In dieser Woche geht es mal ganz weit zurück in die Historie! Anlässlich des des Kriegsendes vor 76 Jahren, zeigen die TV-Programme einige Film zu diesem Thema. Im Jahr 1959 entstand der Antikriegsfilm „Die Brücke“ von Bernhard Wicki, der nicht nur bei uns, sondern auch International großen Anklang fand. Er erhielt u.a. einen Golden Globe und eine Nominierung für den Oscar als bester ausländischer Film. Gleichzeitig war es auch der Karrierestart einiger namenhafter deutscher Schauspieler, wie z.B. Volker Lechtenbrink. Somit wird dieses monumentale Meisterwerk in dieser Woche mein Klassiker und in die Shark Hall of Fame der besten Filme aufgenommen.
Story:
1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in einer deutschen Kleinstadt. Die amerikanischen Truppen rücken immer weiter vor. In dieser aussichtslosen Situation werden sogar Minderjährige rekrutiert und an die Front geworfen. Die meisten von ihnen sind schlecht ausgebildet und so grün hinter den Ohren, dass sie für sich und andere eine Gefahr darstellen. Sieben Schüler, teils in naivem Patriotismus gefangen oder von Abenteuerlust gepackt, sollen darum eine nutzlose Brücke gegen den Feind sichern. Zu ihrer Betreuung wird Unteroffizier Heilmann bestellt. Doch als der bei einem grotesken Zwischenfall ums Leben kommt, sind die Jungen auf sich allein gestellt. Sobald die Amerikaner anrücken, wird aus dem Spiel blutiger Ernst. Der erste Kampfeifer wandelt sich in Angst, Rachegefühle kommen angesichts des ersten Opfers auf. Am Ende werden fast alle Jungen tot sein.
Mit bewundernswerter Sorgfalt fängt Regisseur Bernhard Wicki in seinem Spielfilmdebüt die chaotische Atmosphäre kurz vor der Kapitulation ein. Wie kaum ein anderer Film schafft es dieses Drama, mit seinen realistischen Kampfszenen das Pathos vom heroischen Soldatentod nachhaltig zu demontieren.
Daten zum Film:
Anti-Kriegsfilm
Deutschland, 1959
mit Volker Lechtenbrink, Folker Bohnet, Fritz Wepper, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 102 Minuten
Vertrieb: ?
TV-Ausstrahlung: 07. Mai 2021
(OT: „Die Brücke“)
* Es ist zwar offiziell ein Anti-Kriegsfilm, doch sind die Szenen der Gewalt aus den Tagen zum Ende des 2. Weltkriegs nicht wegzudenken. Die Brutalität beschränkt sich hier aber eher auf Andeutungen und somit ist eine Altersfreigabe von 12 Jahren noch vertretbar. Ich bin mir allerdings einfach persönlich nicht sicher, ob man Kinder und Jugendliche in diesem Alter bereits mit Kriegsszenen konfrontieren sollte und nicht lieber eine dezentere Aufklärung bzw. Erklärung der Dinge wählen sollte.
Die Cast/Besetzung:
Folker Bohnet: Hans Scholten
Fritz Wepper: Albert Mutz
Michael Hinz: Walter Forst
Frank Glaubrecht: Jürgen Borchert
Karl Michael Balzer: Karl Horber
Volker Lechtenbrink: Klaus Hager
Günter Hoffmann: Sigi Bernhard
Cordula Trantow: Franziska
Wolfgang Stumpf: Studienrat Stern
Günter Pfitzmann: Unteroffizier Heilmann
Heinz Spitzner: Hauptmann Fröhlich
Siegfried Schürenberg: Oberstleutnant Bütov
u.a.
Folker Bohnet spielt die Rolle des Hans Scholten und ist eine der zentralen Charaktere in diesem Film. Der 1937 geborene deutsche Schauspieler galt schon in jungen Jahren als eines der großen Schauspieltalente unseres Landes. 1958 gab er sein Debüt im Film „Solange das Herz schlägt“ und kurz darauf folgte auch schon „Die Brücke“ als Durchbruch national und international. Weitere Karrierehighlights des Berliners waren u.a. „Der Kaufmann von Venedig“ (1968), „Ludwig II“ (1973) und „Schloss Hubertus“ (1973). Im Jahr 1997 spielte er eine kleine Rolle in der Episode „Familienspiel“ der Serie „Park Hotel Stern“. Am 06. Oktober 2020 verstarb Folker Bohnert in Hamburg nach kurzer, schwerer Krankheit. Bis zum 80. Lebensjahr war er noch an Theaterbühnen als Schauspieler und Regisseur tätig.
Fritz Wepper übernahm die Rolle des Albert Mutz in „Die Brücke“. Als einer der Wepper-Brüder ist er auch heute noch ein bekannter und beliebter Schauspieler in deutschen TV- und Serienproduktionen. Seine Rolle Harry, als Assistent von Kommissar Derrick machte ihn zur TV-Legende. 1955 war er in „Der dunkle Stern“ zum ersten Mal vor der Kamera zu sehen. Auch für ihn war dieser Film das Sprungbrett in eine großartige Karriere. Unzählige Produktionen seit den 60er Jahren lassen ihn die deutsche TV-Geschichte ganz eindeutig mitschreiben. Ob Trash-Komödien wie „Wir haun die Pauker in die Pfanne“ (1970), Kultfilme wie „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ (1969) oder über Jahre beliebte Serien wie „Um Himmels Willen“ (264 Folgen – 2002 bis 2021) gehören zur Erfolgsgeschichte des gebürtigen Münchners.
Volker Lechtenbrink war ebenfalls einer der Jungschauspieler in „Die Brücke“ und in der Rolle des Klaus Hager zu sehen. Nicht nur sein schauspielerisches Können, sondern auch seine markante Stimme machten ihn zu einem deutschen Superstar. Vor diesem Film war er in „Sie schreiben mit“ (1958) zu sehen, feierte aber natürlich erst nach dem Erscheinen des Kriegsfilms seinen Durchbruch in der Schauspielerei. TV-Produktionen und Serien standen für ihn in den 60er, 70ern und auch 80ern fast pausenlos auf dem Terminplan. Seine Highlights waren u.a. „“Der eiserne Gustav“ (7 Folgen – 1979), „Der lange Weg des Lukas B.“ (6 Folgen – 1992 bis 1993), „Der Hausgeist“ (19 Folgen – 1991 bis 1993), „M.E.T.R.O. – Ein Team auf Leben und Tod“ (7 Folgen – 2006) und zuletzt ein Kurzauftritt in „Jerks“ (2019). Doch Lechtenbrink feierte auch große Erfolge als Country-Sänger und veröffentlichte mehrere erfolgreiche Singles und Alben.
Das Genre „Kriegsfilm“ gibt es schon, seit Anbeginn der Filmproduktionen und insbesondere der 2. Weltkrieg dient bis heute als Vorlage für Movies aus der ganzen Welt. Asiatische Filmemache, europäische Filmemache und auch Hollywood haben sich diesen Inhalten bereits hunderte Mal angenommen. Mal gut, mal nicht so gut, aber legendär sind nur ganz wenige Kriegsfilme geworden. Einer von diesen Filmen ist der 1959 erschienene Anti-Kriegsfilm „Die Brücke“ mit einer Reihe an deutschen Jungschauspielern, die es später zu einer großen Karriere im deutschen Fernsehen schafften. Der Film war seiner Zeit nicht nur in unseren Kinos ein Blockbuster, sondern fand auch international bis nach Amerika große Anerkennung. Auch wenn es am Ende für den Oscar nicht gereicht hat, den gewann damals der Franzose Marcel Camus für „Orfeu Negro“, so konnte er den Golden Globe als bester fremdsprachiger Film wieder mit in die Heimat bringen.
Auch wenn die Brücke ein Film mit zahlreichen Kriegsszene ist, so bringt er deutlich mehr Emotionalität rein, als viele andere Produktionen. Die Geschichte der jungen, bayerischen Soldaten ist gleichermaßen beeindruckend, wie eben auch ergreifend. Allein Bohnert, Lechtenbrink und vor allem Fritz Wepper in ihren eigentlich ersten richtigen Rollen zu erleben ist ein Stück Geschichte, welches sicherlich zur Prägung der filmischen deutschen Nachkriegszeit beigetragen haben wird.
3sat zeigt den Antikriegsfilm "Die Brücke" und weitere Filme anlässlich des Kriegsendes vor 76 Jahren
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Aus diesem Anlass zeigt 3sat am Freitag, 7. Mai 2021, um 20.15 Uhr den Antikriegsfilm „Die Brücke“ sowie weitere Nachkriegsproduktionen am Sonntag, 9. Mai 2021, ab 23.10 Uhr.
Am Sonntag, 9. Mai 2021, folgt um 23.10 Uhr „Schwarzer Kies“ (BRD 1961) von Helmut Käutner. In einem Hunsrück-Dorf wird eine US-Militärbasis errichtet. 6000 Soldaten leben nun in der Region. Obwohl niemand sie leiden kann, macht doch jeder Geschäfte mit ihnen – auch illegal. Erst in den vergangenen Jahren wurde Käutners Film mit all seinen Qualitäten und als Zeitdokument neu entdeckt. „Schwarzer Kies“ steht vom 10. Mai 2021, 1.00 Uhr, bis zum 7. Juni 2021, 23.59 Uhr, in der 3sat-Mediathek zur Verfügung.
Hier könnt ihr den Klassiker aber auch kaufen oder streamen:
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Text: The Shark, ZDF und MDR/Degeto, Al!ve AG
Fotos: ZDF und MDR/Degeto
Daten/Infos zum Film: ZDF und MDR/Degeto, IMDb, Wikipedia
Video: YouTube – Channel: RaptoR – Copyright: ZDF und MDR/Degeto
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