Wow! Nach 9 Wochen geht nun eine der spektakulärsten neuen Serien zu Ende… Von Anfang an hat es heftige Diskussionen gegeben und nicht jeder war Feuer und Flamme, doch wie es von Marvel zu erwarten war, kommt am Ende alles anders als gedacht. War es aber wirklich ein episches Finale von „WandaVision“?
– ACHTUNG DIESER ARTIKEL ENTHÄLT SPOILER –
Wenn Disney etwas macht, dann sind es ganz sicher keine halben Sachen! Am 15. Januar streamte die erste Folge weltweit über den hauseigenen Dienst. Die Reaktionen danach waren extrem unterschiedlich und neben totaler Begeisterung gab es offenbar bei einige auch eine herbe Enttäuschung. Es war so anders, so unerwartet! Eine Sitcom? Wirklich? Plötzlich war die erste Folge nach knapp 15 Minuten vorbei und es bliebt ein mächtiges Fragezeichen.
Hier schnell noch mal eine kleine Zusammenfassung:
Wanda Maximoff und ihr Ehemann Vision leben in dem kleinen beschaulichen amerikanischen Städtchen Westview und alles scheint in friedlicher und bester Ordnung. Es beginnt in den 50er, geht in Folge zwei in die 60er Jahre,
dann in die 70er
und letztlich platzt dann aber die große Bombe und die Welt um Wanda & Vision entpuppt sich als Scheinwelt, die von der Superheldin erschaffen wurde um ein „normales“ Leben zu führen und vor allem den eigentlich verstorbenen Vision wieder zurückzuholen. Da gefällt natürlich einigen mächtige Personen außerhalb gar nicht uns sie versuchen die abgeschirmte Westwood-Region zu stürmen. Auch innerhalb der Welt gibt es einige unerwartete Zwischenfälle. Nachbarin Agnes entpuppt sich als Hexe Agatha Harkness und auch Wanda wird als Hexe Scarlett Witch geoutet. Alles läuft tatsächlich auf ein fulminantes Finale heraus…
Die letzte Folge
Die letzte Folge begann direkt dort, wo auch Folge 8 endete. WandaVision wurde als Scarlett Witsch enttarnt und es brach ein großer Kampf mit der zweiten Hexe Agatha Harkness aus. Es flogen Blitze und Energie durch die Luft, Runen bannten die Hexenkräfte und am Ende wurde Agatha wieder zu Agnes und von Wanda handzahm gemacht. Ein cooler Fight, aber als episch würde ich das schon mal nicht einstufen. Auch Vision hatte seinen eigenen Fight, nämlich gegen ein nachgebautes, weißes selbst. Hier kracht und scheppert es gewaltig, doch plötzlich stehen (bzw. schweben) sie sich gegenüber, der rote Vision gibt dem weißen Vision ganz freundschaftlich die Erinnerung zurück und er der Weiße schwebt mit den Worten „Ich bin Vision“ von dannen. Komisch irgendwie, aber auch nicht episch!
S.W.O.R.D. Soldaten gelingt es, die Maximoff-Anomalie zu durchbrechen und es kommt zu einem angedeuteten Showdown inmitten des Stadtzentrums von Westview. Doch statt der Megaschlacht, der großen Auseinandersetzung verkommen die schwer bewaffneten Soldaten zu Statisten und stehen eigentlich nur im Weg herum. Die eigentliche Handlung bleibt von diesem Einfall der Außenwelt eher unberührt. Lediglich „S.W.O.R.D.“ Befehlshaber Hayward mischt sich kurz ein, schießt auf Wanda´s und Vision´s Kinder, aber Officer Rambow, mittlerweile selbst mit Superkräften bedacht, wirft sich dazwischen. Ende des Abschnitts und von EPISCH noch immer keine Spur!
Nachdem alle Kämpfe ausgestanden sind, geht Wanda, Vision und die Kinder friedlich an den Soldaten vorbei nach Hause. Dort bereiten sie sich auf den Abschied vor, denn Wanda hat die Anomalie aufgelöst und damit verschwinden auch die Illusionen des erschaffenen Vision und der beiden Kinder. Es ist sicherlich ein schöner und gut inszenierter Moment, doch ganz und gar nicht das, was die Zuschauer wohl erwartet haben. Es sieht fast aus, als wäre keine zweite Staffel geplant. Kein Cliffhanger, keine besonderen Vorkommnisse. Wanda verlässt Westview und verzieht sich mit dem bösen Hexenbuch in einen abgelegenen Ort in den Bergen und hört die Rufe ihrer Kinder!
Spannend ist noch die Abspannsituation um Monica Rambow, die von einer Skrull (Erklärung siehe unten) aufgefordert wird, gemeinsam mit einem Freund die Erde zu verlassen. Zack Abspann und fertig!
* Die Skrulls sind eine militärisch und wissenschaftlich fortschrittliche Spezies, die auch als Reptilienhumanoide bezeichnet werden können. Sie sind Formwandler und können andere Gestalten annehmen. In den Comics tauchen sie bereits seit Anfang der 60er Jahre auf, im Film hatten sie ihre Auftritte in „Captain Marvel“ und in „Spider Man: Homecoming“.
War es ein episches Finale?
Hauptdarsteller Paul Bettany hat im Vorfeld in einem Interview vom „epischen Finale“ gesprochen und das hat nicht nur die Fans aufhorchen lassen. „WandaVision“ wurde zu einer der erfolgreichen Serien der letzten Zeit und die Neugier auf das Ende wurde von Folge zu Folge stärker. Episch… was bedeutet überhaupt „EPISCH“?
Wikipedia sagt:
Umgangssprachlich wird der Begriff episch häufig verwendet, um auf ein besonders großes Ausmaß (insbesondere Länge, Tiefgründigkeit) einer Aktion hinzuweisen. Beispiele dafür sind Aussagen der Form, dass ein Sachverhalt in epischer Breite, Tiefe oder Länge ausgeführt, beschrieben oder dargestellt wurde.
War es aber tatsächlich episch? Ich glaube, dieser Frage können wir mit einem ziemlich eindeutigen NEIN beantworten. Alle hatten mit einem Auftritt eines oder mehreren anderen Superhelden gerechnet. Captain Marvel und vor allem Dr. Strange wurden hier sehr heiß gehandelt. Doch Fehlanzeige! Angeblich folgt als nächster Teil der 2. Teil von „Dr. Strange“ und lediglich der Schneidersitz von Wanda am Ende des 2. Nachklappers im Abspann gibt eine winzige Andeutung darauf. Es bleiben wieder nur Vermutungen und eines muss ich an dieser Stelle ganz klar festhalten… Wenn man nicht alle Filme und Serien komplett verinnerlicht hat und die ganzen Details kennt, wirkt es fast so, als hätte man am Ende nichts verstanden.
