Dieser Film dürfte in der Menge der Blockbuster der zweiten Jahreshälfte normalerweise untergehen, doch das wär ein echter Verlust für Horrorfans. „A dark Song“ ist ein Film über okkulte Geisterbeschwörung, der mit minimalen Mitteln, aber großer Kraft auf die Zuschauer trifft. Kinostart: 07. Oktober 2021
STORY:
Sophia Howard (Catherine Walker) mietet in einer entlegenen Gegend ein altes Haus, in dem ihr dann der Okkultist Joseph Solomon (Steve Oram) bei einem Ritual helfen kann. Mit dem will Sophia ihren eigenen Schutzengel beschwören, der es ihr ermöglichen soll, mit ihrem toten Kind zu reden. Das Ritual ist aber enorm zeitaufwändig und intensiv und verlangt, dass sie sich einen Monat lang in dem Haus einsperren. Je länger es dauert, desto wahnsinniger werden sie. Eines Tages bemerken sie, dass sie nicht mehr alleine sind und sie Engeln und Dämonen Tür und Tor geöffnet haben…
Daten zum Film:
Psycho-Horror
Irland/GB, 2016
mit Catherine Walker, Steve Oram, etc.
Freigegeben ab 18 Jahren*
Laufzeit: Ca. 100 Minuten
Drop-Out Cinema
OT: „A dark Song“
* Der Film ist nicht besonders blutig oder zeigt durchweg irgendwelche Horrorgestalten. Es sind die Intensität der Inszenierung und die Dinge, die sich im Kopf des Betrachters abspielen, die diesen Film auf jeden Fall für einen Freigabe ab 18 Jahren qualifizieren.
Die Haupt-Charaktere:
Catherine Walker
als
Sophia
Steve Oram
als
Joseph Solomon
Darsteller und ihre Rollen:
Steve Oram: Joseph Solomon
Catherine Walker :Sophia
Susan Loughnane: Victoria
Mark Hubermann: Neil Hughes
Nathan Vos: Jack
Martina Nunvarova: Schutzengel
u.v.a.
Catherine Walker spielt Sophia, die Hauptfigur in der düsteren Geschichte. Die in Dublin, Irland im Jahr 1975 geborene Schauspielerin hat schon zu Beginn der 90er Jahre erste Filmluft mit einigen kleinen Produktionen und Kurzfilmen gesammelt. 2005 konnte sie dann in der TV-Serie „Holby City“ erstmal kleine Aufmerksamkeit erlangen. Zuvor war sie kurz in „Conspiracy of Silence“ mit einer kleineren Rolle bedacht worden. In 19 Folgen „The Clinic“ spielte sie von 2007 bis 2009 die Alice O´Brian und hatte mit „Verlobung auf Umwegen“ (2010), „Dark Touch“ (2013) und „Patrick´s Day“ (2014) erste Filmerfolge. Einige werden sie sicherlich auch aus Serien wie „Critical“ (9 Folgen – 2015) und vor allem „Versailles“ (19 Folgen – 2017 bis 2018″ kennen. Zuletzt stand sie dann u.a. für „The Deceived“ (TV-Serie – 2020) und „Resistance“ (6 Folgen – 2019) vor der Kamera.
Steve Oram ist der Geisterbeschwörer, welcher von Sophia engagiert wurde. Man erkennt den englischen Schauspieler in dieser Rolle mit Bart und Glatze kaum. Bekannt ist er u.a. durch die kürzlich erschienene TV-Serie „Code 404“ (7 Folgen – 2020 bis 2021) und „The End of the F***ing World“(11 Folgen 2017 bis 2019). Seine Karriere begann 2001 mit zwei Folgen der TV-Serie „People like us“, bei der er einmal einen Tontechniker und einmal einen Polizisten darstellen durfte. Er tauchte seitdem in zahlreichen Filmen und Serien auf. Highlights waren bislang u.a. „Kill List“ (2011), „Paddington“ (2014), „Altar . Das Portal zur Hölle“ (2014), „Tucked“ (2018) und „Das blutrote Kleid“ (2018).
Filme über Geistesbeschwörung können in verschiedene Richtungen gehen. Manche sind eher komödiantisch, manche sind eher auf der dämonischen Ebene daheim und wieder andere gehen direkt in die Psycho-Schiene. Letzte ist die Variante, die Regisseur Liam Garvin für „A dark Song“ vorgesehen hat. Er war auch bereits an „Spuk in Bly Manor“ beteiligt und weiß somit genau, wie er ein solches Thema anzufassen hat. Man hat in der ersten Phase des Films keinen Schimmer wohin das genau führen soll und es baut sich neben der Handlung auch gleichzeitig eine gewissen Anspannung auf. Die Bilder sind eher blass und dunkel gehalten, auch wenn also noch nicht passiert war, bemerkte ich schon recht schnell, dass hier in sehr intensives Filmerlebnis auf mich wartet.
Steve Oram ist mir bislang nicht bewusst begegnet, aber Catherine Walker mochte ich bereits in „Versailles“. Hier kann sie aber noch wesentlich besser zeigen, was sie abliefern kann. Eigentlich sind es durchweg diese beiden Darsteller, die den Film ausmachen. Das Zusammenspiel gefällt mir sehr gut und die Intensität steigert sich nach etwas der Hälfte des Films ziemlich stark. Die Grenzen zwischen Realität und anderer Ebene verschwimmen und so zeigt sich auch beim Schauen eine besondere Wirkung.
Dieser Film hat mich wirklich überrascht! Ich bin mir sicher, dass es kein Material für Jedermann ist, aber wer sich auf diese Art der Filmproduktion einlassen mag, der wird ein sehr beeindruckendes Werk sehen. Insbesondere auf der Kinoleinwand kann ich diesen Film besonders empfehlen. Ein weiteres besonderes Highlight war für mich die musikalische Untermalung, die alle noch intensiver gemacht hat.