Schauspieler Daniel Brühl, der national, als auch international vor der Kamera große Erfolge feierte, gibt nun mit diesem Film sein Regiedebüt. „Nebenan“ ist eine Art Kammerspiel, bei der er auf sehr besondere Art und Weise Einblicke in das Leben eines Schauspielers gibt… dich er hat die Rechnung ohne seinen aufmerksamen Nachbarn gemacht. Kinostart: 15, Juli 2021
STORY:
Daniel ist ein Filmstar. Er hat Erfolg, Geld und eine traumhafte Wohnung in Berlin. Dort lebt er mit seiner Frau, zwei kleinen Söhnen und dem Kindermädchen. Auch der Durchbruch in Hollywood scheint nicht mehr fern: Daniel soll in London für einen amerikanischen Superheldenfilm vorsprechen. Auf dem Weg zum Flughafen macht er in seiner Stammkneipe halt. Dort ist es vormittags ruhig, dort stören keine Fans, dort will er noch einmal seine Rolle lernen. Doch an der Theke sitzt ein fremder Mann: Bruno verwickelt Daniel in einen Small Talk. Er kennt nicht nur alle Filme des Schauspielers, er kennt sich auch erschreckend gut in Daniels Privatleben aus. Mit jeder Minute dieses seltsamen Gesprächs wächst Daniels Verwunderung. Und seine Angst.
„Nebenan“ ist das spannende Regiedebüt des Ausnahmeschauspielers Daniel Brühl, der auch die Hauptrolle spielt und die Idee zu dieser schwarzen Komödie hatte. Bestsellerautor Daniel Kehlmann („Die Vermessung der Welt“, „Tyll“) schrieb das Drehbuch, in dem es um die Urängste der Menschen, aber auch um brandaktuelle soziale und politische Themen geht: Gentrifizierung und soziale Ungerechtigkeit, Leistungsdruck und Versagensängste. Das Eckkneipen-Kammerspiel als Genre. Daniel Brühl („Rush – Alles für den Sieg“, „Ich und Kaminski“) und Peter Kurth („In den Gängen“ „Babylon Berlin“) liefern sich ein zynisch-intelligentes Wortduell in einer Berliner Eckkneipe. Weitere Rollen spielen Rike Eckermann („Das Ende der Geduld“), Aenne Schwarz („Alles ist gut“) und Gode Benedix („Sommerfest“). Malte Grunert produzierte „Nebenan“ über seine Amusement Park Film GmbH in Koproduktion mit Warner Bros. Film Productions Germany, Erfttal Film und Gretchenfilm. Gefördert wurde der in Berlin gedrehte Film durch das Medienboard Berlin-Brandenburg, die Filmförderanstalt, den Deutschen Filmförderfonds und Creative Europe Media. Warner Bros. Pictures bringt „Nebenan“ in die deutschen Kinos
Daten zum Film:
Drama
Deutschland, 2021
mit Daniel Brühl, Peter Kurth, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 94 Minuten
WARNER BROS.
OT: „Nebenan“
* Streng genommen wird in diesem Film „nur“ geredet! Es sind Dialoge, die zwar hin und wieder auch das Thema Sexualität ansprechen, aber weder wird irgendetwas ausführlich thematisiert noch bildlich dargestellt. Dieser Film braucht eigentlich keine Altersbeschränkung, doch halte ich hier aus Verständnisgründen die 12 Jahre für angemessen.
Die Haupt-Charaktere:
Daniel Brühl
als
Daniel
Peter Kurth
als
Bruno
Rike Eckermann
als
Hilde
Darsteller und ihre Rollen:
Daniel Brühl: Daniel
Peter Kurth: Bruno (Nachbar)
Rike Eckermann: Hilde (Gastwirtin)
Aenne Schwarz: Clara (Daniel´s Frau)
Justine Hirschfeld: Conchita
Vicky Krieps: Schaupielerin
Gode Benedix: Micha
u.v.a.
Daniel Brühl ist die zentrale Figur in diesem Film und er trägt auch seinen eigenen Vornamen. Er kam 1978 in Barcelona zur Welt. Da mehrere Familienmitglieder in der Filmbranche arbeiteten, kam er früh mit der Schauspielerei in Berührung. 1994, im Alter von 16 Jahren, gab er sein Fernsehfilmdebüt in „Svens Geheimnis“. Das Kinodebüt folgte 1999 mit „Schlaraffenland“ an der Seite von Heiner Lauterbach. Seine Rollen in „Nichts bereuen“ (2001), „Das weiße Rauschen“ (2001) und „Vaya con Dios“ (2002) wurden mit dem Deutschen und dem Bayerischen Filmpreis, dem New Faces Award und dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet. International bekannt wurde Daniel Brühl durch die Hauptrolle in „Good Bye,Lenin!“ (2003), Regie: Wolfgang Becker). Ebenfalls international erfolgreich war „Die fetten Jahre sind vorbei“ (2004). Weitere Hauptrollen spielte Daniel Brühl unter anderem in „Was nützt die Liebe in Gedanken“ (2004), „Ein Freund von mir“ (2006)und „Krabat“ (2008). Auch bei internationalen Produktionen ist Daniel Brühl ein gefragter Darsteller. In „Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt“ (2013) spielte er den Wikileaks-Aktivisten Daniel Domscheit-Berg und in „Rush – Alles für den Sieg“ (2013) den ehemaligen österreichischen Formel-1-Rennfahrer Niki Lauda. Für diese Rolle erhielt er unter anderem eine Nominierung für den Golden Globe. Weitere internationale Rollen hatte er unter anderem in „Inglourious Basterds“ (2009) von Tarantino und „A Most Wanted Man“ (2014). Daniel Brühl, der neben Englisch und Französisch auch fließend Spanisch spricht, in mehreren spanischen Produktionen mit. Den endgültigen Hollywood-Ritterschlag erhielt er mit Eintritt in das Marvel-Universum! In „The First Avenger: Civil War“ (2016) übernahm er erstmalig die Rolle des machtbesessenen Wissenschaftlers Helmut Zemo, die er dann auch in der Serie „The Falcon and the Winter Soldier“ weiterführen durfte. Seit 2018 gehört Daniel Brühl zum Cast der US-Krimiserie „Die Einkreisung“ („The Alienist“). 2021 wird Daniel Brühl im „Kingsmen“-Prequel „The King’s Man: The Beginning“ in der Rolle des österreichischen Hellsehers Erik Jan Hanussen zu sehen sein.
Peter Kurth ist der Gegenspieler von Daniel in „Nebenan“. Peter Kurth wurde 1957 in Güstrow geboren und kam durch Zufall zum Theater: Nach dem Abitur leistete er seinen Militärdienst und las in einem Armeemagazin die Anzeige der Schauspielschule in Leipzig. Dort sprach er vor, studierte dann aber von 1978 bis 1981 an der Staatlichen Schauspielschule in Rostock. Neben seiner Theaterarbeit spielte Kurth immer wieder in Kino- und Fernsehfilmen mit, darunter bereits an der Seite von Daniel Brühl in „Goodbye, Lenin!“ (2003) und „Ein Freund von mir“ (2006). Von 2011 bis 2015 verstärkte er als Kommissar Erik Seidel das Frankfurter „Tatort“-Ermittlerduo Frank Steier (Joachim Król) und Conny Mey (Nina Kunzendorf). Die erste Kinohauptrolle spielte er in „Die Kleinen und die Bösen“ (2015) und brillierte als brutaler, aber auch sympathischer Knastbruder Hotte. Für die Titelrolle in der Milieustudie „Herbert“ (2015), in der er einen an ALS erkrankten Ex-Boxer spielte, erhielt er den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller. Es folgte das Drama „Zwischen den Jahren“ (2017), sowie der tragikomische Liebesfilm „In den Gängen“ (2018). In den ersten beiden Staffeln der gefeierten Fernsehserie „Babylon Berlin“ spielte Peter Kurth den Oberkommissar Bruno Wolter und im November 2020 begannen die Dreharbeiten für den „Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande“. Peter Kurth wird künftig in weiteren Folgen des Mitteldeutschen Rundfunks als Hallenser Kriminalhauptkommissar Henry Koitzsch zu sehen sein. Neben Daniel Brühls Regiedebüt „Nebenan“ gab es ein weiteres Regiedebüt, für das Peter Kurth im vergangenen Jahr vor der Kamera stand: „Sörensen hat Angst“, inszeniert von Hauptdarsteller Bjarne Mädel, lief am 21. Januar 2021 im ersten Programm der ARD.
Regiedebüt von Daniel Brühl und gleichzeitig spielt er in seinem Film die Hauptrolle. Das haben bereits einige seiner anderen Kollegen vor ihm gemacht und es ist sehr spannend, was der in Spanien geborene internationale Topstar hier anzubieten hat. Gerade war er erst in Marvel´s „The Falcon and the Winter Soldier“ gefeiert und nun steht er an der Seite von dem ebenfalls großartigen Peter Kurth. Eine tolle Schauspielkombination, insbesondere für Fans von deutschen Produktionen. „Nebenan“ ist die Geschichte eines erfolgreichen Schauspielers, der feststellen muss, dass ein wundervolles Leben ohne finanzielle Sorgen und mit einer Frau an seiner Seite eine enorme Schattenseite haben kann. Dies wird ihm ausgerechnet in einer urigen Eckkneipe im Gespräch mit seinem Nachbarn Bruno ziemlich unverblümt klargemacht.
Eine Frage habe ich mir allerdings den ganzen Film über gestellt: Warum geht ein Star, der auf dem Sprung zu einem großen Filmcasting in London ist, vorher noch in diese doch eher schäbige Eckkneipe? Leider wird diese Frage nicht beantwortet und ich tappe weiterhin im Dunkeln. Manche würden sagen, es ist unwichtig, doch nur weil er dort landet, ergibt sich der Rest von der Geschichte. In diesem Lokal spielt sich der größte Teil der Story ab und man kann es schon als eine Art Kammerspiel bezeichnen. Die Hauptprotagonisten sind dabei Daniel und Bruno, sowie gelegentlich die Wirten Hilde. Zwar liefern die Darsteller eine ausgezeichnete schauspielerische Leistung, doch sind es eher die Dialoge, die das Ganze Spiel ausmachen. Immer wieder gibt es kleine Steigerungen, bis dann am Ende alles sprichwörtlich in Schutt und Asche liegt. Brühl ist hier wirklich super, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann finde ich Peter Kurth noch authentischer und überzeugender.
„Nebenan“ ist völlig anders, als ich es erwartet habe, aber auf seine spezielle Art und Weise wirklich gut gelungen. Kammerspiele sind immer Glücksspiele und auch wenn er in wenigen Momenten mal aus diesem Genre ausbricht, so bleibt alles doch mehr oder weniger in den 4 Wänden der Gastwirtschaft. Wie oben beschrieben, sind es die Dialoge und die Dramaturgie, die für mich diese Produktion ausmachen. Kein lauter Blockbuster, keine Special-Effekts oder Overacting! Hier hat das gesprochene Wort die wahre Macht und das hat mich noch Stunden später sehr mitgenommen. Man sollte sich vorher überlegen, ob man dieser Art Filmkunst eine Chance geben möchte, für mich war es jedenfalls ein unterhaltsamer Filmabend.