Die Geschichte des unbescholtenen Geschäftsmannes Greville Wynne, der zu einem der wichtigsten Spione in Bezug auf den Weltfrieden war, ist eine wahre Geschichte. „Der Spion“ mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle erzählt eben diese und zeigt unter anderem die Verhältnisse in russischer Gefangenschaft.
STORY:
Anfang der Sechzigerjahre nähert sich der Kalte Krieg zwischen den beiden Supermächten seinem Höhepunkt. Oleg Penkowski (MERAB NINIDZE), ein vormals hochrangiger Sowjetoffizier mit Freunden im Kreml, füttert die westlichen Geheimdienste mit brisanten Informationen. Um Penkowski aus der direkten Gefahrenlinie zu nehmen, beschließen CIA und MI6, ihm einen Kontaktmann zur Seite zu stellen, der keinerlei Aufsehen erregt: Greville Wynne (BENEDICT CUMBERBATCH) ist ein harmloser britischer Geschäftsmann, der mit Spionage nichts am Hut hat und sich nur widerstrebend überreden lässt. Erstaunlicherweise freundet Wynne sich mit dem Russen an. Als Penkowski in Moskau aufzufliegen droht, startet Wynne gegen den Rat der Geheimdienste eine letzte Mission in den Osten, um den Freund zu retten – oder selbst in die Hände des KGB zu fallen…
Daten zum Film:
Spionage-Thriller
USA, 2020
mit Benedict Cumberbatch, Merab Ninidze, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 110 Minuten
Verleih: Telepool
(OT: „The Courier“)
* Ein Spionagefilm, der nicht über knallharte Action oder große Explosionen punktet, sondern eher die subtile Gewalt und vor allem die Skrupellosigkeit der Folter benutzt, ohne dabei aber zu sehr ins bildliche Detail zu gehen. Ab 12 Jahren ist aus meiner Sicht gerechtfertigt.
Die Cast/Darsteller:
Benedict Cumberbatch
als
Greville Wynne
Merab Ninidze
als
Oleg Penkovsky
Rachel Broshanan
als
Emily Donovan
Jessie Buckley
als
Sheila Wynne
Darsteller und ihre Rollen:
Bendedict Cumberbatch: Greville Wynne
Merab Ninidze: Oleg Penkovsky
Rachel Broshanan: Emily Donovan
Jessie Buckley: Sheila Wynne
Angus Wright: Dickie Franks
Anton Lesser: Bertrand
James Schofield: Cox
Miles Richardson: Golf Exec
Ker Hills: Andrew Wynne
Zeljko Ivanek: McCone
u.a.
Benedict Cumberbatch spielt den Spion Greville Wynne. Der oscarnominierte Schauspieler wurde einem weltweiten Publikum bekannt in der Titelrolle des „Sherlock Holmes“, die ihm mehrere Preise einbrachte wie dem Primetime Emmy Award. Anfang 2015 war Cumberbatch in der Rolle des Alan Turing im preisgekrönten Film „The 19 Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ (2014) im Kino zu sehen, der ihm Nominierungen für den Academy Award, den BAFTA und den Golden Globe als bester Schauspieler bescherte. Cumberbatch interpretierte darüber hinaus den Drachen Smaug in Peter Jacksons „Der Hobbit – Smaugs Einöde“ (2013), die Rolle des Khan in J.J. Abrams‘ Blockbuster „Star Trek into Darkness“ (2013), Julian Assange in „Inside Wikileaks – Die 5. Gewalt“ (2013), Ford in Steve McQueens Oscargewinner „12 Years a slave“ (2013) u.v.a. wichtiger Personen und Charakter. Frühe Fernsehauftritte umfassen seine starke Darstellung von Stephen Hawking im hochgelobten„Hawking. Das Marvel-Universum betrat Cumberbatch als „Doctor Strange“ im gleichnamigen Film von 2016. Zuletzt war er im TV-Politdrama „Brexit: The Uncivil War“ zu sehen. Die Dreharbeiten eines Films über den englischen Künstler Louis Wain konnte er unlängst abschließen.
Merab Ninidze ist der russische Spion und macht mit Wynne gemeinsame Sache. Er spielte in der mit einem Emmy preisgekrönten Serie „McMafia“ mit sowie in der unabhängigen georgischen Produktion „Meine glückliche Familie“ (2017). Die Karriere von Ninidze erhielt ihre Initialzündung mit einer Rolle in Tengiz Abuladzes „Die Reue“ (1984), der beim 40. Festival de Cannes den Großen Preis der Jury gewann. Der gebürtige Georgier spielte in seiner Laufbahn bereits in Produktionen aus den USA, Großbritannien, Russland, Deutschland und Georgien mit. Besonders hervorzuheben ist dabei der oscarprämierte Film „Nirgendwo in Afrika“ (2001) NIRGENDWO IN AFRIKA (2001), „Bumazhnyy Soldat“ (2008) BUMAZHNYY SOLDAT (2008), „Jupiter´s Moon“ (2017), sowie der 2021 für einen Kinostart geplanten „Without Remorse“.
Redet man von Spionen, dann fällt den Filmfreunden oft immer nur James Bond ein, doch dieser ist ja nur eine fiktionale Gestalt. Anders verhält es sich das bei Greville Wynne, der tatsächlich lebte und durch seine eher zufällige oder besser ungeplante Tätigkeit als Spitzel einen echten Beitrag zum Weltfrieden leisten konnte. In der Tat eine historisch wichtige und gleichwohl spannende Geschichte, die hier von Regisseur Dominic Cooke aufgegriffen wird. Er bediente sich Benedict Cumberbatch, einem aus meiner Sicht grandiosen Actor, für die Hauptrolle des Handelsvertreters und gab somit seiner Erzählung das berühmte Salz in der Suppe.
Zwar sind wahre Geschichten, oder Filme auf der Basis einer realen Begebenheit nicht immer von Spannung und Action-Spektakel durchzogen, doch braucht es das im Prinzip auch nicht immer. „Der Spion“ kommt allerdings erst ab der zweiten Filmhälfte in Schwung und plätschert vorher ein wenig dahin. Die Geschichte zieht sich, insbesondere um den Schritt vom Salesman zum Spion darzustellen. Ob nun tatsächlich alles so abgelaufen ist, da habe ich zwar meine Zweifel, doch wird es auch nicht final zu klären sein. Die schauspielerische Leistung, auch hier insbesondere im letzten Drittel, ist absolut beeindruckend, rettet aber den Film schließlich leider auch nicht aus einer durchgehenden Mittelmäßigkeit.
Der Film ist nicht schlecht, das würde ihm nicht gerecht, aber er ist eben auch nicht sonderlich hervorstechend oder gar begeisternd. Ein Film, den man zwischendurch mal schauen kann, der historisch durchaus seine Wichtigkeit hat, aber für Popcorn-Kino ungeeignet ist und für den wirklich anspruchsvollen Filmfan zu viel Hollywood-Drama enthält. Normalerweise würde ich ihm 2,5 Sharks geben, aber aufgrund der Leistung von Hauptdarsteller Cumberbatch bekommt er einen halben mehr.