2019 entstand „Foster Boy“, ein ergreifendes Gerichtsdrama um einen als Kind misshandelten Pflegejungen. Mitproduzent des Films ist übrigens die US-Sportlegende Shaq O´Neil, auch wenn das Thema nicht annähernd mit Sport zu tun hat. Das unterstreicht letztlich nur die Wichtigkeit dieser Gerichtsverfahren weltweit. Im Handel ab 25. Februar 2021.
STORY:
Michael Trainer ist Rechtsanwalt im Zentrum eines Prozesses, in dem eine gewinnorientierte Pflegeagentur einen bekannten Sexualstraftäter in dasselbe Pflegeheim bringt wie sein junger Mandant Jamal, mit katastrophalen Ergebnissen. Michael, ein erfolgreicher Prozessbevollmächtigter mit einer langen Karriere im Schutz von Firmenkunden, ist geblendet, den wirklichen Schaden zu erkennen, den sie anrichten können. Er will nichts mit Jamals Fall zu tun haben, bis ein Richter ihn zwingt, ihn zu akzeptieren. Zunächst sieht er Jamal als einen brutalen afroamerikanischen Jugendlichen, der versucht, ein Stück Unternehmensgewinne zu erzielen. Aber als Jamal sich weigert, den Fall für irgendeinen Geldbetrag zu regeln, beginnt Michael seine Vertretung ernsthaft. Während ihre gemeinsame Arbeit die schreckliche Tiefe der korrupten und beleidigenden, gewinnorientierten Pflegeagentur offenbart, verwandelt sich Michael im Kampf um Gerechtigkeit vom widerwilligen Verteidiger zum erbitterten Krieger.
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Daten zum Film:
Gerichts-Drama
USA, 2019
mit Shane Paul McGhie, Matthew Modine, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 109 Minuten
Verleih: EuroVideo
(OT: „Foster Boy“)
* Bei diesem Film sieht man mal wieder, wie eindrucksvoll man auch ohne Gewaltszenen und nackten Frauen ein Thema spannende gestalten kann. Der Freigabe ab 12 Jahren kann ich ohne Einwände zustimmen.
Die Cast/Darsteller:
Shane Paul McGhie: Jamal Randolph
Matthew Modine: Michael Trainer
Michael Hyatt: Shaina Randolph
Michael Beach: Bill Randolph
Lex Scott Davis: Keisha James
Anand Desai-Barochia: Sanjay
Julie Benz: Pamela Dupree
Louis Gossett Jr.: Judge George Taylor
Evan Handler: Samuel Collins
Dominic Burgess: Dan Cohen
Amy Brenneman: Kim Trainer
u.a.
Shane Pail McGhie ist Jamal und spielt somit die Hauptfigur in diesem Drama. Seit 2014 sammelte er seine ersten Erfahrungen um Showbusiness und landete mit der Nebenrolle in „After Truth“ (2020) seinen ersten Kinoerfolg. Zudem tauchte er bereits in einigen Serien wie „Deputy“ und „Greenleaf“ immer mal wieder auf. Foster Boy ist bis dato sein größter Erfolg in der noch jungen Karriere.
Matthew Modine spielte die zweite wichtige Figur in „Foster Boy“. Er ist der Anwalt Michael Trainer, der Jamal als Pflichtverteidiger zugesprochen wird. Kennt ihr noch Private Joker aus „Full Metal Jacket“? Dann kennt ihr auch Modine. Die jüngeren Filmfans haben ihn aber vermutlich bestens als Martin Brenner in „Stranger Things“ in Erinnerung. Auch spielte er in der großartigen Serie „Himmelstal“ den Dr. Fisher. Seine ersten Schritte im Filmgeschäft machte er aber schon 1982 in der Serie „Junge Schicksale“. Weitere Erfolge in den er mitwirken durfte waren u.a. „An jedem verdammten Sonntag“ (1999), „Transporter: The Mission“ (2005), „The Dark Knight rises“ (2012), „47 Meters Down“ (2017) und „Sicario 2“ (2018).
Gerichtsdramen haben leider oft das Problem, dass sie sehr schnell an Strahlkraft verlieren und der gezeigte Stoff ziemlich trocken wird. Das hier Basketball-Megastar Shaquille O´Neil als Produzent auf dem Cover auftaucht, macht natürlich neugierig, wobei vermutlich auch genau diese Tatsache damit bezweckt werden soll. Zunächst möchte ich aber noch kurz eine Übersetzung des Titels für diejenigen liefern, die der englischen Sprache vielleicht nicht ganz so gewogen sind. „Foster Boy“ bedeutet übersetzt Pflegekind. In den USA gibt es viele dieser Kinder und leider erleiden offenbar auch viele das Schicksal unseres Protagonisten Jamal.
Von trockenem Stoff kann hier in keiner Weise die Rede sein, denn die Macher haben das Drama mit vielen kleinen Details, Rückblicken und Geschichten für den Zuschauer sehr ansprechend umgesetzt. Als kleines, aber wichtiges Detail möchte ich zum Beispiel Louis Gossett Jr. als unbeugsamer Richter nennen. Obwohl er nur eine Nebenrolle spielt, ist er für mein Empfinden eine der am Besten dargestellten Charaktere. Die Rückblicke geben immer mehr und auch immer wieder Aufschluss über das in der Vergangenheit geschehe und helfen die Story noch greifbarer zu machen. Was manchen Gerichtsfilmen fehlt, lässt „Foster Boy“ nicht vermissen. Aber auch die beiden Hauptdarsteller sind bestens besetzt und lassen ihre Rollen mit der Story verschmelzen.
Tatsächlich einer der besten Gerichtsdramen, welches ich in den letzten Jahren sehen durfte. Nicht nur, weil man es einfach sehr unterhaltsam und dennoch ernsthaft dargestellt hat, sondern auch weil der Film eine gewisse Botschaft an die Menschen weitergibt ohne das in irgendeiner platten oder aufdringlichen Form zu tun. Ich kann „Foster Boy“ also absolut empfehlen und gebe 4 Sharks für das Gesamtwerk!
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