Christoph Maria Herbst in einer ziemlich krassen Midlife-Crises! Aber hey… „Es ist nur eine Phase Hase“! Die deutsche Beziehungskomödie ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Maxim Leo und Jochen-Martin Gutsch von 2018. Kinostart: 14. Oktober 2021
STORY:
Paul und Emilia waren immer das Traumpaar. Er, Autor einiger erfolgreicher Romane über die Generation Golf, sie Synchronsprecherin für Telenovelas, gemeinsam haben sie drei Kinder: Bo, der alles wissen möchte, Marie, die alles weiß, und Fe, die immer wütend ist. Es könnte so schön sein. Aber mit Ende 40 kommen die körperlichen Einschläge näher. Die Haare werden dünner, die Sehkraft nimmt ab und die Libido ebenso. Irgendwann dämmert es den Beiden: Jung sind nur noch die anderen. Als Emilia nach einem One Night-Stand mit dem jüngeren Ruben eine Beziehungspause möchte und sich ins Leben stürzt, schaut Paul in den Abgrund. Seine Freunde Theo und Jonathan stehen ihm mit fragwürdigen Ratschlägen zur Seite, sein Verleger lehnt sein neues Manuskript als „hoffnungslos“ ab. Paul greift in seiner Verzweiflung zu Antidepressiva und Testosterontabletten und beginnt eine Affäre mit der jungen Lehrerin seiner Tochter, was seinem Dasein allerdings auch nicht viel Würde einhaucht. Nichts bringt ihm das zurück, was er vermisst: seine Jugend und Emilia. Auf dem 50. Geburtstag einer gemeinsamen Freundin treffen sich Paul und Emilia wieder – die Situation eskaliert und eine Scheidung scheint unvermeidlich…
Daten zum Film:
Ein ganzes Jahr lang hielt sich der Top 3-Bestseller ES IST NUR EINE PHASE, HASE der beiden Autoren Maxim Leo und Jochen Gutsch in den Spiegel-Charts. Hunderttausende Leser haben sich in den schonungslosen und pointierten Beobachtungen zur Alterspubertät wiedergefunden und sich köstlich amüsiert. Die erotische wie körperliche Ruhelosigkeit der Forty- und Fifty-Somethings nutzte das Buch zu einer Chronik der alltäglichen Selbsterniedrigung. Denn wer sich mit allen Mitteln gegen das Unvermeidliche wehrt, erzeugt oft Momente von tragikomischer Schönheit. Das Drehbuch zur Verfilmung schrieben Malte Welding (SMS FÜR DICH) und Florian Gallenberger.
Beziehungskomödie
Deutschland, 2021
mit Christoph Maria Herbst, Christiane Paul, Jürgen Vogel, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 105 Minuten
Majestic Film
OT: „Es ist nur eine Phase Hase“
* Grundsätzlich finde ich die Freigabe ab 12 Jahren gerechtfertigt, auch wenn gelegentlich einige anzügliche Dialoge stattfinden und es zumindest im gesprochenen Wort nicht immer jugendfrei zugeht. Hier will ich aber nicht kleinlich sein, denn ich denke da können auch 12 Jährige schon vertragen.
Die Haupt-Charaktere:
Christoph Maria Herbst
als
Paul
Christiane Paul
als
Emilia
Jürgen Vogel
als
Theo
Darsteller und ihre Rollen:
Christoph Maria Herbst: Paul
Christiane Paul: Emilia
Jürgen Vogel: Theo
Emilia Nöth: Fe
Bella Bading: Marie
Wanja Valentin Kube: Bo
Jytte-Merle Böhrnsen: Eva Schneiderhahn
Nicola Perot: Ruben
Bettina Lamprecht: Magda
Peter Jordan: Jonathan
Barbara Philipp: Heike
Ulrich Tukur: René Güldenberg
Johanna Giraud: Evas Freundin
u.v.a.
Christoph Maria Herbst spielt die Hauptrolle des Paul in dieser Komödie. Er ist seit seiner Hauptrolle in der Serie „Stromberg“ (2004-2012) ganz Deutschland bestens bekannt. Die Serie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, bescherte Herbst einen Grimme-Preis und drei Deutsche Comedy-Preise und wurde 2014 auch mit großem Erfolg für das Kino adaptiert. Christoph Maria Herbst gilt als hoch angesehener und bestens etablierter Theater- und Filmschauspieler, der darüber hinaus auch durch seine Arbeit als Hörbuch- und Synchronsprecher sich eine große Fangemeinde aufbauen konnte. Mit der Komödie „Männerhort“, in der Herbst gemeinsam mit seinem Kollegen Bastian Pastewka vor ausverkauftem Haus im Theater am Kurfürstendamm spielte, ging das Ensemble 2008 auf Deutschlandtournee. 2014 wurde „Männerhort“ auch, mit Christoph Maria Herbst in einer der Hauptrollen, erfolgreich für die große Leinwand adaptiert. In der WIXXER-Reihe spielt er den bösartig-verschlagenen Dr. Alfons Hatler. Diese Rolle stand sicherlich auch Pate, als David Wnendt ihn für die Bestseller Verfilmung ER IST WIEDER DA besetzte. Nicht nur der Film, auch das von Christoph Maria Herbst eingelesene Hörbuch waren ein überragender Erfolg. Herbst hat zahllose Hörbücher und Hörspiele eingesprochen und ist auch bei Animationsfilmen immer wieder als Voice Artist zu hören, zuletzt bei den ANGRY BIRDS-Filmen, in denen auch Christiane Paul mit von der Partie war. Auch für seine Sprecher-Arbeit wurde Herbst mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt 2019 mit dem Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie Beste Unterhaltung für Die Hungrigen und die Satten von Timur Vermes. Zuletzt sah man ihn in den beiden Serien „Deutsch-Les-Landes“ (Magenta TV) und der „Merz gegen Merz“ (ZDF) an der Seite von Annette Frier nach einer Idee des „Stromberg“-Showrunners Ralf Husmann, sowie in den Kinohits JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER (2018) von Dennis Gansel und DER VORNAME (2018), sowie CONTRA (2021), beide von Sönke Wortmann
Christiane Paul spielt Emilia, Pauls Ehefrau. Sie ist eine weit über Deutschlands Grenzen hinaus erfolgreiche Schauspielerin, deren darstellerische Bandbreite jede Facette abdeckt. 2016 wurde sie für ihre Darstellung der alleinerziehenden Richterin Elke Seeberg in dem Fernsehthriller „Unterm Radar“ mit dem International Emmy Award ausgezeichnet. Das internationale Fernsehpublikum konnte Christiane Paul zuletzt in einer Hauptrolle in der mit großer medialer – besonders in den USA – Anerkennung bedachten Serie „Counterpart“ an der Seite von Oscar-Preisträger J.K. Simmons sehen. Die aus einer Ärztefamilie stammende Christiane Paul sorgte bereits mit einem ihrer ersten Kinofilme, DAS LEBEN IST EINE BAUSTELLE (1997, Regie: Wolfgang Becker) an der Seite von Jürgen Vogel für große Aufmerksamkeit: Der Film feierte seine Weltpremiere im Rahmen des Wettbewerbs bei der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Kurz darauf stand sie an der Seite von Heike Makatsch für die schwarze Komödie DIE HÄUPTER MEINER LIEBEN (1998, Regie: Hans-Günther Bücking) vor der Kamera. Zum Kultfilm avancierte Fatih Akins IM JULI (2000), ein Roadmovie, in dem Christiane Paul an der Seite von Moritz Bleibtreu zu sehen ist. Neben Ulrich Tukur sah man sie im Jahr 2005 in dem aufwendig inszenierten Doku-Drama „Die Nacht der großen Flut“ (Regie: Raymond Ley) über die Ereignisse der Hamburger Sturmflut im Jahr 1962. In den Folgejahren arbeitete Paul sowohl für das Fernsehen als auch im Kino in zahlreichen groß angelegten Produktionen. Darunter beispielsweise der Event-Zweiteiler „Hindenburg“, dem Dreiteiler „Das Adlon. Eine Familiensaga“, über das weltberühmte Berliner Hotel und die Familie Adlon oder auch in der zu einer gesellschaftlichen Debatte führenden Event-Produktion „Unsere Väter, unsere Mütter“. Auf der großen Leinwand gehörte sie zum Ensemble der Verballhornung der Edgar Wallace-Filme NEUES VOM WIXXER (2007, Regie: Cyrill Boll, Philpp Stennert). Mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht wurde die Romanverfilmung DIE WELLE, in der sie erneut an der Seite von Jürgen Vogel zu sehen ist. In der bewegenden Tragikomödie ELTERN (2013, Regie: Robert Thalheim) spielte sie gemeinsam mit Charly Hübner. Dem jungen Kinopublikum ist Christiane Paul bestens bekannt aus der erfolgreichen Reihe DIE VAMPIRSCHWESTERN (2012, 2014, 2016), in der sie als Mutter Elvira Tepes, die mit einem Vampir verheiratet ist, in Erscheinung tritt. Christiane Paul wurde bereits als Nachwuchsschauspielerin mit dem Max Ophüls-Preis, dem Bayerischen Filmpreis und einer Goldenen Kamera ausgezeichnet. Neben dem International Emmy Award wurde Christiane Paul darüber hinaus 2017 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für gemeinnütziges Engagement für das Berliner Sozialprojekt „Die Arche“ sowie für ihre Funktion als Unicef-Patin und Botschafterin zum Welt-Aids-Tag ausgezeichnet.
Beziehungskomödien sind scheinbar momentan ein größerer Trend geworden. In diese Kerbe versucht nun auch die Bestseller-Verfilmung „Es ist nur eine Phase Hase“ zu hauen. Die Story ist sicherlich nicht bahnbrechend und außergewöhnlich, aber mit Christoph Maria Herbst, Christiane Paul und Jürgen Vogel als Draufgänger könnte das schon lustig werden. Der Film beginnt und erstmal irritiert mich die volle Haarpracht von Hauptdarsteller Herbst. So kennt man ihn gar nicht mehr und wirkt ziemlich künstlich. Ich vermag noch nicht einmal zu sagen, ob es Echthaar oder eine Perücke ist, was aber letztlich für den Film ja auch keine entscheidende Rolle spielt. Er und auch seine Frau stecken nun offenbar in der Midlife-Krise! Soweit so gut, aber ich hoffe inständig, dass man sich nicht automatisch wie ein Vollidiot benimmt, wenn man diese Phase des Lebens erreicht hat. Es ist nur eine Phase… ja vielleicht, aber so wie im Film dargestellt, muss man sich schon gelegentlich ein wenig fremdschämen.
Der Humor des Films hat mich nicht erreicht und es war eher unverständliches Schmunzeln, was mir in die Mundwinkel gefahren ist. Auch Herbst kann hier kaum noch was retten, denn zu dämlich sind einfach manche Szenen dargestellt. Das Buch liefert die Vorlage für ausgezeichnetes Filmmaterial, aber auf der Leinwand ist da leider nicht ganz so viel angekommen. Ich frage mich immer wieder, wen will man damit erreichen? Letztlich komme ich zu dem Ergebnis, dass hier nur Personen, die selbst soeben in dieser Lebensphase stecken oder vermutlich diejenigen, die gerade alles überstanden haben als Zielgruppe für dieses Beziehungskomödie in Frage kommen.
Es tut mir zwar Leid, dass ich das so deutlich sagen muss, aber dieser Film ist in der Liste der deutschen Komödien ziemlich weit unten zu finden. Schade, denn sowohl die großen Schauspieler, als auch ein Bestseller als Vorlage waren ja vorhanden.