Klassiker der Woche:
Agatha Christies „Tod auf dem Nil“
Krimidrama (1978)

Agatha Christie ist ohne Zweifel die Königin des Krimis und ihr Werk „Tod auf dem Nil“ wurde in den 70er Jahren zu einem absoluten Kinoblockbuster. Er erhielt eine Nominierung für den Golden Globe und gehört auch heute noch zu den bekanntesten britischen Kriminalfilmen überhaupt. Mein erste Klassiker in der Shark Hall of Fame des Jahres 2022…

Hercule Poirot will endlich einmal ausspannen und unternimmt eine Urlaubsreise auf dem Nil. An Bord des Luxusdampfers „Karnak“ ist auch die amerikanische Millionenerbin Linnet Ridgeway, die sich auf Hochzeitsreise mit ihrem frisch vermählten Ehegatten Simon Doyle befindet. Doch die Flitterwochen werden durch das jähe Ableben der schönen Braut vorzeitig beendet. Da ein Meisterdetektiv immer im Einsatz ist, übernimmt Poirot natürlich den Fall. Mit seinem Freund Colonel Race beginnt er die Ermittlungen und sticht in ein Wespennest: Offenbar haben sehr viele Passagiere ein Motiv für einen Mord – aber keiner will es gewesen sein …

Mystery-Krimidrama
GB, 1977
mit Sir Peter Ustinov, David Niven, Mia Farrow, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 134 Minuten
StudioCanal
OT: „Death on the Nile“

* Das ist noch ein echter Krimi, der auch ohne minutenlange Actionszenen und Geballer eine große Spannung erzeugen kann. Ab 12 Jahre halte ich für gerechtfertigt. 

Sir Peter Ustinov
als
Hercule Poirot

David Niven
als
Colonel Race

Maggie Smith
als
Miss Bowers

Mia Farrow
als
Jaqueline de Bellefort

Die Darsteller/Hauptcast:
Peter Ustinov: Hercule Poirot
David Niven: Colonel Johnny Race
Simon MacCorkindale: Simon Doyle
Mia Farrow: Jacqueline De Bellefort
Lois Chiles: Linnet Ridgeway
Bette Davis: Marie Van Schuyler
Maggie Smith: Miss Bowers
Angela Lansbury: Salome Otterbourne
Olivia Hussey: Rosalie Otterbourne
George Kennedy: Andrew Pennington
Jane Birkin: Louise Bourget
Jack Warden: Dr. Ludwig Bessner
Jon Finch: James Fergusson
I. S. Johar: Mr. Shortly, Manager der Karnak
Harry Andrews: Butler Barnstable
Sam Wanamaker: Sterndale Rockford
u.a.

Sir Peter Ustinov oder Sir Peter Alexander Baron von Ustinov, wie er mit vollständigem Namen heißt, ist in der Rolle des Hercule Poirot die männliche Hauptfigur in der klassischen Verfilmung von „Tod auf dem Nil“. Er wurde 1921 in London geboren und verstarb 2004 in der Schweiz. Der beispiellose Actor gilt als einer der bekanntesten Briten im Filmgeschäft und setzte sich ein Leben lang für wohltätige Zwecke ein. Er konnte gleich zwei Mal in den Jahren 1961 und 1965 den Academy Award als bester Nebendarsteller gewinnen. Seine ganz großen Filmhighlights sind „Quo Vadis“ (1951), „Spartacus“ (1960) und natürlich „Tod auf dem Nil“ (1978). Sein Debüt war eine Rolle als Priester in „One of our Aircraft is missing“ (1942) und seine letzte Produktion ein Auftritt in einer Rosamunde Pilcher Serie im Jahr 2003 mit dem Titel „Wintersonne“.

David Niven spielt den Colonel Race, eine weitere wichtige Figur in der Story von Agatha Christie. Die Kinder der 80er kennen ihn vor allem aus einer Rolle: Sir Charles Litton an der Seite von Peter Sellers in „Der rosarothe Panther“ (1963, „Der rosrote Panther wird gejagt“ (1982) und „Der Fluch des rosaroten Panthers“ (1983), was auch leider seine letzte Rolle gewesen ist. Niven, der 1910 in London geboren wurde, verstarb im Jahr 1983 in der Schweiz an einer längeren Krankheit. Eigentlich wollte er eine Karriere beim britischen Militär machen, doch in den 30er Jahren kam er dann doch nach Hollywood und schlug sich mit einigen Nebenrollen durch. U.a. war er z.B. in „Cleopatra“ (1934), „Meuterei auf der Bounty“ (1935) und „Palm Springs“ (1936) zu sehen. Er wurde in den Krieg berufen und konnte erst Mitte der 40er Jahre seine Laufbahn weiter fortführen.  Für den Film „Getrennt von Tisch und Bett“ (1958) erhielt er den Oscar als bester Hauptdarsteller.  Weitere Filmhighlights waren u.a. „Die Kanonen von Navarone“ (1961), „Die schwarze 13“ (1965), „Casino Royale“ (1967), „Eine Leiche zum Dessert“ (1976), „Ein Opa kommt selten allein“ (1982).

Maggie Smith war schon ein Star, als sie die Rolle der Miss Bowers in „Tod auf dem Nil“ spielte. Zuvor sah man sie im Kultfilm „Eine Leiche zum Dessert“ (1976), Othello“ (1965) und vielen anderen Produktionen. Für die 1934 in England geborene Schauspielerin begann mit einem Auftritten auf Theaterbühnen die unglaubliche Karriere. Die zweifache Oscargewinnerin – „Das verrückte California Hotel“ und „Die besten Jahre der Miss Jean Brodie“ – ist eine absolute Ikone der Filmgeschichte. Wer sie nicht kennt, muss die letzten Jahr ohne Filme ausgekommen sein, denn sie war u.a. Minerva McGonagal in den Harry Potter Filmen, sie war Violet Crawley in der TV-Serie „Downton Abbey“ und im gleichnamigen Kinofilm, sowie im Cast von „Othello“ (1965),, „Kampf der Titanen“ (1981), „Zimmer mit Aussicht“ (1985), „Hook“ (1991), „Sister Act“ (1992), „Der geheime Garten“ (1993), „Der Club der Teufelinnen“ (1996), „Tee mit Mussolini“ (1999), „Der Duft von Lavendel“ (2004) und zuletzt in „Ein Junge namens Weihnacht“ (2021). Schon bald kommen weitere Filme mit der großartigen Schauspielerin ins Kino.

Mia Farrow spielt Jacqueline De Bellefort. Die 1945 in Los Angeles geborene Schauspielerin wurde vor allem durch ihre Rolle in „Rosemaries Baby“ (1968) weltbekannt. Sie war außerdem als Ehefrau von Frank Sinatra und später Woody Allen in den Schlagzeilen der 60er und 80er Jahre. Ihr Filmdebüt hatte sie bereits im Alter von 12 Jahren im Film „Beherrscher der Meere“ (1959), zeigte aber auch später, dass es kein spannender Ausflug in die Branche war, sondern ihr großes Talent vor der Kamera. Highlights ihrer Karriere sind u.a. „Der große Gatsby“ (1974), „Avalanche“ (1978), „Tod auf dem Nil“ (1978), „Supergirl“ (1984), „Hannah und ihre Schwestern“ (1986), „Radio Days“ (1987), „Das Omen“ (2006), „Arthur und die Minimoys“ (2006), etc. In den letzten Jahren wurde es sehr ruhig einstige Golden Globe Gewinnerin.

Krimis zu machen ist wahrlich eine besondere Kunst. Diese Kunst wurde von Agatha Christie eindeutig und ohne Zweifel in Perfektion beherrscht und so schuf sie die Vorlagen für etliche Movies und Serien, die viele Jahre überdauerten und zu großen Klassikern der Filmgeschichte wurden. „Tod auf dem Nil“, ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans der britischen Schauspielerin aus dem Jahr 1937. In wenigen Wochen erscheint die neue Adaption des Stoffes mit ebenfalls hochkarätiger Besetzung. Aber egal, wen man in der neuen Version einsetzt, auch wenn es Dwayne Johnson ist, so kann nichts an die Cast der Version aus dem Jahr 1978 heranreichen. Mit Sir Peter Ustinov und David Niven ist die Messlatte schon sehr hoch, doch insbesondere die weibliche Besetzung bringt jeden Filmfan zum frohlocken. Mia Farrow, Bette Davis, Jane Birkin, Lois Chiles, Angela Lansbury und allen voran die unvergleichliche Maggie Smith sind allen schon Legenden, wie sie in der heutigen Zeit nicht mehr zu finden sind.

Es ist eine Produktion in den 70er Jahren, die meiner Meinung nach ihrer Zeit schon ein wenig voraus war. Vieles ist zwar noch immer zeitgemäß, aber wirkt dennoch moderner als es sein dürfte. Auch die Auswahl der Drehorte mit den Pyramiden von Gizeh oder die Tempelanlagen von Abu Simbel sind beeindruckend und geben „Tod auf dem Nil“ einen weiteren Faktor, der für Klasse und Qualität spricht. Hier wurde nicht vor einem Greenscreen gedreht, sondern es musste noch viel härter an allem gearbeitet werden. Für mich ist dieser Film einer der beeindruckendsten Krimis überhaupt und er bleibt auf seine besondere Art einfach zeitlos.

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Text: The Shark,  StudioCanal
Fotos: StudioCanal
Daten/Infos zum Film: StudioCanal, IMDb, Wikipedia
Video: YouTube – Channel: Movie-Shark – Copyright: StudioCanal

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