahren nachvollziehen, aber finde er hätte inhaltlich auch durchaus ab 12 Jahren durchgehen können.
Die Hauptdarsteller:
Johnny Depp
als
Russel Poole
Forest Whitaker
als
Jack Jackson
Darsteller und ihre Rollen:
Johnny Depp: Russell Poole
Forest Whitaker: Jack Jackson
Toby Huss: Detective Fred Miller
Dayton Callie: Lieutenant O’Shea
Louis Herthum: City Attorney Stone
Shea Whigham: Frank Lyga
Xander Berkeley: Edwards
Neil Brown Jr.: Rafael Perez
Shamier Anderson: David Mack
Melanie Benz: Jessica
u.v.a.
Johnny Depp ist mittlerweile einer der umstrittensten Schauspieler Hollywoods und spielt hier den Cop Russel Poole. Ganze drei Mal war der in Kentucky geborene Actor für den Oscar nominiert, konnte aber noch nie zum großen Schlag ansetzen. Seine Paraderolle des Capt. Jack Sparrow in der „Fluch der Karibik“-Reihe ist für viele Filmfans eine der besten Filmfiguren überhaupt geworden. Mit Kult begann aber auch seine Karriere, denn er hatte sein Debüt in Freddy Krügers ersten Film „Nightmare – Mörderische Träume“. Danach wurde er mit der Serie „21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer“ (82 Folgen – 1987 bis 1990) weltweit bekannt. Weitere Klassiker seiner unglaublichen Karriere sind u.a. „Edward mit den Scherenhänden“ (1990), „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ (1993) „Don Juan DeMarco“ (1994), „Sleepy Hollow“ (1999), „Chocolat… ein kleiner Biss genügt“ (2000), „Das geheime Fenster“ (2004), „Charlie und die Schokoladenfabrik“ (2005), „Alice im Wunderland“ (2010), „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ (2018). Danach gab es den Vorwurf wegen häuslicher Gewalt und die Karriere bekam einen dramatischen Riss!
Forest Whitaker ist der zweite Megastar in dieser Produktion und er verkörpert den Journalisten Jack Jackson, der den Stein zur weiteren Recherche um den Tod des US-Rapper ins Rollen bringt. Whitaker gewann 2007 für seinen Auftritt in „The Last King of Scotland“ den begehrten Oscar als bester Hauptdarsteller. Er ist hoch angesehen in bei Kollegen und Filmproduzenten, was nicht zuletzt an seiner Qualität und auch Wandelbarkeit liegt. Der 1961 in Longview, Texas geborene Darsteller begann mit einem kleinen Auftritt in der TV-Serie „Making the Grade“ die Laufbahn vor der Kamera und tauchte danach in etlichen namenhaften Serien immer mal wieder kurz auf. Darunter „Trapper John, M.D.“ (1 Folge – 1984), „Ein Colt für alle Fälle“ (1 Folge – 1985) oder auch „Fackeln im Sturm“ (6 Folgen – 1985). Danach nahm auch langsam die Filmkarriere Fahrt auf und er war z.B. in „Die Farbe des Geldes“ (1986), „Platoon“ (1986), „Good Morning, Vietnam“ (1987), „Bloodsport – Eine wahre Geschichte“ (1988), „Johnny Handsome – Der schöne Johnny“ (1989) zu sehen. 2006 bis 2007 stieß er erstmals zum Marvel-Universe als Jon Kavenaugh in „The Shield: Gesetz der Gewalt“ (13 Folgen). Einen der größten Coups der letzten Jahre machte er mit der Figur Saw Gerrera zunächst in der Miniserie „Star Wars: Go Roque“ und letztlich mit dem Kinoblockbuster „Star Wars: Rogue One“. Kürzlich war er in der Serie „Godfather of Harlem“ (20 Folgen – 2019 bis 2021) vor der Kamera.
Eine Geschichte, die sehr lange in Hollywood in den Schubladen lag und in einer so genannte Blacklist der unverfilmten Drehbücher landete. Dabei ist der Mord an den beiden Musiklegenden Tupac und Notoriouos BIG auch heute noch bei den Musikfans und in der jüngeren amerikanischen Historie allgegenwärtig. Eigentlich sollte der Film im vergangenen Jahr bereits zum Todestag von Tupac in den USA erscheinen, wurde dann aber verschoben. Nun erscheint er endlich bei uns im Homevideo-Bereich und hat es leider nicht auf die Leinwand geschafft. Sehr schade, denn sowohl Inhalt, als auch die namenhafte Riege der Schauspieler hätten es durchaus verdient gehabt. Ich werde an dieser Stelle übrigens bewusst nicht auf private Dinge von JD eingehen, denn ich schätze seine Arbeit als Schauspieler und sehe hier nur diesen Aspekt.
Schon direkt am Anfang beginnt „City of Lies“ mit dem Kernthema und dem brutalen Mord an dem US-Rapper „Biggie“ und seinem Kollegen Tupac. Untermalt von echten Szenen, die damals durch die Medien verbreitet worden, bekommt diese Produktion von Regisseur Brad Furman eine enorme Realitätsnähe. Drehbuchautor Christian Contreras liefert hier auch eine sehr detailgetreue Darstellung der Hintergründe. Jonny Depp und Forest Whitaker haben diesen Film durch ihre besondere Klasse in eine obere Stufe des Films. Es ist keine nette Unterhaltung, oder ein Thriller den man sich anschaut und bei dem es am Ende tatsächlich zu einem möglichst versöhnlichen Schluss kommt. Ich denke, der Ausgang des Movies sollte jedem klar sein, denn bis heute gibt es keine Auflösung der beiden dramatischen Mordfälle. Wichtig ist hier der Weg, die Herausforderung und auch die Verstrickungen einiger korrupter Cops.
Kein Entertainment-Film für zwischendurch, kein Popcornkino! Das sollte jedem bewusst sein, der sich für die 112 Minuten Krimi entscheidet. Es ist fast schon dokumentarisch, ohne zu sehr vom Filmemachen abzuschweifen. Wer mehr über die Hintergründe zu den Attentaten erfahren möchte, wird den Film sehr mögen und natürlich auch Krimifans dürften auf ihre Kosten kommen.