
Einer der kontroversesten Filme des Jahres! Die Geschichte des Theologen Dietrich Bonhoeffer in einer teilweise sehr frei erfundenen Story.
Kinostart: 13. März 2025
Story:
In der dunklen Zeit des Nationalsozialismus steht die Welt am Abgrund und der junger Pastor und Theologe Dietrich Bonhoeffer steht vor einer schweren moralischen Prüfung. Überzeugt von der Würde jedes Menschen lehnt Bonhoeffer die Ideologie und Brutalität der Nationalsozialisten entschieden ab. Als die Nazis zunehmend die Kirche untergraben und Millionen von Juden dem Völkermord ausgesetzt sind, leistet Dietrich Bonhoeffer mutig Widerstand.
Daten zum Film:
Biografie/Drama
Irland/Belgien, 2024
mit Jonas Dassler, August Diehl, Moritz Bleibtreu, etc.
Freigabe ab 12 Jahren
Laufzeit: Ca. 133 Minuten
Kinostar
OT: „Bonhoeffer“
* Ab 12 Jahren ist inhaltlich zwar korrekt, aber würde ich hier auf die Reife des Kindes schauen, bevor ich den Film zugänglich mache.
Darsteller und die Rollen:
Jonas Dassler: Dietrich Bonhoeffer
Phileas Heyblom: Dietrich Bonhoeffer (jung)
Flula Borg: Hans von Dohnanyi
David Jonsson: Frank Fischer
August Diehl: Martin Niemöller
Moritz Bleibtreu: Karl Bonhoeffer
Nadine Heidenreich: Paula Bonhoeffer
Patrick Mölleken: Walter Bonhoeffer
Milton Welsh: Ludwig Müller
James Flynn: Sigmund Rascher
Robert Besta: Rudolf Bamler

Das ist wohl der kontroverseste Film des Jahres! „Bonhoeffer“ erzählt die Geschichte des Theologen, der seiner Zeit maßgeblich am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt war. Ein Held, ein Vorbild… Doch hat man laut Geschichtsexperten seine Geschichte sehr frei interpretiert und Kritiker warnen sogar vor der Darstellung Bonhoeffers. Wenn man sich die Wahrheit mal genauer anschaut, dann ist es tatsächlich bemerkenswert dämlich dieses Werk als Biografie anzubieten. Wichtige Eckpfeiler der Verfilmung sind schlichtweg frei erfunden oder sehr verdreht dargestellt. Sogar die Nachkommen des Theologen distanzieren sich deutlich von den Inhalten. Viele Fragen stellen sich mir bei einer solchen Vorgehensweise. Ist es Marketing und wurde es bewusst so provozierend falsch dargestellt? Warum haben die Protagonisten hier zugesagt, obwohl sie vermutlich Kenntnis über die Fehler hätten haben sollen?
Die Riege der Darsteller rund um Johannes Dassler als Titelfigur liest sich sehr ordentlich. Dassler, den ich in der Darstellung des Fritz Honka in „Der goldene Handschuh“ unfassbar authentisch fand, kann mich hier allerdings nicht so richtig überzeugen. Auch die weiteren Schauspieler schaffen es nicht in mir Emotionen zu wecken, die eine solche Geschichte zweifelsohne hätte auslösen sollen. Ausstattung, Kulissen und Kostüme sind erwartungsgemäß sehr gut und vergisst man kurz die geschichtlichen Fails, ist „Bonhoeffer“ technisch gesehen auch ein recht gutes Kriegsdrama. Aber bei kann man bei einer solch wichtigen Figur in der Geschichte die Realität unbeachtet lassen? Ich fürchte nicht!
Kann ich diesen Film empfehlen? Eine Frage, sie ich mir einige Zeit gestellt habe. Mit ein wenig Abstand gibt es zwei Ansätze. Möchte man ein filmtechnisch hochwertiges Kriegsdrama sehen, kann man sich „Bonhoeffer“ auf jeden Fall ansehen. Ist man aber an der Geschichte, und ich meine an der echten Geschichte des Widerständlers interessiert, dann mach es keinen Sinn. Dazu empfehle ich dann tatsächlich die erste Verfilmung von 2000 „Bonhoeffer – Die letzte Stufe“ mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle.
Einzelbewertung:
Story/Idee: 7/10
Drehbuch/Umsetzung: 5/10
Darsteller/Casting: 5/10
Hauptdarsteller (Wirkung): 5/10
Nebendarsteller (Wirkung): 6/10
Schauplätze/Ausstattung: 8/10
Sprache/Dialoge: 5/10
Schnitt/Kamera: 7/10
Musik: 6/10
Kostüm: 8/10
Make-Up/Effects: 7/10
Unterhaltungswert: 6/10
Drama-Faktor: 6/10
Gesamtwertung: 6,2 / 10
Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 10/10
Synchronisation: 8/10