Review: „Chaos Walking“
Science Fiction Movie – Ab sofort im Kino

Tom Holland, seines Zeichens Spider-Man, und seine Schauspielkollegin Daisy Ridley kommen nach der Corona-Pandemie mit ihrem neuen Science-Fiction-Actionmovie auf die Leinwände. „Chaos Walking“ basiert auf der gleichnamigen, erfolgreichen Buchreihe von Patrick Ness. Kinostart: 17. Juni 2021

In einer nahen Zukunft findet Todd Hewitt (Tom Holland) die mysteriöse Viola (Daisy Ridley), die nach einer Bruchlandung auf dem fernen Planeten „New World“ gestrandet ist. In Todds Heimatstadt Prentisstown sind alle Frauen verschwunden und die männlichen Bewohner stehen unter dem Einfluss des rätselhaften „Lärm“ – eine seltsame Kraft, die alle Gedanken für jeden und jederzeit hörbar werden lässt. In dieser gefährlichen und feindlichen Welt ist Violas Leben von Anfang an in Gefahr. Gemeinsam mit Todd begibt sie sich auf die Flucht vor dem Anführer von Prentisstown (Mads Mikkelsen) und seinen Männern. Dabei kommen die beiden einer unglaublichen, dunklen Wahrheit auf die Spur und müssen schon bald um ihr Leben rennen…

Science-Fiction-Movie
USA, 2021
mit Tom Holland, Daisy Ridley, Mads Mikkelsen, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 108 Minuten
STUDIOCANAL
OT: „Chaos Walking“
Ab 17. Juni 2021 im Kino

* Es gibt recht wenig Kampfszenen, wenig wirkliche Gewalt, so dass hier die Altersfreigabe ab 12 Jahren auf jeden Fall gerechtfertigt ist und auch nicht höher angesetzt werden sollte.

Darsteller und ihre Rollen:
Tom Holland: Todd
Daisy Ridley: Viola
Damián Bichir: Ben
David Oyelowo: Aaron
Kurt Sutter: Cillian
Cynthia Erivo: Hildy
Bethany Anne Lind: Karyssa Hewitt
Mads Mikkelsen: Mayor Prentiss
Nick Jonas: Davy Prentiss, Jr.
u.a.

Tom Holland spielt Todd, den Jungen der sich mit Viola verbündet, zuvor aber noch nie ein Mädchen gesehen hat. Das ist ihm als Spider-Man sicherlich nicht passiert, denn als solcher wurde er international bekannt.  Die freundliche Spinne von nebenan wurde er 2016 zum ersten Mal in „The First Avenger: Civil War“. Der in England geborene Schauspieler begann 2012 mit „The Impossible – Nichts ist stärker als der Wille, zu überleben“ und tauchte 2015 in der TV-Mini-Serie „Wölfe“ (5 Folgen) auf. Neben den Marvel-Produktionen spielte er erfolgreich u.a. in „Edison – Ein Leben voller Licht“ (2017), „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ (2020), „The Devil all the time“ (2020) und im AppleTV-Movie „Cherry – Das Ende aller Unschuld“ (2021).

Daisy Ridley spielt die aus dem All abgestürzte Frau, die von Todd gefunden und beschützt wird. Wie auch Kollege Holland kommt sie aus England und wurde 1992 in London geboren. Sie hatte ihren großen internationalen Durchbruch im Star Wars Universum und spielte die Rey zum ersten Mal in „Star Wars – Episode VII: Das Erwachen der Macht“. Zuvor waren es eher Kurzfilmproduktionen, Kurzauftritte in Serien und der Film „Scrawl“ (2015). Weitere Erfolge waren u.a. „Mord im Orient-Express“ (2017) und „Ophelia“ (2018).

Mads Mikkelsen ist hier der Bad Guy im Film „Chaos Walking“. Ein großartiger Schauspieler, der im Film „Pusher“ 1996 seinen ersten kleinen Auftritt hatte. Sein filmischer Ursprung und die ersten Erfolge hatte er in seinem Geburtsland Dänemark. Er beschritt aber schnell den Weg nach Hollywood, nach dem er in „Dänische Delikatessen“ (2003) einen super guten Eindruck hinterließ. Auch wenn er bereits mit „Unit One – Die Spezialisten“ (32 Folgen – 2000 bis 2004) schon mal US-Filmluft schnupperte, so schafft er als Tristan in „King Arthur“ (2004) den endgültigen Durchbruch. 2006 war er Teil des James Bond Movies „007: Casino Royale“ und 2011 einer der „Drei Musketiere“. Der nächste Schritt war dann eine seiner Paraderollen Dr. Hannibal Lecter in der Serie „Hannibal“ (39 Folgen – 2013 bis 2015). Aktuell ist er wieder filmisch stark aktiv und neben „Chaos Walking“, erschien kurz zuvor „Der Rausch“ (2020).

Ein Großteil, der für CHAOS WALKING geplanten Szenen, wurde in einem entlegenen und bergigen Waldgebiet zwei Autostunden von Montreal entfernt gedreht. Dort konnte Regisseur Liman das harte Leben, das die Figuren führen, realistisch abbilden. Gleichzeitig brachte diese verblüffende, außerirdisch wirkende Urwaldlandschaft das Team zum Staunen.

Kameramann Ben Seresin fiel die Aufgabe zu, die majestätische Atmosphäre dieses üppigen, vor Leben sprühenden Urwalds noch zu verstärken. Der renommierte Kameramann musste sich auch der Herausforderung stellen, für jede Figur visuell genügend Platz einzuplanen, den dann in der Postproduktion der jeweilige „Lärm“ einnehmen konnte. Produktionsdesigner Dan Weil hatte mit Liman bereits bei den Hits Die Bourne Identität und Barry Seal: Only in America zusammengearbeitet und davor das Design bei Luc Bessons Hit Das fünfte Element (The Fifth Element, 1997) mitgestaltet und überwacht. In den von Weil für CHAOS WALKING entworfenen Sets vermischen sich futuristische und vorindustrielle Designelemente, um eine Landschaft zu erschaffen, die wie eine Zivilisationsgrenze wirkt. In diese Umgebung platzierte er Überreste der Technologie des 23. Jahrhunderts, die von den ersten Siedlern hier zurückgelassen worden waren.

CHAOS WALKING passte als Projekt perfekt zu den Talenten und Fähigkeiten von Dan Weil. Der Produktionsdesigner, ein Fan von Patrick Ness’ Romantrilogie, konnte es nicht erwarten, wieder mit Liman 14 zusammenarbeiten zu können und stürzte sich mit Elan auf die Herausforderungen in der Erschaffung der kreativ gewagten, überraschenden Lebensräume und Milieus des Planeten „New World“. Weil stellte sich vor, dass die Siedler Gemeinden angelegt und Häuser und Wohnungen gebaut hatten, in denen kaum noch etwas von der hochentwickelten Technologie des 23. Jahrhunderts zu sehen war, die das riesige Raumschiff einst von der Erde hergebracht hatte. „Die ganze Technologie, die sie in diese Welt gebracht hatte, war in den 50 Jahren nach ihrer Landung auf diesem Planeten zu alt und antiquiert geworden“, erläutert Dan Weil. „Weil sie nicht in der Lage waren, diese Technologie weiterzuentwickeln, wurde auch nichts Neues mehr erschaffen. Schließlich, am Ende dieses Prozesses, funktionierte nichts mehr von dieser heruntergekommenen Technologie. Es war also nicht so, dass sich die Kolonisten selbst für ein Leben in dieser rauen Landschaft an der Zivilisationsgrenze entschieden hatten, vielmehr blieb ihnen gar keine andere Wahl. Alles, was sie noch benutzen konnten, fanden sie in der Natur vor, in den Ressourcen von ‚New World’. Dazu zählen Wasser, Holz und Steine. Was immer sie vorfanden, benutzten sie.“ Die Hauptsiedlungen der Kolonisten, Prentisstown und Farbranch, unterscheiden sich deutlich. Die Männerenklave Prentisstown strotzt vor Testosteron. Verantwortlich dafür sind die Bewohner, in der Beschreibung Weils „knallharte Typen“, die ihre Stadt wie ein Heerlager organisiert haben. „Die Wohnanlagen erinnern hier eher an Kasernen“, resümiert der Produktionsdesigner.

Die Gemeinschaft von Farbranch wird dagegen von Bauern und Farmern gebildet. Aufgebaut wurde sie von Frauen und geführt wird sie von der eindrucksvollen Hildy. Vorbild für diese Gesellschaft war laut Weil der israelische Kibuz, eine gemeinschaftlich geführte Siedlungsform, in deren Mittelpunkt normalerweise eine Farm oder ein Bauernhof stehen. „Die Bewohner von Farbranch kultivieren gemeinsam das Land“, kommentiert Dan Weil. „Ganz sicher ist das ein wesentlich freundlicherer Lebensraum, der einladender ist als das militaristisch geprägte Prentisstown.“

Es ist ein sehr aufwendiges Filmerlebnis, das kann man bereits nach den ersten Minuten erkennen. Tom Holland, der eigentlich schon fast den fetten Stemple „Für immer Spider-Man“ trägt, muss ich hier als schüchterner, aber mutiger Held gegenüber der mit dem Raumschiff abgestürzten Viola beweisen. Dumm nur, dass sie die erste Frau ist, die er jemals gesehen hat. Zumindest ist dies im Vorfeld thematisiert worden, spielt aber eigentlich im Laufe des Movies nur noch eine kleine untergeordnete Rolle. Mads Mikkelsen ist hier mal ein richtiger Bad Boy und kann seine dunkele Seite der Schauspielerei zeigen. Ich nehme mal vorweg, dass hier der Faktor Schauspielqualität, schon allein durch die ausgezeichnete Besetzung, kein Manko darstellt. Es gibt hier ein ganz anderes Problem…

Die Grundidee, dass man die Gedanken der anderen laut hören kann, ist ein guter Ansatz nur bringt hier die Umsetzung vermutlich die Filmemacher an die Grenzen. Wo wir gerade bei Grenzen sind, hier ist auch schon das Problem, denn man kann oft nur schwer das Denken von dem tatsächlich gesprochenen Wort unterscheiden, was aber in Hinblick auf den gesamten Kontext super wichtig ist. Zwischenzeitlich fand ich es sogar enorm anstrengend zu filtern, wer nun was gesagt oder vielleicht gedacht haben könnte. In Dialogen irgendwie so gerade noch machbar, aber in größeren Gruppen war ich ziemlich schnell am Rande meiner Aufnahmefähigkeit. Wie gesagt, die Idee kann ich nur noch einmal sehr loben, habe aber auch keine Idee, wie man es hätte besser machen können. Auch die Story, welche ja nach einem Bestsellerbuch adaptiert wurde und uns voraussichtlich noch weitere Filme aus der Reihe bescheren wird, hat durchaus seine kreativen Ideen. Besonders Anfang und Ende haben einen guten Unterhaltungswert, während es mittig eher ein wenig zäh wird.

Text: The Shark, StudioCanal
Fotos:  © StudioCanal
Daten/Infos: StudioCanal, Wikipedia, IMDb
Video: YouTube – Channel:  Movie-Shark – Copyright: StudioCanal

Der Artikel „Chaos Walking“ enthält Werbung!