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Das italienische Kino war früher ein Garant für große Filme, was leider in den letzten Jahrzehnten immer weiter entschwand. Mit „Auf alles was uns glücklich macht“ soll nun Gabriele Muccino den Ruf wieder aufbessern. Die Geschichte erzählt von Freundschaft, Liebe und Hoffnung. Ab 14. Oktober 2021 im Kino.

STORY:

Als Kinder sind die vier Freunde Giulio (Pierfrancesco Favino), Gemma (Micaela Ramazzotti), Paolo (Kim Rossi Stuart) und Riccardo (Claudio Santamaria) unzertrennlich. Doch im Laufe ihres Erwachsenenlebens führen unterschiedlicher materieller Wohlstand, persönliche Schicksalsschläge und Giulios und Paolos romantische Gefühle für Gemma dazu, dass sich die Lebenswege der Freunde immer wieder trennen – bis das Schicksal sie auf magische Art und Weise wieder zusammenführt.

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Daten zum Film:

Der italienische Regisseur Gabriele Muccino („Das Streben nach Glück“, „Ein letzter Kuss“) erzählt in seinem Film AUF ALLES, WAS UNS GLÜCKLICH MACHT von einer Freundschaft zwischen Menschen, die einander ein Leben lang verbunden bleiben, obwohl sie unterschiedliche Lebenswege einschlagen. Über einen Zeitraum von vierzig Jahren hinweg begleitet der Regisseur seine Figuren von ihrer Jugend in einer italienischen Kleinstadt in den 1980er Jahren bis ins Erwachsenenalter. AUF ALLES, WAS UNS GLÜCKLICH MACHT spiegelt damit auch die Geschichte eines Landes wieder, das sich im Umbruch befindet. Muccinos Werk ist eine Hommage an die großen italienischen Filmemacher wie Federico Fellini, Cesare Zavattini und Ettore Scola, der 1974 mit „Wir hatten uns so geliebt“ („C’eravamo tanto amati“) einen ähnlich berührenden Film über das Wesen der Freundschaft in die Kinos brachte.

Tragikkomödie
Italien, 2020
mit Pierfrancesco Favino, Micaela Ramazzotti, Claudio Santamaria, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 135 Minuten
Prokino
OT: „Gli anni più belli“

*  Die Altersfreigabe ab 12 Jahren halte ich hier für sehr bedenklich! Bei Google wird er fälschlicherweise sogar ab 6 Jahren deklariert. Es gibt Nacktheit und sehr ausführlich angedeuteter Geschlechtsverkehr und Masturbation. Hier hat wohl mal wieder der nette FSK-Zuständige ein Nickerchen bei der Sichtung gemacht. Klare und für mich eindeutige Altersgrenze muss hier 16 Jahre sein.

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Die Haupt-Charaktere:

Francesco Centorame
als 
Giulio

Matteo De Buono
als 
Riccardo

Andrea Pittorino
als 
Paulo

Darsteller und ihre Rollen:
Pierfrancesco Favino: Guilo Risstuccia (älter)
Micaela Ramazzotti: Gemma (älter)
Kim Rossi Stuart: Paolo Incoronato (älter)
Claudio Santamaria: Riccardo Morozzi (älter)
Nicoletta Romanoff: Margherita Angelucci
Emma Marrone: Anna
Alma Noce: Gemma
Francesco Centorame: Giulio
Andrea Pittorino: Paolo
Matteo De Buono: Riccardo
u.v.a.

Pierfrancesco Favino spielt den älteren Giulio und damit die Hauptfigur der Teenager und späteren Erwachsenen. Der renommierte Schauspieler steht seit 1991 sowohl in italienischen, als auch in europäischen Produktionen vor der Kamera. Bekannt wurde er für Rolle in Marco Bellocchios Kleist-Adaption „Der Prinz von Homburg“ 1997 und für seine Rolle als seine Rolle als Assistenzarzt Beppe in der 1993 erstmals ausgestrahlten Miniserie „Die Kinderklinik“. Sowohl für seine Nebenrolle eines römischen Kriminellen der 1970er Jahre in Michele Placidos „Romanzo criminale“, als auch seine Darstellung des Giuseppe Pinelli in Marco Tullio Giordanas Historiendrama „Romanzo di una strage“ wurde Favino mit den beiden wichtigsten italienischen Filmpreisen – dem David di Donatello und dem Nastro d’Argent – ausgezeichnet. 2001 verkörperte Favino in „Jesuslegenden: Judas“ die Rolle von Simon dem Zeloten. 2006 war er in „Nachts im Museum“ erstmals in einer Hollywoodproduktion zu sehen. Weitere Auftritte in Hollywood-Produktionen folgten in „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“ 2008 als Generals Glozelle, 2009 in „Illuminati“ als Kommandant Olivetti, 2013 in „World War Z“ als Direktor der Forschungseinrichtung der WHO und 2013 in „Rush – Alles für den Sieg“ als Clay Regazzoni. 2012 wurde Pierfrancesco Favino Juryvorsitzender der Reihe Orizzonti der 69. Internationalen Filmfestspiele von Venedig. 2014-2016 stand er für die Netlix-Serie „Marco Polo“ vor der Kamera. 2017 war er in Roger Michells „Meine Cousine Rachel“ zu sehen. 2020 konnte ihn das Publikum als Tommaso Buscetta in dem beeindruckenden Mafiadrama „Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra“ von Marco Bellocchio erleben. 2020 wurde Favino bei der 77. Auflage der Filmfestspiele von Venedig für seine Rolle in „Padrenostro“ mit der Coppa Volpi als bester Darsteller des Festivals ausgezeichnet.

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Micaela Ramazzotti spielt die ältere Gemma und die einzige weibliche Hauptfigur im Film. Sie ist eine italienische Schauspielerin, die durch ihre Rollen in Filmen wie „La prima cosa bella“ (2010) und „Das ganze Leben liegt vor Dir“ (2008) bekannt wurde. 2016 spielte sie die Hauptrolle in dem Film „Die Überglücklichen“ von Paolo Virzì. 2010 erhielt sie den Preis David di Donatello als beste Schauspielerin für „Die erste schöne Sache (La prima cosa bella)“ und im Jahr 2012 für „Posti in piedi in paradiso“.

Claudio Santamaria ist der ältere Riccardo. Er spielte seine bedeutendsten Rollen 1998 in ”L’ultimo capodanno” von Marco Risi, 2001 in “L’ultimo bacio” von Gabriele Muccino”, wofür eine Nominierung für den David di Donatello Award erhielt und 2013 in “L’assedio” von Bernardo Bertolucci. 2006 war er Teil des Casts von „James Bond 007: Casino Royale“. 2016 drehte er den Science-Fiction-Film „Sie nannten ihn Jeeg Robo“ unter der Regie von Gabriele Mainetti, für den er einen David di Donatello als Bester Schauspieler gewann.

Kim Rossi Stuart komplettiert das Quartett und spielt den älteren Paolo. Er ist ein italienischer Film- und Theaterschauspieler sowie Filmregisseur. Bereits im Alter von fünf Jahren absolvierte 1974 er sein erfolgreiches Filmdebüt in Mauro Bologninis Filmdrama „Die Affäre Murri“ (Fatti di gente perbene). 1984 stand Kim Rossi Stuart während der Dreharbeiten zu der zehnteiligen Fernsehserie „Die Höhlenkinder“ (I Ragazzi della valle misteriosa) erneut vor der Kamera. Während seines Schauspielstudiums erhielt er 1986 eine seiner ersten Filmrollen als Novize in Jean-Jacques Annauds erfolgreicher Literaturverfilmung „Der Name der Rose“. Die Rolle, mit der er jedoch im deutschsprachigen Raum bekannt wurde, war die des Königs Romualdo in Lamberto Bavas Fantasy-Reihe „Prinzessin Fantaghirò“ (Fantaghirò, 1991–1993). 1995 war er auch in Michelangelo Antonionis starbesetztem Episodenfilm „Jenseits der Wolken“ (Al di là delle nuvole) neben John Malkovich, Fanny Ardant, Jean Reno und Sophie Marceau zu sehen. In den letzten Jahren hat sich Rossi Stuart vermehrt dem Theater zugewandt. Zu den bekanntesten Stücken, in denen er mitwirkte, zählen „König Lear“ und „Der Besuch der alten Dame“. 2006 lieferte er mit dem Film „Schwimmen mochte ich noch nie“ (Anche libero va bene) sein Regiedebüt, für das er auch das Drehbuch schrieb und in dem er eine Hauptrolle übernahm.

Sharks Filmreview

Ich gebe zu, ich komme tatsächlich aus einer Zeit, in der italienische Komödien oder Dramen noch einen völlig anderen Stellenwert hatten, als es heutzutage der Fall ist. Ich denke da an die Italowestern oder natürlich die Klassiker mit Adriano Celentano. Die Zeiten sollen nun also mit „Auf alles was uns glücklich macht zurückkommen“. Vielleicht ein hoch gestecktes Ziel, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt und so machte sich der neue Regisseur aus dem südlichen Zipfel Europas ans Werk und schuf diese Tragikkomödie über 4 Teenager, die im Laufe der Zeit jeweils andere Wege beschreiten und sich doch im Alter noch einmal an die alten Zeiten erinnern.

Nach den ersten Szenen, die durchaus blutig sind, habe ich kurz über das vorgegebene Genre nachgedacht. Es folgt dann aber ein Part des Films, der die Jugend der drei Protagonisten und der Protagonistin in allen Facetten darstellen. Von nackten Müttern, über Masturbation zu Nacktbildern, bis hin zu ziemlich klaren Darstellung des Geschlechtsakts, wird hier alles ausgepackt. Ok, nicht wirklich ausgepackt, sondern angedeutet und dennoch eindeutig suggeriert. Nun habe ich noch einmal gegoogelt, ob ich mich tatsächlich bei der Altersgrenze vertan habe?! Das war aber nicht der Fall… was mir sehr bedenklich erscheint. Die Story ist sicherlich kein großes Kino-Meisterwerk, aber dennoch interessant zu sehen. Die Veränderung, wenn man zwar „früher“ auf einer Welle schwamm und doch „später“ auseinander driftet, spiegelt sicherlich in vielerlei Hinsicht das wahre Leben wieder.  Ob man das nun alles in einen deutlich zu langen Film packen muss, bezweifle ich auch wieder einmal. Zudem sind die Schauspieler zwar bemüht, aber ihre Rollen zu sehr ins Klischee rutschend und dadurch ziemlich oberflächlich dargestellt.

An die alten Zeiten kann er nicht einmal annähernd heranreichen, dennoch muss ich ihm einen gewissen Unterhaltungswert in einigen Teilen durchaus zuschreiben. Allerdings fürchte ich, dass er zwar in Italien gut angenommen wird, aber es in Deutschland ziemlich schwer haben wird.

HaiHaiHaiHaiHai

Fazit:

Gelegentlich unterhaltsam, aber wieder einmal viel zu lang und vermutlich ein schwerer Stand bei einem deutschen Kino- bzw. Filmpublikum. Ein wenig zu klischeehaft und zu oberflächlich dargestellte Charaktere… ein Film, den man gezielt besuchen und nicht als spontanes Abendprogramm aussuchen sollte.

Text: The Shark, ProKino
Fotos:  © ProKino
Daten/Infos: ProKino, Wikipedia, IMDb
Video: YouTube – Channel: Movie-Shark – Copyright: ProKino

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