Es wurde auch mal langsam Zeit, dass die Geschichte von Cruella de Vil ausführlich erzählt wird. Im Jahr 1961 hieß die Disney-Story noch „101 Dalmatiner“ und war als Zeichentrick-Film ein großer Erfolg für das Unternehmen. Jetzt, 2021 kommt der Film zu Disney+, ins Kino und ab dem 19. August 2021 auch für das heimische Movieregal.
STORY:
Endlich wird das Geheimnis um die rebellischen Anfänge der berüchtigten Cruella de Vil gelüftet! London in den 1970er Jahren: Inmitten der Punkrock-Revolution versucht sich die clevere Trickbetrügerin Estella (EMMA STONE) mit ihren kreativen Looks einen Namen zu machen. Gemeinsam mit zwei jungen Dieben als „Partner in Crime“ streift sie durch Londons Straßen, bis sie eines Tages durch ihre auffälligen Designs das Interesse der Baronin von Hellman (EMMA THOMPSON) auf sich lenkt. Eine Modelegende – umwerfend schick und an Eleganz kaum zu übertreffen. Doch die Begegnung der beiden ungleichen Frauen setzt eine Reihe von Ereignissen und Enthüllungen in Gang, die dazu führen, dass Estella ihre dunkle Seite nach Außen kehrt und sie zur gefürchteten und rachsüchtigen Cruella de Vil werden lässt, der im Konkurrenzkampf um das perfekte Design alle Mittel recht sind.
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Daten zum Film:
Disney-Abenteuer
USA, 2021
mit Emma Stone, Emma Thompson, etc.
Freigegeben ab 6 Jahren*
Laufzeit: Ca. 134 Minuten
Verleih: Disney
(OT: „Cruella“)
* Disney-Filme sind ja immer auch ein Ereignis für die ganze Familie. Die Freigabe ist akzeptabel, auch wenn es das ein oder andere Mal schon ein wenig düster zugeht. Alles in allem aber als Unterhaltungsfilm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geeignet.
Die Hauptdarsteller:
Emma Stone
als
Estella/Cruella
Emma Thompson
als
Baroness
Darsteller und ihre Rollen:
Emma Stone: Estella / Cruella de Vil
Emma Thompson: Baroness Von Hellman
Paul Walter Hauser: Horace
Joel Fry: Jasper
Mark Strong: Boris
Emily Beecham: Catherine Miller
Kirby Howell-Baptiste: Anita
John McCrea: Artie
u.v.a.
Emma Stone, die eine der beiden Emmas im Film, übernimmt die Rolle der Estella und wird im Verlauf zur Cruella de Vil! Die aus Arizona stammende US-Schauspielerin erhielt 2017 sowohl den Golden Globe, als auch den Oscar als beste Hauptdarstellerin im Film „La La Land“. Schon während der Schulzeit war sie bereits auf dem besten Wege im Entertainmentbereich Fuß zu fassen und durfte 2005 im TV-Movie „The New Partridge Family“ erstmals auch vor einer Filmkamera agieren. Die Filme „Superbad“ (2007) und vor allem „Zombieland“ (2009) verschafften ihr schließlich den internationalen Durchbruch. 2012 verkörperte sie Gwen in „The Amazing Spider-Man“ und etablierte sich von nun an auch im Marvel-Universum. Mittlerweile ist sie ein großer Hollywoodstar und es wird demnächst auch eine weitere Episode aus dem Leben von Cruella de Vil geben.
Emma Thompson spielt die böse Baroness Von Hellmann. Die aus einer Schauspielfamilie stammende Britin, wurde 1959 im Londoner Stadtteil Paddington geboren. Noch vor ihrer eigentlichen Filmkarriere trat se bereits mit heute ebenfalls namenhaften Kollegen, u.a. Hugh Laurie („Dr. House“) am Theater in Cambridge auf. Als eine der wenigen Schauspielstars, wurde Thompson gleich zwei Mal mit dem begehrten Oscar ausgezeichnet. 1993 als beste Hauptdarstellerin in „Wiedersehen in Howards End“ und für das beste Drehbuch bei „Sinn und Sinnlichkeit“ im Jahr 1995. Sie gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Schauspielerinnen der Traumfabrik des Films und begann ihre beeindruckende Karriere 1982 mit Auftritten in ein paar Episoden der TV-Serie „There´s Nothing to Worry about“. In den 80ern waren es überwiegend Serien, in denen sie mitwirken durfte, bis dann mit Filmen wie „Das lange Elend“ (1989), „Heinrich V.“ (1989), „Schatten der Vergangenheit“ (1991) und der Oscarfilm „Wiedersehen in Howards End“ den weltweiten Erfolg einläuten konnten. Viele Blockbuster findet man in ihrer Arbeitsliste und besonders waren u.a. „Harry Potter“-Filme, „Eine zauberhafte Nanny“ (2005), „Men in Black 3“ (2012), „Die Schöne und das Biest“ (2017), „Late Night“ (2019) und „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ (2020).
Wie wohl die Mehrheit aller Filmfans kenne ich natürlich die Geschichte der „101 Dalmatiner“ aus dem Jahr 1996 und das Zeichentrick-Original von 1961. Nun wird es also tatsächlich Zeit für Disney, die Figur der Cruella einmal noch präsenter zu etablieren. Dabei hat sie bereits als Character u.a. auch in den weltweiten Disney-Freizeitparks durchaus ihren Platz gefunden. Wer nun allerdings glaubt, dass man hier Parallelen zu früheren Filmen findet, der wird ziemlich enttäuscht sein. „Cruella“ 2021 hat mit der eigentlichen Geschichte überhaupt nichts mehr zu tun. Ja, es kommen Dalmatiner vor, doch spielen sie keine wichtige Rolle in der Handlung. Hier geht es tatsächlich fast ausschließlich um Estrella, ihre Jugend und wie sie schließlich zu Cruella de Vil wurde.
Auch wenn ich beide Hauptdarstellerinnen Emma und Emma einfach großartig finde, so stelle ich mir immer wieder die Frage, ob das nun alles so nötig war diesen Film auf die Film- und insbesondere Disney-Fans loszulassen. Am Ende möchte ich dann aber doch sagen: „Warum eigentlich nicht“. Da noch ein zweiter Teil in Planung ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass dieser dann ggf. an die klassische Story anknüpfen wird. Falls nicht, überdenke ich mein „Warum nicht“ sicherlich noch mal. Der Film als Unterhaltung betrachtet ist sehr aufwendig und auch inhaltlich gut gemacht. Letztlich finde ich ihn mit seinen 134 Minuten knapp 30 Minuten zu lang. Leider wird diese Länge immer mehr zum Standard, was ich allerdings für einen Ausflug mit Kindern für bedenklich halte.
Lassen wir aber mal Länge und den Sinn oder Unsinn einer neuen Verfilmung außen vor, so habe ich mit „Cruella“ einen stimmigen und sehr gut gemachten Disney-Film gesehen. Die Figur der Cruella ist auch ohne Vorkenntnisse ausgezeichnet einzusortieren und am Ende bleibt ein unterhaltsamen Spiel mit dem Untertitel: Gut gegen Böse oder vielleicht doch Böse gegen Böse?
