„Plötzlich so still“ ist eine Geschichte über die Gewalt der Trauer, über den Schmerz, das Nicht-Verstehen und die Verstörung einer Seele, die dem Schmerz entkommen will und die Gelegenheit zur quasi magischen Heilung ergreift. Es ist aber auch ein Film über die Wahrheit, das Verzeihen und den Abschied. Evas Mann Ludger muss durch seine Fassungslosigkeit, seine Wut und seine Fragen eine Nähe zu Eva zulassen, die das Schweigen zwischen ihnen überwindet. Erst dann können sie sich den Raum für ihre Trauer schaffen.
STORY:
Eva und Ludger freuen sich auf ihr erstes Kind, als Ludger die Chance bekommt, eine Fortbildung beim FBI zu machen. So fliegt er kurz nach der Geburt von Tochter Sarah in die USA. Zwei Tage vor Ludgers Rückkehr geschieht das Unfassbare: Eva wacht morgens auf, und Sarah ist tot. Unter Schock treibt sie durch die Stadt, als sie ein Baby weinen hört. Eva tröstet das Kind, das für einen Moment allein in einem Auto zurückgelassen wurde – und nimmt es mit. Als Ludger zurück in Hamburg ist, ermitteln seine Kollegen im Fall des verschwundenen Babys. Mit seinem Wissen kann er ihnen helfen und ahnt dabei nicht, wie nah er dem gesuchten Kind ist.
Daten zum Film:
Drama
Deutschland
mit Friederike Becht, Hanno Koffler, Nadja Bobyleva, etc.
Shark-Empfehlung ab 16 Jahren*
Laufzeit: Ca. 88 Minuten
Erstausstrahlung am 08.03.2021 – ZDF
Zu sehen in der ZDF-Mediathek
(OT: „Plötzlich so still“)
* Das Thema des Films ist nicht für jugendliche unter 16 Jahren geeignet, das es aus meiner Sicht eine Form der psychischen Belastung hervorrufen kann. Man muss verstehen und eine gewisse Reife mitbringen, um das alles nicht zu sehr an sich ran zu lassen.
Die Cast/Darsteller:
Friederike Becht
als
Eva Ambach
Hanno Koffler
als
Ludger Ambach
Darsteller und ihre Rollen:
Friederike Becht: Eva Ambach
Hanno Koffler: Ludger Ambach
Nadja Bobyleva: Stefanie Wolpert
Morgane Ferru: Charlotte
Katharina Behrens: Ariane Stödter
Idil Üner: Rahel
Christian Beermann: Peer
u.a.
Friederike Becht spielt die Hauptfigur der Eva Ambach in diesem Drama. Sie spielte besonders in den ersten Jahren ihrer Schauspielkarriere sehr erfolgreich Theater und wurde auch als bestes Nachwuchstalent ausgezeichnet. Ihre erste Spielfilmrolle hatte sie im Film „Der Vorleser“ (2008), wie sie bereits eine der wichtigeren Nebenrollen spielen durfte. Es folgten zahlreiche TV-Movies und Serienauftritte, u.a. in „Parfum“ (2018) oder „Du sollst nicht lügen“ (2021).
Hanno Koffler spielt den Ehemann von Eva und Polizeikommissar in „Plötzlich so still“. Er ist seit einigen Jahren ein bekannter TV-Schauspieler und war z.B. in „Das Geheimnis des Totenwaldes“ (2020), „Babylon Berlin“ (2020) oder dem Mega-Erfolgsfilm „Werk ohne Autor“ zu sehen. Schon Anfang der 00er Jahre begann seine Karriere mit coolen Filmen wie „Anatomie 2“ (2003) und auch „Der rote Baron“ (2008).
Ich habe mit dem ZDF Fernsehfilm der Woche schon viele schöne Entdeckungen machen können und ich glaube ehrlich gesagt, so richtig enttäuscht wurde ich dabei nie. Auch „Plötzlich so still“ klingt in der kurzen Zusammenfassung sehr interessant und auch wenn mir tatsächlich Friederike Becht bisher gar nicht so bekannt war, bin ich sehr gespannt auf dieses Drama.
Der Anfang ist einfach hinreißend und es wird eine Familienidylle aufgebaut, die man sich in jeder Beziehung nur wünschen kann. Alles ist im Lot, bis es zu dem tragischen Unglück des Kindstod kommt. Von einer Sekunde auf die andere bekommt der Film eine Wendung, die mich total mitgenommen hat. Es war so echt und so tragisch gespielt, dass ich kurz geneigt war auszuschalten, weil ich es nicht ertragen konnte zu sehen. Wer selbst Kinder hat, wird es vermutlich noch viel besser nachvollziehen können, aber das Allerschlimmste, was Eltern passieren kann, ist hier eingetreten. Ab diesem Moment ist „Plötzlich so still“ ein Drama, welches den Zuschauer immer mal wieder an seine Grenzen bringt. Man fühlt sich als Mitwisser, da man in jeder Sekunde als Betrachter Bescheid weiß. Hier will ich nun aber gar nicht so sehr ins Detail gehen, denn dann müsste ich entscheidende Dinge spoilern. Kleines Manko ist aus meiner Sicht die relativ einfache Vorhersehbarkeit, die auch im letzten Drittel ein wenig die Spannung raus nimmt.
Wieder einmal hat mich also der Fernsehfilm überrascht und nicht nur Spannung und Dramatik versprochen, sondern gehalten. Ich kann ihn daher nur empfehlen und gleichzeitig aber warnen, denn die Handlung ist sehr aufwühlend und nichts für labile Menschen, insbesondere frische Eltern.