Helmut Dietls Gesellschafts-Komödie perlt wie bester Champagner, spritzig in Witz und satirischen Spitzen sowie luxuriös in Ausstattung und Bildern. Das Kinopublikum konnte diesem Geschmackserlebnis, das mit der Crème de la Crème der deutschen Schauspielszene besetzt ist, nicht widerstehen und machte es 1997 mit mehr als 3,2 Mio. Besuchern zu einem der erfolgreichsten Filme. Es gibt also genügend Gründe, dieses Film in die Shark „Hall of Fame“ als bester Klassiker der Woche einzuführen. Übrigens ab sofort auch auf Bluray-Disc in remasterter Version erhältlich!
Story:
Von hunderten weißen Kerzen erleuchtet, strahlt es aus dem „Rossini“, dem allabendlichen Treffpunkt der Münchner Medien- und Schickeriaszene. Dort treffen sich ein Machoregisseur, der nervöse Produzent Reiter, Möchtegern-Autor Kriegnitz und diverse Damen, die sich im verblassten Ruhm und den Schmeicheleien ihrer Verehrer sonnen, zum Fegefeuer der Eitelkeiten. Uncoole Finanziers von der Sparkasse werden von der strahlenden Society nur geduldet. Bedient werden alle mit Enthusiasmus vom Ristorante-Besitzer Rossini. Sehnsüchtig durchs Fenster schaut Schneewittchen, bis sie sich nach drinnen wagt und allen Männern den Kopf verdreht.
Daten zum Film:
Gesellschafts-Komödie
Deutschland, 1997
mit Veronica Ferres, Götz George, Heiner Lauterbach, Mario Adorf, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 112 Minuten
Constantin Pictures
OT: „Rossini“
* Also, diesen Film zur damaligen Zeit schon ab 12 Jahren freizugeben, war sicherlich ein verwegener Schritt der KSK. Heute würde man es vermutlich ohne darüber nachzudenken durchgehen lassen. Die Sprüche sind teilweise schon sehr sexistisch und unter der Gürtellinie, so dass auch in der jetzigen Zeit manches Kind vielleicht doch noch rot wird. (hoffe ich zumindest)
Die Cast/Besetzung:
Veronica Ferres
als
Schneewittchen
Heiner Lauterbach
als
Oskar Reiter
Jan Josef Liefers
als
Bodo Kriegnitz
Gudrun Landgrebe
als
Valerie
Darsteller und ihre Rollen:
Götz George: Uhu Zigeuner
Mario Adorf: Paolo Rossini
Heiner Lauterbach: Oskar Reiter
Gudrun Landgrebe: Valerie
Veronica Ferres: Schneewittchen
Joachim Król: Jakob Windisch
Hannelore Hoger: Charlotte Sanders
Armin Rohde: Dr. Sigi Gelber
Jan Josef Liefers: Bodo Kriegnitz
Martina Gedeck: Serafina, Kellnerin im Rossini
Meret Becker: Zille Watussnik
Hilde Van Mieghem: Fanny Zigeuner
u.v.a.
Veronica Ferres spielt die Superfrau Schneewittchen in dieser bizarren Komödie. Sie war in den 90ern eine Art Sexsymbol und so hat sie Dietl auch in „Rossini“ größtenteils dargestellt. Die 1965 in Solingen geborene Schauspielerin sollte aber auf keinen Fall darauf reduziert werden, denn im Laufe ihrer Karriere wurde sie sowohl national, als auch international zu einem Star. Ihren ersten offiziellen Auftritt hatte sie in einem Film namens „Geierwally“ (1988) wo sie die Rolle der `Dicken Mag´ übernahm. 1993 folgten 13 Episoden in der sehr beliebten Serie „Ein Bayer auf Rügen“ und sie war 1994 die Carmen im Kultfilm mit Tom Gerhard „Voll normaaal“. Ihren absoluten Kino-Durchbruch in Deutschland konnte sie dann mit „Das Superweib“ (1996) feiern, wobei sie schon durch zahlreiche weitere Serien wie „Unser Lehrer Doktor Specht“ (29 Folgen – 1993 bis 1994) eine große Bekanntheit erreicht hatte. International war sie u.a. in der US-Fassung des Schweiger Films „Head Full of Honey“ (2018 – Deutsch: „Honig im Kopf“), „Love, Weddings and other Disasters“ (2020), „Intrigo – Tod eines Autors“ (2018) oder „Siberia – Tödliche Nähe“ (2018) mit Keanu Reeves vor der Kamera. Ferres gewann u.a. bislang je zwei Mal den Bambi, den bayerischen Filmpreis, die Goldene Kamera und dazu je einmal den Deutschen Fernsehpreis und den Grimme-Preis.
Heiner Lauterbach spielt mit Oscar Reiter eine zentrale Figur in „Rossini“. Lauterbach ist eindeutig ein wichtiger Teil der Historie des deutschen Films und seine Mitwirkung an Produktionen waren in den vielen Jahren der bisherigen Karriere fast schon ein Garant für den Erfolg. Der 1953 in Köln geborene Darsteller besuchte zunächst eine Schauspielschule und machte erste Schritte am Theater, bevor dann 1975 bis 1977 allererste Gehversuche in den damals umstrittenen Filmen des „Schulmädchen-Reports“ (Teile 9 bis 11) von ihm unternommen wurden. Er wird allerdings im Cast nicht genannt. Von 1978 bis 1980 spielte er in den nachgestellten Einspielern der Kriminalsendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ mit und Anfang der 80er Jahre startete er dann seinen eigentliche Karriere. Seinen Durchbruch hatte Lauterbach in Doris Dörries Komödie „Männer“ neben Kollege Ochsenknecht. Der Kölner hat unzählige Kassenerfolge abgeliefert und feiert auch heute noch mit nahezu jedem Film einen neuen Erfolg. Erst kürzlich war er in „Es ist zu deinem Besten“ (2020) und „Engel für Anfänger“ (2020) auf der Leinwand zu sehen und konnte zudem in „Der Fall Collini“ (2019) wieder einmal eine ernste Facette seines Könnens zeigen. Je zwei Mal gewann er den Bambi und den Bayerischen Filmpreis.
Eine sehr bizarre und durchaus auch manchmal sehr eigenartige Komödie von Helmut Dietl. Allerdings waren die Kinobesucher in den 90er Jahren total begeistert und nicht zuletzt gibt es dem Filmemacher recht, genau den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Dazu kommt die, nicht nur aus heutiger Sicht, grandiose Besetzung mit Darstellern, die im Grunde alle zu deutschen Filmlegenden geworden sind. Lauterbach, Adorf, Ferres, Liefers, Landgrebe, Krol, Gedeck, George und Rohde sind das Who is Who des deutschen Films. Nur Götz George hat uns leider schon viel zu früh verlassen, während alle anderen noch regelmäßig die Kinokassen klingeln und TV-Einschaltquoten explodieren lassen.
„Rossini“ war mit 3,2 Millionen Kinobesuchern ein Megaerfolg und mischt die beiden Genres Komödie und Tragödie auf ganz wundervolle Art und Weise. Dabei verliert er sich aber nicht in der Kunst, sondern bleibt ein sehr unterhaltsames Werk, dass sich sicherlich teilweise bin hin zur Satire bewegt. Das Lokal, welches sich ja auch in der Realität in Schwabing zu einem High Society Treffpunkt der 70er Jahre entwickelte, hatte auch die Filmemacher Dietl und Eichinger regemäßig zu Gast, kein Wunder also, dass es hier reichlich Inspiration gegeben haben muss.
Es hagelte Preise über Preise und ich finde auch, dass „Rossini“ zu den Meisterwerken deutscher Filmkunst gezählt werden kann. Selbst wenn man nicht unbedingt auf einheimische Produktionen steht, so gehört aber dieser Film klar zur Movie-Allgemeinbildung und erst recht in meine Hall of Fame!
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Text: The Shark, Constantin Film
Fotos: Constantin Film
Daten/Infos zum Film: Constantin Film, IMDb, Wikipedia
Video: YouTube – Channel: Hermerlin – Copyright: Constantin Film
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