Ein hochinteressanter und sehr intensiver Thriller kommt mit „Memoir of a Murderer“ ab dem 04. Juni 2021 aus Südkorea zu uns in den Handel. Die Darstellung des Serienmörders Kim Byung-su zeigt hier einen völlig neuen Blickwinkel auf die vielen Tötungsdelikte, die in einer Kleinstadt stattgefunden haben. Durch seine Demenzerkrankung verschwimmt die Wahrnehmung des Killers mit der Realität. Hat er sich vielleicht alles nur eingebildet?
STORY:
Der freundliche Tierarzt Byung-su verbirgt ein düsteres Geheimnis: Vor seiner Alzheimer-Erkrankung war er ein brutaler Serienmörder. Nachdem er bereits im Kindesalter seinen sadistischen Vater im Affekt getötet hatte, machte er es sich fortan zur Passion, die Welt von menschlichem Abschaum zu befreien. Erst ein schwerer Autounfall beendete vor siebzehn Jahren die Mordserie. Als in Byung-sus Kleinstadt plötzlich die Leichen junger Frauen entdeckt werden, macht er sich Sorgen: Hat er die Frauen umgebracht und kann sich nicht daran erinnern? Schon bald findet er jedoch Indizien, die auf den Polizisten Tae-ju als Täter hinweisen. Als dieser ausgerechnet mit Byung-sus erwachsener Tochter ein Verhältnis beginnt, eskaliert die Situation.
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Daten zum Film:
Thriller
Südkorea, 2017
mit Kyung-gu Sol, Nam-gil Kim, Seol-Hyun Kim, Dal-su Oh, etc.
Freigegeben ab 16 Jahren*
Laufzeit: Ca. 118 Minuten
Busch Media
OT: „Salinjaui gieokbeob“
Ab 04. Juni 2021 als DVD und BluRay-Disc & limitiertes Mediabook
* Der Film ist anspruchsvoll und vieles spielt sich in der Vorstellung des Zuschauers ab. Es gibt nur wenige brutale Szenen, so dass man zwar eigentlich die Altersgrenze abstufen könnte, doch ist die Art der Erzählung so intensiv, dass ich doch die 16 Jahre für gerechtfertigt halte. Vielleicht hätte man hier bei 14 Jahren eine Grenze setzen sollen, aber das gibt es bei uns ja leider nicht.
Die Cast/Darsteller:
Kyung-gu Sol
als
Kim Byung-su
Seol-Hyun Kim
als
Eun-hee
Nam-gil Kim
als
Tea-ju
Darsteller und ihre Rollen:
Kyung-gu Sol: Kim Byung-su
Seol-Hyun Kim: Eun-hee (Tochter von Byung-su)
Nam-gil Kim: Tea-ju (Polizist)
Dal-su Oh: An Byeong-man
Seok-jeong Hwang: Jo Yeon-joo
Hae-yeon Kil: Maria
u.v.a.
Kyung-gu Sol ist der Hauptdarsteller und mutmaßlich auch der Serienkiller in diesem packenden Thriller. Es startete seine Karriere 1996 mit dem koreanischen Film „Ggotip“. Darauf folgten einige heimische Filme, die es auch auf den europäischen Markt geschafft haben. Darunter z.B. „Peppermint Candy“ (1999), „Ein ganz neues Leben“ (2009), „The Tower – Tödliches Inferno“ oder „I want to know your Parents“ (2019). Der 1968 in Korea geborene Schauspieler wurde bereits vielfach mit Preisen im asiatischen Raum ausgezeichnet.
Seol-Hyun Kim ist eine sehr talentierte junge koreanische Schauspielerin. Sie spielt die Rolle der Tochter des demenzkranken Kim Byung-su. Ihre bisherigen Erfahrungen sammelte sie hauptsächlich in asiatischen Produktionen. Aber auch in Europa oder gar weltweit war sie bereit in Filmen wie z.B. „Gangnam 1970“ (2015) und „The Great Battle“ (2018) zu sehen. 2016 hatte sie einen sehr großen Erfolg als Darstellerin in der Serie „Click your heart“.
Nam-gil Kim ist der Polizist Tea-ju, der gleichzeitig auch in die hübsche Tochter von Byung-su verliebt ist und der vielleicht auch noch ein dunkles Geheimnis in sich trägt. Seinen ersten Auftritt hatte er in der koreanischen Serie „Gudseeor Geumsuna“, die es bei uns leider nicht zu sehen gab. Zahlreiche Produktionen aus Korea machen ihn im asiatischen Raum schon seit einigen Jahren zum Star. Bei uns war er u.a. in „The Closet – es ruft nach Dir“ 2020 zu sehen.
Was haben ein Tierarzt, ein alleinerziehender Vater, ein Demenzkranker und ein Serienmörder gemeinsam. Nun ja, sie könnten alle in ein und derselben Person stecken. Wobei die Sache mit dem Serienmörder muss erst noch 100%ig bewiesen werden. Auch wenn viele Dinge für den Betrachter zunächst sonnenklar erscheinen, so ist es doch vielleicht am Ende ganz anders. „Memoir of a Murderer“ ist ein sehr besonderes Machwerk, das uns aus Südkorea erreicht. Die Produktion war bereits im Jahr 2017, doch jetzt schaffte es der Thriller endlich auch zu uns in den Handel. Mit einer akribischen Genauigkeit zeigt uns Regisseur Won Shin-yeon das Bild eines potentiellen Killers, der es insbesondere auf Menschen abgesehen hat, die Böses getan haben. Wenn man die Geschichte so liest, könnte man an die Kultserie „Dexter“ erinnert werden. Auch wenn der Grundtenor beider Produktionen sicherlich ähnlich ist, so sind sie aber doch Grundverschieden.
Die Mordserie ist zwar der rote Faden der Story, doch bekommt der geistige Verfall der durch Demenz erkrankten Hauptfigur eine große Wichtigkeit. Er scheint sich in manchen Situationen sehr sicher, die Gräueltaten begangen zu haben, doch wenige Augenblicke später ist nichts mehr so wirklich sicher. Ein Wechselbad der Eindrücke, die schauspielerisch durch Kyung-gu Sol und auch Seol-Hyun Kim eine besondere Güteklasse bekommen. Am Ende ist es ein anspruchsvollen Hin und Her, was aber in jeder Sekunde nachvollziehbar bleibt und die Spannung weiter erhöht. Man will endlich wissen, ob alles, was sich im Hirn von Hauptfigur Byung-su abspielt real war oder doch nur die Einbildung eines kranken Menschen. Untermalt wird der Film von einem sehr dezenten Soundtrack, der unauffällig Gefühle und Situationen zusätzlich unterbewusst untermalt.
Nicht jeder Filmfan hat Lust auf asiatische Produktionen, weil sie in der Regel eine etwas andere Mentalität mitbringen und daher oftmals vielleicht nicht gleich verstanden werden. Für mich ist „Memoir of a Murderer“ ein besonderer Film, der mit über seine knapp 2 Stunden enorm fesseln konnte. Hier greifen einige gut gestellte Räder zusammen, aber natürlich muss man hier auch ein gewissen Faible für koreanische Movies mitbringen. Ich denke, Thrillerfans kommen hier voll auf ihre Kosten und werden sicherlich genauso über das Ende staunen, wie ich es auch getan habe.
Hier könnt ihr den Film kaufen oder streamen:
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