Der junge Ranji hat einen großen Traum, doch leider sind seine Eltern dagegen, dass er eine Karriere in Bollywood anstrebt. Nur sein Großvater, der übrigens als Schauspieler eine echte Legende bei uns ist (siehe unten), steht zu ihm. Ein Familien-Abenteuer mit einer Botschaft und dazu jeder Menge Musik und guter Laune.
Kinostart: 03. Februar 2022
STORY:
Für den zwölfjährigen Ranji aus Mumbai ist Bollywood das Größte: Die bunten Filme der indischen Filmindustrie mit ihren ansteckenden Songs und Tanzchoreographien machen ihn glücklich – wie Millionen anderer Landsleute. Nichts wünscht er sich mehr, als einmal mit seinem erklärten Helden, dem indischen Superstar Amir Roshan, vor der Kamera zu stehen. Doch seine große Sehnsucht rückt in unerreichbare Ferne, als seine Eltern dem Jungen ihren Traum eröffnen, ins weit entfernte Deutschland auszuwandern. Nur die Hoffnung auf die Teilnahme an einem Casting für den neuen Film von Amir Roshan hält ihn aufrecht – auch wenn das in seiner alten Heimat Indien stattfindet. Für seine Träume muss man kämpfen – von allein gehen sie nicht in Erfüllung. Das weiß auch Nachbarsmädchen Toni, die sich für Ranji als unerwartete Verbündete erweist. Mit Mut und vereinten Kräften machen sich die beiden daran, ihre Träume wahr werden zu lassen – und finden dabei auch noch das Glück wahrer Freundschaft.
Daten zum Film:
Familien-Abenteuer
Deutschland, 2021
mit Shan Robitzky, Annlis Krischke, Murali Perumal, etc.
Freigegeben ab 6 Jahren*
Laufzeit: Ca. 96 Minuten
Wild Bunch
OT: „Träume sind wie wilde Tiger“
* Ich habe keinen Schimmer, warum dieser Film eine Altersbeschränkung ab 6 Jahren hat. Es gibt nichts, was es in irgendeiner Form begründet. Daher würde ich hier keine Grenze setzen und auch jüngeren den Film durchaus „erlauben“.
Die Hauptdarsteller:
Shan Robitzky
als
Ranji
Annlis Krischke
als
Toni
Murali Perumal
als
Sunil
Daada
als
Irshad Panjatan
Darsteller und ihre Rollen:
Shan Robitzky: Ranji Ram
Annlis Krischke: Toni Nachtmann
Murali Perumal: Sunil Ram (Vater von Ranji)
Shushila Sara Mai: Kalinda Ram (Mutter von Ranji)
Irshad Panjatan: Daada (Großvater von Ranji)
Anne Ratte-Polle: Jeanette Nachtmann (Tonis Mutter)
Simon Schwarz: Frank Nachtmann (Tonis Vater)
Claude Heinrich: Marvin
Noah Lakmes: Justin
Emil Maschek: Tung
Terence Lewis: Amir Roshan
Marie Schöneburg: Frau Falter
Herbert Knaup: Herr Schröbler
Roberto Blanco: Flugpassagier
u.a.
Shan Robitzky spielt die Hauptrolle des Ranji. Mit „Träume sind wie wilde Tiger“ gibt er sein Debüt auf der großen Leinwand. Seine Leidenschaft fürs Tanzen wurde dem 14 Jährigen in die Wiege gelegt: Sein Vater ist der ehemalige Breakdance Weltmeister und Choreograph Niels Robitzky aka Storm, seine Mutter ist DJane und Tanzlehrerin / Choreografin.
Annlis Krischke spielt das Mädchen Toni, die sich mit Ranji anfreundet. Die junge Schauspielerin spielte bereits am Theater, dieser Film ist jedoch ihre erste Kinofilmrolle. Ihre größte Leidenschaft ist das Tanzen, daneben singt sie im Chor und spielt Klavier.
Murali Perumal ist der Vater von Ranji. Er ist ein deutscher Schauspieler indischer Herkunft und wurde 1978 in Bonn geboren. Nach seinem Abitur studierte er 1998 am renommierten Max Reinhardt Seminar Wien Schauspiel und spielte daraufhin in zahlreichen Rollen für Film, Fernsehen und Theater. Er spielte in über 78 Filmen aus fünf Ländern, darunter auch internationale Produktionen wie „Big Game“ (2014) „Counterpart“ oder „3 Engel für Charlie“ („Charlie’s Angels“, 2020). Er spielte in 16 Kinofilmen u.a. mit den Oscar Preisträgern Costa Gavras und Stefan Ruzowitzky, außerdem mit Regisseuren wie Til Schweiger und Elizabeth Banks zusammen. Seine bekannteste Rolle war bisher an der Seite von Josef Hader in David Schalkos ORF-Zweiteiler „Aufschneider“. Theater spielte er u.a. am Schauspielhaus Bochum, Schauspiel Köln, der Schaubühne Berlin und an den Münchner Kammerspielen. Seit Herbst 2020 ist er als neues Mitglied in die Deutsche Filmakademie aufgenommen worden. Außerdem wurde er für 2021 in die Nominierungsjury des Deutschen Schauspielpreises gewählt. 2014 gewann er auf dem Speedcasting des Snowdance Filmfestival in Landsberg den Preis zum Besten Schauspieler. Seit acht Jahren ist er Diversity-Berater und Aktivist für Künstlerinnen und Künstler of Colour und engagiert sich für mehr Diversity in Film, Fernsehen, Theater und Literatur. Sein Engagement zielt auf gleichberechtigte Teilhabe, die Repräsentation aller Deutschen und ein friedliches Zusammenleben in Deutschland.
Irshad Panjatan, geboren 1931, spielt den Großvater. Zwar keine wirkliche Hauptrolle, aber eine wichtige Figur im Film. Er ist ein deutsch-indischer Schauspieler und Pantomime. Ursprünglich arbeitete er als Flugzeugingenieur, entschied sich dann aber in den Fünfzigerjahren für die Schauspielkunst und ließ sich in Neu-Delhi unterrichten. Dort gehörte er bald zum bekannten Hindustani Theatre. Später beschäftigte er sich intensiv mit Pantomime und gab dieser in Indien bis dahin nicht sehr bekannten Kunstform eine Bühne. Hin und wieder trat er auch in indischen Filmproduktionen auf. Seit den 1970er-Jahren lebt Panjatan in Berlin, wo er viele Jahre eine Pantomime-Schule leitete. Einem breiten Kinopublikum wurde er als Häuptling „Listiger Lurch“ in Michael Bully Herbigs Millionenerfolg „Der Schuh des Manitu“ (2001) bekannt. Es folgten zahlreiche Auftritte in Film- und Fernsehproduktionen. Zu seiner Filmographie im Kinobereich gehören „Kebab Connection“ (2005), „Iron Sky“ (2012), „Der Medicus“ (2013) und, erneut mit Michael Bully Herbig, „Bullyparade – Der Film“ (2017). Doch auch erfolgreiche Fernsehformate wie „Tatort“, „Der Bulle von Tölz“, „Stubbe“ oder „Der Alte“ finden sich in seinen bisherigen Arbeiten.
Ich muss zugeben, meinen Bewertung überrascht mich selbst ein bisschen, aber wenn ich genauer darüber nachdenke, hat es dieses muntere Abenteuer echt verdient. Ich hatte das große Glück, mal an einem Tag gemeinsam mit Roberto Blanco, der eine kleine Gastrolle spielt, am Set in Berlin zu sein und habe so auch die Cast und Produktion ein bisschen kennengelernt. Genau wie im Film, sind sie durchweg sympathisch und tatsächlich auch sehr authentisch. Gut, das sehr starke „DINDISCH“ (deutsch/indisch) ist in der Realität nicht ganz so ausgeprägt, gibt aber den Dialogen im Film eine herrliche Wortakrobatik. Shan Robitzky zeigt großes Talent in Schauspiel, Tanz und Gesang, die Eltern verkörpern alles was man braucht und dann ist da ja noch der Großvater Daada.
Irshad Panjatan ist in Deutschland zu einer Kultfigur geworden, als er in Bully´s Komödie den Indianer „Listiger Lurch“ spielte. Genau das kommt übrigens auch im Film zur Sprache und wird super gut in die Story eingebaut.
Die Musik im Film und das ganze Bollywood-Thema ist nicht unbedingt meins, ist aber dennoch alles in einer solch dezenten Dosierung, dass es auch mir teilweise richtig Spaß macht. Gedreht wurde in Indien und in Deutschland, was es zusätzlich sehr realistisch wirken lässt. Ein echt schöner Film für die ganze Familie, mit einem netten Witz und durchdachten Dialogen. Ein bisschen drüber war für mich allerdings der Vater von Toni, gespielt von Simon Schwarz. Hier hätte es auch ein bisschen weniger crazyness getan. Ansonsten bin ich sehr froh ihn gesehen zu haben und kann ihn für einen netten Filmnachmittag sehr empfehlen.
Einzelbewertung:
Story: 7/10
Drehbuch/Dramaturgie: 6/10
Casting/Besetzung: 6/10
Hauptdarsteller: 9/10
Nebendarsteller: 6/10
Schauplätze/Ausstattung: 8/10
Sprache/Dialoge: 9/10
Schnitt: 5/10
Musik: 7/10
Kostüm: 7/10
Make-Up: 7/10
Unterhaltungswert: 7/10
Abenteuer: 5/10
Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 5/10
Synchronisation: 6/10 (einige Darsteller nachsynchronisiert!)
(7 von 10 Sharks)