Review: „Jesus Rolls – Niemand verarscht Jesus“
Roadmovie – Im Handel

John Turturro
als
Jesus

Susan Sarandon
als
Jean

Audrey Tautou
als
Marie

Darsteller und ihre Rollen:
John Turturro: Jesus
Bobby Cannavale: Petey
Andrey Tautou: Marie
Susan Sarandon: Jean
Pete Davidson: Jack
Christopher Walken: Warden
u.v.a.

John Turturro ist in diesem Film das Mastermind! Gleichzeitig Drehbuchautor, Producer und Hauptdarsteller der zentralen Figur Jesus. Angelehnt an den Erfolg des Kultklassiker „The Big Lebowski“, in dem er bereits Jesus verkörperte, ist nun ein Sequel entstanden. Der in Brooklyn geborene Schauspieler und ist schon seit Anfang der 80er Jahre vor der Kamera und zu seinen ersten Erfolgen gehörten u.a. „Susan… verzweifelt gesucht“ (1985), „Leben und sterben in L.A. (1985), „Die Farbe des Geldes“ (1986) und „Hannah und ihre Schwestern“ (1986). Was für ein Karrierestart! Mit vielen coolen Filmen ging es auch immer wieder ein Jahrzehnt weiter. In den 90ern war es z.B. „Der Vorhof zur Hölle“ (1990) oder eben „The Big Lebowski“, in den 00er Jahren kam dann „Collateral Damage“ (2002), „Die Wutprobe“ (2003), „Das geheime Fenster (2004) oder „Transformers“ (2007) hinzu. Ein Jahrzehnt ging es mit den „Transformers“ dann noch weiter und 2022 wird er dann die Rolle des Carmine Falcone in „The Batman“ übernehmen!

Susan Sarandon spielt Jean in „Jesus Rolls“. 1996 gewann sie für „Dead Man Walking – Sein letzter Gang“ den Academy Award als beste Hauptdarstellerin. Zu ihren Erfolgen gehören u.a. „The Rocky Horror Picture Show“ (1975), „Die Hexen von Eastwick“ (1986), „Thelma & Louise“ (1991), „Betty und ihre Schwestern“ (1994), „Elisabethtown“ (2005), „Cloud Atlas“ (2012) und viele viele mehr.

Als ich zum ersten Mal von einer „Fortsetzung“ des Kultfilms „The Big Lebowski“ hörte, war ich gleichzeitig sehr erfreut, aber auch enorm skeptisch. Als dann klar war, dass es lediglich Mr. Tuturro als Jesus ist und sowohl John Goodman, als auch Jeff Bridges keine Rolle spielen, überwog tatsächlich zunächst einmal das übergroße Fragezeichen in meinen Gedanken und Hoffnungen.

Thematisch versucht „Jesus Rolls“ tatsächlich in den ersten Momenten ein wenig an den Film der 90er Jahre anzuknüpfen und zeigt zunächst einmal Jesus und seinen Weg aus dem Knast. Bis zu diesem Moment hatte ich ein super gutes Gefühl und war happy, dass hier eine neue Ära anbrechen könnte. Was dann allerdings im Folgenden geschieht, hat mit dem Lebowski von früher genauso viel zu tun wie „Titanic“. Die ganzen Ankündigungen eines Sequels, was vermutlich nur die Aufmerksamkeit anregen sollte, haben also keine wirkliche Wertigkeit. Ja, Jesus ist natürlich immer noch irgendwie ein Bowling-Gott, doch kommt das nicht wirklich so raus, wie man es sich als Fan alter Zeiten gewünscht hätte. Die Story plätschert relativ belanglos, trotz des großen Schauspielpotentials von Sarandon und Walker einfach so dahin und während den fast 90 Minuten ändert sich daran auch nichts mehr. Selbst der Schluss schafft es nicht, wenigstens einen vernünftigen letzten Eindruck zu hinterlassen und zack, läuft dann einfach der Abspann und das war es.

Ehrlich, das hat mich wirklich ein bisschen enttäuscht. Als Fan vom „The Big Lebowski“ habe ich einfach echt mehr erwartet und Turturro scheint hier leider als Drehbuchautor und Producer voll gegen die Coen-Brüder verloren zu haben. Bleibt natürlich letztlich die Frage, wie nah ER wirklich an den damaligen Streifen herankommen wollte, aber in der Außendarstellung wirkt es einfach als inszeniertes Sequel. Sieht man es als herkömmliches Roadmovie, ohne irgendeinen anderen Bezug, bleibt dennoch eine ziemlich blasse Story mit vielen Szenen, die in der heutigen Zeit einfach niemanden mehr vom Hocker reißen können.  Sehr schade… habe ich mich doch so sehr darauf gefreut.

Auf meiner Facebookseite könnt ihr den Film ab 15.04.2021 um 20:00 Uhr  gewinnen:

Hier könnt ihr den Film kaufen, streamen oder dem Soundtrack lauschen: