Autor Arthur Schnitzler veröffentlichte 1925 die „Traumnovelle“. 100 Jahre später wird der Stoff in das heutige Berlin transportiert. In der Hauptrolle Nikolai Kinski.

Kinostart: 16. Januar 2025

Story:

Jakob wähnt sich als Arzt, Mann und Intellektueller! Vollständig Herr seiner Lebenswelt, muss aber feststellen, dass er die Realität hinter den Fassaden, die Identitäten hinter den Masken nicht beherrscht. Das gilt umso mehr, als er seine eigene Maske aus Gutbürgerlichkeit und Moral abzunehmen versucht. Sein Scheitern wird ihm aber letztlich zur Rettung, denn die Heimkehr von der glücklosen Reise durch Berlins erotischem Untergrund wird ihm eigentlich erst zum Aufbruch auf den rechten Weg, denn die Nacht und ihre Erlebnisse waren nur ein Traum. Was jetzt anbrechen kann, ist das wahre Leben…

Daten zum Film:

Erotikthriller/Drama
Deutschland, 2024
mit Nikolai Kinski, Laurine Price, Detlev Buck, etc.
Freigabe ab 16 Jahren*
Laufzeit: Ca. 109 Minuten
Apollo Film
OT: „Traumnovelle“

* Es gibt einiges an nackter Haut, aber keine expliziten Darstellungen. Somit halte ich die Freigabe ab 16 Jahren für gerechtfertigt und richtig.

Darsteller und die Rollen:
Nikolai Kinski:  Jakob (Arzt)
Laurine Price: Amelia (Jakobs Frau)
Detlev Buck: Gibiser
Nora Islei: Mizzi
Bruno Eyron: Nick (Nachtigall)
Sharon Kovacs: Hohe Priesterin
Nike Martens: Marianne
Rodney Charles: Roediger (Mariannes Verlobter)
Stephen M. Gilbert: Alois Bollinger (Mariannes Vater)

Sharks Filmreview

Der Stoff ist 100 Jahre alt und dennoch ist es möglich ihn in jedes Zeitalter zu transportieren. Arthur Schnitzlers Meisterwerk aus dem Jahr 1925 wurde zuerst 1969 verfilmt, aber die wohl bekannteste Version bis dato ist die Hollywood-Produktion „Eyes Wide Shut“ mit Nicole Kidman und Tom Cruise. Der Film wurde 1999 sehr kontrovers diskutiert. Er hat sich nur sehr grob an die Buchvorlage gehalten und wurde auch kein ganz großer Kassenschlager in den Kinos. Die neue Adaption der „Traumnovelle“ von Florian Frerichs bringt uns in das aktuelle Berlin.

Nach Karlheinz Böhm und Tom Cruise folgt in der Rolle des Arztes hier Nikolai Kinski. Er ist der Sohn des legendären Klaus Kinski und dem vietnamesischen Model Minhoï Geneviève Loanic. 1987 war er im Alter von 11 Jahren bereits an der Seite seines weltbekannten Vaters in dessen letztem Film „Kinksi Paganini“ als Filmsohn vor der Kamera zu sehen. Für mich ist er tatsächlich eine Topbesetzung denn man erkennt durchaus Parallelen zu Optik und Mimik seines Vaters. Genau das passt auch sehr gut zu dieser Rolle, während ich sämtliche andere Rollen zu wenig charismatisch empfand. Eine kleine Ausnahme bildet noch Detlev Buck, allerdings ist seine Rolle zu klein um maßgeblich ins Gewicht zu fallen.

Das Drehbuch hält sich in weiten Teilen an Schnitzlers Vorgabe, wurde allerdings auch in einigen Szenen neuzeitlich aufgearbeitet und die Namen der Protagonisten teilweise geändert. Der Film schafft es nicht immer die Stimmungen aus dem Buch nicht erreichen, was aber in seltensten Fällen bei Buchverfilmungen funktioniert. Highlight ist die musikalische Untermalung und Bereicherung einiger Szenen. Es ist Filmkunst auf Basis von einem literarischen Meisterwerk. Ich habe mich sehr gut in den Film einfinden können, wenngleich manche Szenen mir zu künstlerisch ausgemalt wurden. Unterhaltungstechnisch kommt er aus meiner Sicht nicht an „Eyes Wide Shut“ heran, ist aber dennoch ein interessantes Werk geworden.

Einzelbewertung:
Story: 7/10
Drehbuch/Dramaturgie: 5/10
Darsteller/Casting: 6/10
Hauptdarsteller (Wirkung): 6/10
Nebendarsteller (Wirkung): 5/10
Schauplätze/Ausstattung: 5/10
Sprache/Dialoge: 7/10
Schnitt/Kamera: 5/10
Musik: 9/10
Kostüm: 7/10
Make-Up/Effects: 5/10
Unterhaltungswert: 6/10
Thrill-Faktor: 4/10

Gesamtwertung: 5,9 / 10

Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 10/10
Synchronisation: 6/10 (wurde leider nachsynchronisiert!)

Text: The Shark, Apollo Film
Fotos:  © Apollo Film
Daten/Infos: Wikipedia, Apollo Film
Video: YouTube – Channel: MovieShark /Copyright: Apollo Film

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