Im Jahr 1937 veröffentliche Schriftstellerin Agatha Christie den Roman „Tod auf dem Nil“. Er wurde mehrfach verfilmt und u.a. entstand die Kultversion mit Peter Ustinov in der Hauptrolle (1978). Jetzt gibt es eine neue moderne Fassung des Stoffes und mit dabei sind Gal Gadot und Kenneth Brannagh.
Kinostart: 10. Februar 2022
STORY:
Der Ägyptenurlaub des belgischen Meisterdetektivs Hercule Poirot an Bord eines mondänen Flußdampfboots wandelt sich zu einer erschütternden Suche nach einem Mörder, als die idyllischen Flitterwochen eines perfekten Ehepaars ein jähes und tragisches Ende erfahren. Erzählt vor der epischen Kulisse endloser Wüstenlandschaften und den majestätischen Pyramiden von Gizeh, versammelt diese Geschichte ungezügelter Leidenschaft und lähmender Eifersucht eine kosmopolitische Gruppe makellos gekleideter Reisender und so viele raffinierte und bösartige Handlungswendungen, dass das Publikum bis zur letzten schockierenden Auflösung rätseln und mitfiebern wird.
Daten zum Film:
Krimi – Remake
USA, 2021
mit Kenneth Branagh, Armie Hammer, Gal Gadot, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 127 Minuten
Disney
OT: „Death of the Nil“
* Tja, was soll ich sagen… Ein Mord steht im Vordergrund! Es gibt ein paar etwas gewalttätigere Szenen, aber nichts, was einen zwölfjährigen erschüttern dürfte. Somit ist die Freigabe nachvollziehbar und vertretbar. Ach ja, und da schaut noch mal einer der Dame unter den Rock… 🙂
Die Hauptdarsteller:
Gal Gadot
als
Linnet Ridgeway
Kenneth Branagh
als
Hercule Poirot
Annette Bening
als
Euphemia Bouc
Tom Bateman
als
Bouc
Darsteller und ihre Rollen:
Kenneth Branagh: Hercule Poirot
Gal Gadot: Linnet Ridgeway-Doyle
Armie Hammer: Simon Doyle
Emma Mackey: Jacqueline de Bellefort
Tom Bateman: Bouc
Annette Bening: Euphemia Bouc
Letitia Wright: Rosalie Otterbourne
Sophie Okonedo: Salome Otterbourne
Jennifer Saunders: Marie Van Schuyler
Dawn French: Mrs. Bowers
Ali Fazal: Andrew Katchadourian
Russell Brand: Dr. Linus Windlesham
Rose Leslie: Louise Bourget
Rick Warden: Monsieur Blondin
Adam Garcia: Syd
Orlando Seale: Captain Rens
Susannah Fielding: Katherine
u.a.
Gal Gadot spielt die Braut mit Namen Linnet Ridgeway-Doyle. Sie ist zwar nicht so wirklich die Hauptdarstellerin, aber hat zum einen eine wichtige Rolle und ist ein Aushängeschild für jede Produktion geworden. Nicht zuletzt hat sie das sicherlich ihrer Rolle als „Wonder Woman“ zu verdanken. Das die 1985 in Petach Tikwa geborene Actress eine wunderschöne Frau ist, hat man bereits Anfang der 00er Jahre feststellen können. Nachdem sie den Titel der Miss Israel gewann, startete sie 2004 bei der Miss Universe Wahl in Ecuador. 2008 konnte sie in der israelischen Serie „Bubot“ erstmals vor der Kamera stehen und international ging es ab 2009 mit der Filmreihe „The Fast and the Furious“ steil bergauf. Sie ist eine der gefragtesten Schauspielerinnen Hollywoods und zu ihren weiteren Erfolgen gehören bis dazu u.a. „Date Night – Gangster für eine Nacht“ (2010), „Die Joney: Spione von nebenan“ (2016) und „Red Notice“ (2021). Für „Wonder Woman 3“ hat sie bereits unterschrieben, doch vorher wird sie noch als Evil Queen in „Disney´s Snow White“ und als „Cleopatra“ auf der Leinwand zu sehen sein.
Kenneth Branagh spielt Hercule Poirot, eine von Agatha Christies beliebtesten und berühmtesten Schöpfungen: ein brillanter, schlagfertiger, charmant selbstironischer belgischer Detektiv. Er ist galant und von Haus aus liebenswürdig und besessen davon, immer gestriegelt und geputzt zu sein. Zudem erfreut er sich der Annehmlichkeiten, die einhergehen mit einem Leben in Kreisen der feinen Gesellschaft. Er wurde 1960 im nordirischen Belfast geboren und seine heutige Bekanntheit verdankt er insbesondere einiger Shakespeare-Verfilmungen, darunter „Henry V.“ (1989) und „Hamlet“ (1996). Nicht zu vergessen, Gilderoy Lockhart, aus „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ (2002). Branagh wurde bisher für die unglaubliche Zahl von 8 Mal für den Oscar nominiert, aber leider ging er immer leer aus. Zuletzt sah man ihn u,a in „Tenet“ (2020) und der weiteren Christie-Romanverfilmung „Mord im Orient-Epress“ (2017). Zudem spielte er Kurt Wallander in der Serie „Kommissar Wallander“ (12 Folgen – 2008 bis 2015).
Annette Bening spielt Euphemia Bouc, eine renommierte Malerin und Boucs Mutter. Sie ist eine privilegierte, schnöde und stets ihren Sohn verteidigende Frau, die mit eben diesem in Ägypten weilt, um der Hochzeit von dessen Freund Linnet beizuwohnen. Bening wurde im Mai 1958 in Kansas geboren und wuchs in Kalifornien auf. Die Schauspielerin gehört zu den ganz großen Stars in Hollywood und war bereits 4 Mal für den Oscar nominiert. 1986 begann mit „Manhunt für Claude Dalles“ ihre tolle Karriere. Highlights waren bisher u.a. „In Sachen Henry“ (1991), „Bugsy“ (1991), “ Ausnahmezustand“ (1998), „American Beauty“ (1999), „Being Julia“ (2004), „Captain Marvel“ (2019) und „Wer wir sind und wer wir waren“ (2019).
Tom Bateman ist zurück als gutaussehender, charmanter und gutgelaunter Bouc – die planlose, aber liebenswürdige rechte Hand von Hercule Poirot. Der Engländer feierte seinen Durchbruch mit der Serie „Jekyll and Hyde“ (10 Folgen – 2015), als er die Titelfigur Jekyll darstellte. Sein Debüt hatte er schon 2011 in „Much Ado About Nothing“. Auf der Leinwand war „Mädelstrip“ (2017) sein erster großer Erfolg, bevor der dann zu, ersten Mal in die Rolle des Bouc in „Mord im Orient-Express“ schlüpfte.
Zunächst einmal muss ich zugeben, dass ich nicht der größte Agatha Christie Fan bin, aber ich mochte die Verfilmung Ende der 70er mit Peter Ustinov! Der Film hatte damals einen besonderen Charme, was sicherlich auch an der Qualität der Darsteller gelegen haben dürfte. Nun mit Gal Gadot, Kenneth Branagh und Annette Bening sind auch diesmal drei Hochkaräter, im wahrsten Sinne, an Bord! Die Story ist schon sehr nah an der Vorgängerversion, doch natürlich wurde alles mit den heutigen technischen Mitteln aufgehübscht. Allerdings finde ich hier die Dramaturgie des Ganzen sehr schleppend und die andauernden, endlosen Dialoge machen den ganzen Plot zur Nebensache. Dazu habe ich den Film in der englischen Originalversion gesehen und die Laberei hat mich irgendwann unfassbar gestört. Von Krimi oder Spannung kann hier leider nicht die Rede sein.
Die Darsteller geben sich zwar größte Mühe, doch auch hier fehlt mir selbst bei einer Gal Gadot das Charisma, was ich von 1978 gewohnt war. Schauplätze und Kostüme sind außergewöhnlich, aber in Sachen Make-Up war ich teilweise nicht nur enttäuscht, sondern gar entsetzt. Bei der Perücke von Gadot waren sogar die Klebe- bzw. Ansatzstellen zu erkennen und ehrlich gesagt, erwarte ich bei einer angekündigten Blockbuster Produktion einfach mehr Qualität.
„Tod auf dem Nil“ ist somit kein würdiges Remake und auch kein sehendwerter Nachfolger des durchaus guten Films „Mord im Orient-Express“. Hauptdarsteller und gleichzeitiger Regisseur Kenneth Branagh schafft es nicht, Spannung und Unterhaltungswert zu erzeugen. Für mich verschwindet der Film in der Mittelklasse und nicht in der Kategorie Topfilm. Ich war irgendwann einfach durch mit dem Stoff und habe nach 90 Minuten den Kinosaal verlassen. Da schaue ich lieber doch noch mal den Klassiker.
Einzelbewertung:
Story: 7/10
Drehbuch/Dramaturgie: 3/10
Casting/Besetzung: 6/10
Hauptdarsteller: 6/10
Nebendarsteller: 5/10
Schauplätze/Ausstattung: 9/10
Sprache/Dialoge: 3/10
Schnitt: 4/10
Musik: 6/10
Kostüm: 9/10
Make-Up: 4/10
Unterhaltungswert: 2/10
Thrill: 2/10
Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 10/10
Synchronisation: 10/10
(5 von 10 Sharks)
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